Bianca Extra Band 2
richtiger Ehemann sein wollte.
Wenn es nach mir ginge, wäre es längst passiert, dachte Travis nur. Er musste schnell handeln, denn wenn ihr Zustand bekannt wurde, wollte er unbedingt an ihrer Seite sein – nicht nur als Vater des Babys, sondern auch als ihr Ehemann.
Keine dreißig Minuten nach Mary Karens Anruf trafen Linda und Bob mit ihren drei Enkelsöhnen im Schlepptau im Krankenhaus ein.
Caleb starrte ewig lange durch die Glaswand auf das Neugeborene und verlangte schließlich lautstark: „Ich will auch einen Babybruder.“
Linda schmunzelte. „Du hast doch schon zwei Brüder. Reicht das nicht?“
Er verschränkte die Ärmchen vor der Brust, schüttelte den Kopf und wiederholte: „Ich will einen Babybruder .“
Bob lachte. „Tja, mein Kleiner, da muss ich dich leider enttäuschen. Deine Mommy hat schon mehr als genug mit dir, Connor und Logan zu tun.“
Mary Karen konzentrierte sich ganz geflissentlich darauf, ihrem Jüngsten den Schnürsenkel zuzubinden.
„Da bin ich mir nicht so sicher“, warf Travis ein. „Denk mal an meine Familie – meine Mom hatte acht Kinder.“
„Deine Mom hatte ja auch einen Ehemann.“
Er ignorierte den warnenden Blick, den Mary Karen ihm zuwarf. „Ich will ja bloß sagen, dass man nie wissen kann, ob und wann deine Tochter einen tollen Mann findet und sich verliebt, ihn heiratet und noch ein Baby kriegt.“
Widerstrebend murmelte Bob: „Möglich ist alles.“
Als die Kinder unruhig wurden und lärmend durch die Korridore rannten, wurde es Zeit zu gehen.
Dass Mary Karen auf dem Weg zum Auto kaum ein Wort sagte und während der Fahrt über belangloses Zeug plauderte, verriet Travis, dass er in ihren Augen zu weit gegangen war.
Sobald sie das Haus betreten hatten, schickte sie die Jungen in den Garten zum Spielen und beobachtete sie schweigend durch das Fenster.
Schließlich drehte sie sich zu ihm um und fragte: „Was hast du dir dabei gedacht, so mit meinem Vater zu reden?“
„Ich habe nur versucht, ihm die Möglichkeit vor Augen zu führen, dass du heiraten und weitere Kinder kriegen könntest. Es war absolut nicht meine Absicht, dich zu verärgern.“ Er legte ihr die Arme um die Taille und zog sie fest an sich.
Als sie ihm die Hände auf die Schultern legte und den Kopf an seine Brust lehnte, atmete er erleichtert auf. Sie akzeptierte ihn mit all seinen Fehlern. „Hast du schon mal über die Tatsache nachgedacht, dass alle Handlungen Konsequenzen nach sich ziehen?“
Mit einem Ruck hob sie den Kopf. „Wenn du davon redest, dass ich mit dir ins Bett gegangen und schwanger geworden bin, lautet die Antwort Ja.“
„Eigentlich habe ich mich selbst gemeint.“
Verwirrt sah sie ihn an.
„Ich habe endlich erkannt, dass meine bisherige Lebensführung verhindert hat, das Leben zu führen, das ich mir eigentlich wünsche – mit dir und den Jungs. Ich will ein Teil deines Lebens sein. Ich will am Leben unseres Kindes teilhaben.“ Er begegnete ihrem fragenden Blick unverwandt, um ihr seine Aufrichtigkeit zu zeigen.
„Ich habe morgen um zwei einen Termin bei meiner Ärztin. Du kannst mitkommen, falls es in deinen Terminkalender passt.“
Erleichterung überkam ihn. Er hob ihre Hand an die Lippen und küsste jeden einzelnen Finger. „Ich sorge dafür, dass es passt.“
„Gut.“ Mary Karen entzog sich ihm und schob ihn zur Tür. „Jetzt ist es Zeit für dich zu gehen.“
Dass sie ihn zur Untersuchung mitgehen ließ, war ein Schritt vorwärts. Und momentan musste er sich mit jeder noch so kleinen Bewegung in die richtige Richtung zufriedengeben.
9. KAPITEL
„Gleich ist das Kleine auf dem Monitor zu sehen!“, verkündete Dr. Michelle Kerns mit einem warmen Lächeln.
Travis hielt die Frauenärztin für sehr kompetent und vertrauenswürdig. Insofern war alles in bester Ordnung – abgesehen von einem klitzekleinen Zwischenfall, als die Sprechstundenhilfe Mrs Vaughn aufgerufen und er ihr erklärt hatte, dass der Nachname Fisher lautete.
Mary Karen hatte den Mund geöffnet, wie um zu widersprechen, dann aber doch geschwiegen. Er hoffte, dass sie begriff, worum es ihm ging – er wollte nicht, dass seine Frau und sein Baby den Namen ihres Exmannes trugen.
„Oh“, murmelte die MTA, während sie den Ultraschallkopf über den Bauch führte.
Travis blickte zum Monitor. Sein Herz überschlug sich förmlich.
Mary Karen fragte besorgt: „Was ist denn?“
„Es sieht alles gut aus, Mrs Fisher.“ Dr. Kerns legte ihr beruhigend eine Hand auf
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