Bianca Extra Band 2
Beginn musste er feststellen, wie chaotisch ein Frühstück aus Eiern, Würstchen und Pfannkuchen sein kann, wenn man zwischen Zwillingen sitzt, die Streit anzetteln.
Oldtimerautomobile mit Ehrengästen als Insassen fuhren vorüber und entzückten nicht nur die Kinder, als die seltsam klingenden Drucklufthupen ertönten.
Travis bestaunte gerade die Fahrzeuge, als ihm ein schweres Parfüm in die Nase stieg. Ganz behutsam, damit Logan, den er Huckepack trug, das Gleichgewicht nicht verlor, drehte er sich um. Mary Karen behielt wieder einmal recht – der Dreijährige war äußerst zapplig.
Eine große Frau in weißer Leinenhose und gelber Bluse trat dicht zu ihm. „Oh, ich hatte gehofft, dass sich unsere Wege kreuzen.“
Er hatte die wunderschöne Brünette seit etlichen Jahren nicht mehr gesehen. „Leila, welch nette Überraschung! Ich dachte, du lebst in Florida.“
Die Dermatologin hatte es nur ein Jahr in Jackson Hole ausgehalten und sich bei jedem, der es hören wollte, über die Kälte und den Schnee beklagt. Daher hatte es niemanden überrascht, als sie in wärmere Gefilde umgezogen war.
„Ich praktiziere immer noch in Pensacola und bin hier nur zu Besuch bei Freunden. Eigentlich wollte ich dich anrufen, aber ich habe deine Handynummer verschlampt. Ich wollte mich überzeugen, ob das Gerücht stimmt, das mir zu Ohren gekommen ist – hat ein gewisser gut aussehender Gynäkologe endlich den Sprung gewagt und sich einen BMW Roadster zugelegt!?“
Bis zu diesem Moment hatte Travis vergessen, dass Leila und er eine gemeinsame Leidenschaft für schnittige Sportwagen hegten. „Ja, Z4, feuerrot.“ Es wollte ihm nicht gelingen, seine Genugtuung zu verbergen. „Du solltest ihn mal sehen, eine Schönheit!“
Leila grinste. „Ein äußerst unpraktisches Auto“ , zitierte sie. Diesen Kommentar hatten sie stets über ihre Traumautos zu hören bekommen. „Genau wie mein XK Cabrio.“
„Du hast dir den Jaguar zugelegt?“
„Ganz genau.“ Sie nickte nachdrücklich. „Meine erste Anschaffung nach dem Umzug nach Florida. Und wer ist dieser hübsche junge Mann? Ein Neffe vielleicht?“
„Ich bin Logan!“, rief Logan und hielt mehrere Finger hoch. „Ich bin drei.“
Leila schien nun erst zu bemerken, dass Travis in Begleitung war.
Und er merkte, dass er seine Manieren vergessen hatte. „Leila, ich möchte dir gern meine Frau Mary Karen vorstellen“, verkündete er stolz. „M. K., das ist Dr. Leila Otto. Sie hat ein Jahr als Dermatologin in Jackson praktiziert, bevor sie uns wegen der Sonne Floridas verlassen hat.“
„Dr. Otto, ich glaube, wir sind uns schon mal bei einer Veranstaltung im Krankenhaus begegnet.“
„Bitte nennen Sie mich Leila. Sie müssen eine außergewöhnliche Frau sein, wenn Sie diesen Typen dazu veranlassen konnten, solide zu werden.“ Leila schmunzelte. „Er ist der einzige Mensch, den ich kenne, der noch entschlossener war als ich, Single zu bleiben.“
„Ich musste nur die richtige Frau finden.“ Er zwinkerte Mary Karen zu. „Das Komische daran ist, dass ich sie die ganze Zeit direkt vor meiner Nase hatte.“
Connor zerrte an ihrer Hand. „Guck mal! Die Pferde.“
„Ich will in der Kutsche fahren.“ Caleb hüpfte von einem Fuß auf den anderen. „Kann ich nächstes Jahr in der Kutsche fahren?“
„Das weiß ich noch nicht, Honey. Ich unterhalte mich gerade mit Travis’ Freundin. Also darfst du nicht unterbrechen.“ Mary Karen lächelte Leila entschuldigend an.
Leila blickte von einem Jungen zum anderen. „Oh weh! Ihr beide habt ja heute alle Hände voll zu tun.“
„Wir kriegen noch mehr Babys!“, verkündete Connor lautstark.
„Genau!“, bestätigte Caleb. „Zwei Brüder.“
„Oder Schwestern“, rief Mary Karen ihm in Erinnerung.
Leila starrte Travis entsetzt an.
„Mary Karen und ich erwarten Zwillinge zu Weihnachten“, erklärte er.
Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder, öffnete ihn erneut und lachte laut. „Ach, Travis, ich hatte ganz vergessen, was für ein Witzbold du sein kannst. Fast hätte ich dir geglaubt, dass du eine Frau mit drei Kindern geheiratet hast und jetzt Zwillinge bekommst. Als Nächstes willst du mir bestimmt weismachen, dass du den Roadster gegen einen Minivan eintauschen willst?“ Sie wandte sich an Mary Karen. „Ich wette, Sie sind seine Schwester oder Schwägerin. Was davon trifft zu?“
Travis spürte deutlich, wie Mary Karen sich versteifte. Ein Seitenblick verriet ihm, dass sie blass geworden war.
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