Bianca Extra Band 2
auftauche, aber …“
„Gut …“
„ Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du mich so viel wie möglich aus allem heraushalten wirst.“ Seth sah ihr in die Augen. „Das lasse ich nicht zu, Becca.“
„Ich habe nicht länger vor, dich irgendwie auszuschließen“, sagte sie leise. „Natürlich verstehe ich, dass du dieses Gefühl hast. Aus heiterem Himmel zu erfahren, dass du Vater wirst, das war ein Schock. Vor allem weil ich es dir nicht selbst gesagt habe. Nach Samstag bist du wahrscheinlich ziemlich aufgewühlt und verwirrt. Also …“
„Ich bin nicht aufgewühlt“, sagte er kurz angebunden. „Und verwirrt bin ich auch nicht. Ich bin hergekommen, um die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Das habe ich getan. Alles andere sollte dafür sorgen, dass du nicht – nie wieder – vergisst, dass mich das hier auch etwas angeht.“
„Das werde ich nicht. Versprochen.“
„Okay, dann werde ich dir jetzt einfach mal glauben. Ich will unsere Beziehung nicht schwieriger machen, als sie schon ist.“
„Wir haben keine Beziehung!“ Sie schnaubte verärgert. „Wir hatten nie eine Beziehung. Wir haben uns ein paarmal geschrieben und ein Wochenende miteinander verbracht. Die meisten Männer würden das als One-Night-Stand bezeichnen.“
„Sorry, Süße. Erstens bin ich anders als die meisten Männer. Zweitens haben wir uns sehr oft geschrieben. Drittens haben mir unsere Briefe und unser gemeinsames Wochenende etwas bedeutet. Und wenn du nicht sogar noch viel besser darin bist, deine Gefühle zu verbergen, als ich gedacht habe, dann geht dir das genauso.“
Wortlos starrte sie ihn an, die Lippen fest zusammengepresst. Spannung lag in der Luft, schwer und drückend. Auf den ersten Blick wirkte sie bis aufs Äußerste gereizt. Aber ihre Augen erzählten eine ganz andere Geschichte. In ihren Augen erkannte Seth Unsicherheit und Verletzlichkeit. Vielleicht sogar Angst.
Angst vor ihm? Einer Frau Angst zu machen war das Letzte, was er wollte. Er holte tief Luft und entspannte sich. Freundlicher sagte er: „Wir haben eine Beziehung durch unser gemeinsames Kind. So oder so werden wir auf Jahre hinaus miteinander zu tun haben. Damit müssen wir uns beide abfinden.“
„Deswegen haben wir noch lange keine Beziehung“, sagte sie steif. Stur.
„Oh, doch. Geburtstage, Feiertage, der erste Schultag. Da müssen wir beide durch, Süße. Von jetzt an.“ Er wartete einen Augenblick, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Dann fügte er hinzu: „Gemeinsam.“
„Nicht ganz. Nicht mal ansatzweise“, widersprach sie heftig. „ Du musst nicht jede halbe Stunde auf die Toilette, du hast nicht dauernd Sodbrennen und Rückenschmerzen. Du wirst auch nicht qualvolle Schmerzen leiden, um dieses Baby auf die Welt zu bringen. Das darf ich alles ganz alleine durchstehen.“
Zugegeben, das hörte sich nicht wie Zuckerschlecken an. Aber er wünschte sich, sie könnte die Sache auch mal von seiner Perspektive aus sehen. Vielleicht würde sie dann verstehen, womit er zu kämpfen hatte. Seit er erfahren hatte, dass er Vater wurde, hatte er mit der Angst gelebt, dass sie ihm jederzeit das Kind wegnehmen könnte.
Aber so gerne er das gesagt hätte, er tat es nicht. „Kapiert. Ich werde das Thema nie wieder ansprechen. Aber … jetzt weiß ich immer noch nicht, worauf du hinauswillst. Hilf mir mal auf die Sprünge.“
„Ich habe mir Jocelyn als Partnerin für die Geburt ausgesucht“, sagte Rebecca. Sie reckte das Kinn und straffte die Schultern. „Du hast einfach beschlossen, heute ihren Platz einzunehmen. Jetzt hat sie die erste Stunde verpasst, und ich frage mich, ob sie zur nächsten kommen wird. Hast du auch nur einen Gedanken daran verschwendet, wie das auf mich wirkt?“
Nein, das hatte er nicht. „Du hast recht. Es tut mir leid, dass ich deine Bedürfnisse in dieser Situation nicht bedacht habe. Aber hast du schon in Erwägung gezogen, dass ich mein Kind vor deiner Schwester sehen sollte?“
„Ich … nein, das habe ich nicht.“ Sie ließ den Kopf hängen, als sie das zugab. „Das hätte ich tun sollen. Aber ich habe jetzt monatelang alles allein geplant. Und …“
„… mich dabei nie berücksichtigt?“ Es traf ihn völlig unerwartet, wie weh das tat. „Das ist vorbei. Du kannst mich nicht außen vor lassen.“
„Das weiß ich.“ Sie sah ihn nicht an. „Es … es gibt da etwas, das ich dir nicht gesagt habe. Das du vermutlich wissen willst.“
„Ich höre“, sagte er, urplötzlich besorgt. Gab
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