Bianca Extra Band 2
es ein medizinisches Problem? Mit dem Baby? Mit Rebecca? Hatte sie einen anderen? Oder …? „Sag schon. Bitte.“
„Das Baby …“
„Stimmt irgendetwas nicht …?“
„Es ist ein Mädchen.“
„Egal …“ Seth unterbrach sich und holte Luft. „Es ist alles okay?“
„Ja.“
Einen Sekundenbruchteil verspürte er Erleichterung. Dann wurde ihm ganz schwindelig. „Und gerade hast du gesagt, dass es ein Mädchen ist?“
„Das habe ich“, bestätigte sie. „Ich hoffe, du wolltest nicht unbedingt einen Jungen haben.“
„Nein. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Das ist doch egal. Solange das Baby …“
„… gesund ist“, beendete Rebecca seinen Satz. „Und das ist sie.“
„Gut. Das ist wirklich gut.“ Er versuchte, sich ein kleines Mädchen vorzustellen, das ihn „Daddy“ nannte. Aber das gelang ihm nicht. Irgendwie blieb das Bild verschwommen. Trotzdem war damit aus dem abstrakten Konzept der Vaterschaft für ihn auf einmal Wirklichkeit geworden. „Wahnsinn, Becca.“
Er starrte ihren Bauch an und dachte an das Baby, das sich darin befand. Seine Tochter. Himmel, wie würde sich seine Mutter über diese Neuigkeiten freuen.
„Tut mir leid, dass ich dir das neulich nicht erzählt habe“, sagte Rebecca zögernd. „Das war keine Absicht. Das war der Schock.“
„Schon klar.“ Er schluckte. Er sehnte sich unbändig danach, sie zu berühren, sie in den Arm zu nehmen. Sie zu küssen.
„Aber ich werde nicht zulassen, dass du mich zu etwas zwingst, das mir unangenehm ist. Wenn ich Nein sage, meine ich das auch.“
Auch wenn sie das nicht so klar sagte, konnte er diese Aussage leicht interpretieren. Sie meinte damit nicht nur seinen Heiratsantrag, sondern auch seine Feststellung, dass sie ihm am Ende einen Antrag machen würde.
„Verstanden, Rebecca. Absolut“, sagte er. „Was du wegen Jocelyn gesagt hast, leuchtet ein. Außerdem kann ich bei der Geburt wahrscheinlich sowieso nicht da sein. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich trotzdem gerne ein paarmal zum Kurs mitkommen. Vielleicht könnten Jocelyn und ich uns ja abwechseln.“
Rebecca schüttelte den Kopf. „Wenn du nicht da sein wirst, warum willst du mit zum Kurs?“
Er zuckte die Schultern. „Weil das wichtig ist.“
„Das meinst du ernst?“ Als er nickte, seufzte sie. „Damit kann ich vermutlich leben.“
Ein Sieg. Ein kleiner, aber immerhin. „Danke.“
„Gern geschehen.“ Plötzlich wirkte sie amüsiert und lächelte sogar. „Wenn wir hier so verhandeln wie zwei Generäle, solltest du mir jetzt nicht irgendeine Gegenleistung anbieten?“
Er rutschte auf der Couch nach vorne. Dann sagte er das Erste, was ihm in den Sinn kam. „Wie wäre es mit einem Kuss?“
Sie blinzelte. Einmal. Zweimal. Ein rosiger Hauch überzog ihre Wangen. „Das habe ich nicht gemeint“, sagte sie leise und voller Wärme. So unglaublich süß.
„Was denn dann?“
„Nur …“ Sie errötete noch stärker, bis ihre Ohren so rot waren wie ihre Wangen. „Also, vielleicht könntest du mich ja nächstes Mal vorwarnen, bevor du hier einfach so hereinschneist.“
„Klar, wenn du mir deine Telefonnummer gibst.“ Aber er bewegte sich nicht. Sie auch nicht. Das machte ihn neugierig. Wollte sie, dass er sie küsste?
„Ich äh … gebe sie dir nachher, bevor du gehst.“
Irgendwo im Hinterkopf war Seth durchaus klar, dass er damit einen weiteren Sieg verbuchen konnte. Aber im Augenblick konnte er nur an den Kuss denken. Daran, ob sie seine Lippen so sehr spüren wollte wie er ihre. „Becca.“
„Seth … ich …“ Sie seufzte so sanft und so unsagbar süß.
Er konnte nicht widerstehen. Und er wollte das auch gar nicht. Er setzte sich neben sie. Sie drehte sich zu ihm um. Wieder schimmerte durch, wie verletzlich sie war. Und verdammt, das brachte ihn fast um den Verstand. In diesem Augenblick hätte er alles getan, um ihr die Sicherheit zu geben, die sie brauchte.
„Ich kann dich nicht küssen.“ Ihre Stimme zitterte. „Wie schon gesagt, wir werden lange Zeit eine Rolle im Leben des anderen spielen. Es wäre ein Fehler, unserem Verlangen nachzugeben.“
Unserem Verlangen. Die Hoffnung, die er schon fast aufgegeben hatte, erstarkte wieder. „Dann nehme ich dich einfach nur in den Arm.“
„Das ist wahrscheinlich auch keine gute Idee.“
„Warum probieren wir das nicht erst mal aus?“
Statt einer Antwort nahm sie seine Hand und legte sie sich auf den Babybauch. „Spürst du das? Unsere Tochter strampelt wie
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