Bianca Extra Band 2
als sie seine Hand spürte, rang nach Luft und bemühte sich, an etwas anderes zu denken.
„Jetzt drückt ihr zu“, sagte Patsy, „und zieht dann den Handballen bis zur Hüfte nach unten. Dann mit der linken Hand. Das Ziel ist ständiger Körperkontakt, erst mit der einen, dann mit der anderen Hand, mit festen, gleichmäßigen Bewegungen.“
„Stell dich nicht so an, Becca“, sagte Seth leise, während er ihr den Rücken rieb. „Lass locker.“
Ja, klar. Sicher. Er hatte leicht reden. Für sie war das nicht so einfach. Jedenfalls solange sie sich mit jeder Faser ihres Körpers nach Seth sehnte und unter seinen Berührungen förmlich dahinschmolz.
„Mamis“, fuhr Patsy fort, „atmet jetzt durch die Nase ein und durch den Mund aus. Gleichmäßige, langsame Atemzüge. Sagt eurem Partner, ob ihr mehr oder weniger Druck möchtet. Der Job eurer Partner ist es, euch beizustehen. Also müsst ihr ihnen sagen, was für Bedürfnisse ihr habt.“
Rebecca stöhnte beinahe, so gut tat es, als Seth ihre Muskeln streichelte und knetete. Ihre Bedürfnisse? Darüber zu reden war keine gute Idee. Jedenfalls wenn sie den Abstand aufrechterhalten wollte, den sie brauchte. Aber lieber Himmel, das war … wunderbar. Als sie wieder spürte, wie er ihr mit der Hand von oben nach unten über den Rücken streichelte, entschlüpfte ihr ein Stöhnen.
Ach, zur Hölle damit. Über Abstand würde sie sich später Gedanken machen.
Seth rutschte unbehaglich auf Rebeccas Sofa hin und her. Am liebsten wäre er aufgesprungen, um auf und ab zu gehen. Nach dem Kurs hatte sie ihn eingeladen mitzukommen, um mit ihm zu reden – eine Vorstellung, die ihm ziemlich unangenehm war.
Sie war gerade oben und zog sich um. Als sie die Treppe herunterkam, fühlte er sich heftig zu ihr hingezogen. Es war ihm unbegreiflich, warum er so intensiv auf eine Frau reagierte, die versucht hatte, ihn zu täuschen.
„Du siehst aus, als ob du dich jetzt wohler fühlst“, sagte er und bemühte sich, entspannt und charmant zu wirken.
„Danke, so ist es viel besser.“ Sie machte zwei Schritte auf ihn zu. Dann blieb sie stehen. „Ich möchte mit dir reden.“
„Das hast du bereits erwähnt.“
„Ich hatte angenommen, dass dir auch etwas daran liegt, ein paar Dinge zu klären.“
„Wir bekommen ein Baby, Becca“, sagte er und gab sich weiter ruhig und gefasst. „So wie ich das sehe, ist das ziemlich klar.“
„Nichts ist klar.“ Sie holte Luft. „Wir müssen ein paar Grundregeln aufstellen. Darüber nachdenken, wie das alles funktionieren soll.“
„Da hast du recht. Aber das muss nicht jetzt sein. Wir haben viel Zeit.“
„Nein, haben wir nicht.“ Ihre Anspannung zeigte sich in ihrer Stimme und in ihrem Gesichtsausdruck. „Dieses Baby kommt zur Welt, ganz egal ob wir so weit sind oder nicht. Ich wäre lieber vorbereitet. Ich habe gedacht, das bin ich auch. Aber jetzt bist du hier, und ich muss alles noch einmal überdenken. Du … du machst es mir nicht gerade leicht.“
Er machte es ihr nicht leicht? Er verspürte das kindische Bedürfnis, ihr zu erklären, dass sie schuld daran war, wenn ihr gemeinsamer Entscheidungsfindungsprozess ein Wettlauf mit der Zeit war. Aber er beschloss, nicht darauf einzugehen. „Wie kann ich helfen?“
„Fangen wir doch mal damit an, wie lange du in Portland bist.“
Nicht lange genug. „Noch dreieinhalb Wochen.“
Rebecca verzog missmutig die Lippen. „Mir war gar nicht klar, dass du dir so lange Urlaub genommen hast. Ich habe gedacht, du hast allenfalls noch eine Woche oder so frei.“
„Nein.“
Sie nickte mühsam und setzte sich aufs Sofa. „Ich habe einen Fehler gemacht, Seth. Ich hätte das nicht vor dir geheimhalten sollen. Und ich hoffe, du glaubst mir, wenn ich sage, wie leid mir das tut.“
In dieser Hinsicht war er sich nicht ganz sicher, was er glaubte. Vielleicht tat es ihr wirklich leid. Vielleicht tat es ihr auch nur leid, dass ihr Täuschungsmanöver nicht funktioniert hatte.
„Aber weder mein Fehlverhalten noch meine Schwangerschaft“, fuhr sie langsam fort, „geben dir das Recht, dich in mein Leben einzumischen, wann es dir passt. Damit muss Schluss sein.“
„Du meinst wohl den Kurs heute Abend? Das ist doch gut gelaufen.“
„Um den Kurs geht es nicht.“ Sie faltete die Hände. „Das Problem ist, dass du nicht eingeladen warst. Genau wie am Samstag. Genau wie bei dem Spaziergang.“
„Ich kann mir vorstellen, dass es dir unangenehm ist, wenn ich unangemeldet
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