Bianca Extra Band 2
Augen waren glasig. „Wenn Sie wollen, dass wir arbeiten, tun wir es. Sie sind schließlich der Boss.“ Er bekam einen Hustenanfall und krümmte sich.
„Ihr seid ja wirklich krank!“, entfuhr es Michael. Er eilte zu Chili und schob ihn in den Sessel zurück. „Seit wann geht es euch so schlecht?“
„Seit vorgestern.“ Curly kauerte sich unter seiner Decke zusammen. „Wir dachten, es geht schon vorbei. Wir wollten Sie nicht im Stich lassen.“ Chili wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn. „Plan B lief so gut.“
Michael füllte ihre Wassergläser nach. „Ihr hättet mir Bescheid sagen sollen.“
„Wir wollten Sie nicht damit belasten“, erklärte Fred leise. Sein Gesicht war gerötet, und er fröstelte trotz der Decke.
„Da sterbt ihr lieber, was?“ Michael befeuchtete Waschlappen und legte jedem Mann einen hin. „Kühlt euch damit die Stirn. Was nehmt ihr für Medikamente?“
„Hier gibt es nicht viel, Michael. Wir waren ja nie krank. Und wenn wir mal eine Beule oder einen Kratzer hatten, sind wir zu den Dixons gegangen.“
Curly drehte sich auf die Seite. Er sah so zerbrechlich aus, und plötzlich machte Michael sich große Sorgen. Seine Leute waren nicht mehr jung, und es war ein extrem kalter Februar gewesen.
„Ich rufe Doc Watson an. Und wenn ihr eine Spritze in den Hintern braucht, sorge ich dafür, dass er seine dicksten Nadeln nimmt.“
Alle drei sahen ihn an. „Wie läuft Plan B denn?“, fragte Chili mit einem matten Lächeln.
„Wie gesagt, ich bestehe darauf, dass der Doc die dicksten Nadeln nimmt.“ Michael warf ihnen einen strengen Blick zu, ging hinaus und knallte die Tür zu.
„Ich glaube, er meint es ernst“, flüsterte Fred ängstlich.
„Schade, dass Michael seinem Pa so ähnlich ist. Er wird immer missmutiger“, sagte Curly betrübt.
Chili griff nach dem Waschlappen. „Wenn er herausfindet, dass wir Plan B erweitert haben, wird er mehr als nur missmutig sein …“
Deenie hielt neben Michaels Haus. Inzwischen war es dunkel, und bestimmt entspannte er sich gerade nach einem harten Tag. Sie konnte ihm die Schultern massieren! Sie schlich sich in die Küche, stellte ihren Blaubeerkuchen auf den Tisch und legte zwei Gabeln und Servietten dazu. Er würde sich über die süße Überraschung sicherlich sehr freuen.
Als sie Schritte hinter sich hörte, drehte sie sich erwartungsvoll um. Doch ihr einladendes Lächeln verblasste sofort wieder. „Brad! Was tust du hier?“
„Mmm, du hast mir einen Kuchen gebracht!?“
„Nein!“, rief sie und schob ihn zurück, bevor er sich darüber hermachen konnte. „Brad, der ist nicht für dich!“
„Wer den Kuchen findet, darf ihn behalten.“ Er beugte sich über Deenie hinweg, schob einen Finger in die Glasur und leckte sich die Blaubeersoße ab. „Oh, der ist lecker.“
Sie trommelte gegen seine Brust. „Du Trottel! Jetzt hast du Michaels Kuchen zerstört!“
Seine Augen glitzerten. Brad war viel größer, als ihr bisher aufgefallen war. Und er duftete noch dazu sehr gut.
„Dir würde ich doch nie einen Kuchen bringen.“
„Oh, du hast mir richtig wehgetan.“ Er hielt sich den Brustkorb und starrte sie an. „Vielleicht hast du mir ja etwas anderes mitgebracht!?“
„Ganz bestimmt nicht. Dir würde ich nicht mal ein Glas Wasser bringen, wenn du am Verdursten wärst.“
Brad tat so, als würde er nach ihr schnappen. „Ich will doch nur einen klitzekleinen Bissen.“
„Du bist unmöglich“, fauchte Deenie, aber insgeheim gefiel ihr, dass er nicht so schnell aufgab. So selbstsicher hatte sie Brad noch nie erlebt. Er klang fast so, als wollte er sie verführen, aber das konnte er sich abschminken. Auch wenn er die blauesten Augen und das längste, geradezu kunstvoll zerzauste Haar hatte, das sie je an einem Mann gesehen hatte. Es umspielte ein äußerst markantes Gesicht. „Schneidest du dir eigentlich nie die Haare!?“, fragte sie vorwurfsvoll. Er stand viel zu dicht vor ihr. So dicht, dass sie die Wärme spürte, die er ausstrahlte.
„Ich habe leider kein Geld für einen Friseur“, erwiderte er und berührte ihr Haar. „Vielleicht könntest du es mir schneiden?“, schlug er leise vor, während er ihre Hand nahm und sie in seinen Nacken legte.
Wie von selbst strichen ihre Finger durch sein Haar. „Niemals! Ich schneide ja nicht mal mein eigenes.“
„Ja, dazu ist es auch viel zu steif“, sagte er und tastete danach.
Sie schlug seine Hand fort. „Zu steif wofür?“
„Um natürlich
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