Bianca Extra Band 2
Blick aus und rührte schneller. Dann runzelte sie die Stirn. „Ich muss dich etwas fragen …“ Sie verstummte.
„Wie läuft dein Job bei Gunner?“
Die Frage überraschte sie. „Bestens. Warum?“
„Nur so.“
Er kehrte ihr den Rücken zu, als wäre ihre Antwort ihm nicht wichtig, aber sie spürte, dass er sich verstellte. „Ich bekomme ihn kaum zu Gesicht, Michael.“ Entschlossen legte sie den Holzlöffel hin und stellte sich neben ihn, bis er sie ansah. „Michael, warum bist du so?“
„Wie denn?“
„So ungesprächig. Du redest überhaupt nicht.“
„Doch“, verteidigte er sich. „Wir haben über deine Hühnersuppe gesprochen. Ich habe gesagt, dass du dich ausruhen sollst, und ich habe mich nach deinem Job erkundigt.“
Okay, also fiel es ihm schwer, über ihre Schwangerschaft zu sprechen. Aber das mussten sie, denn es gab so viel zu besprechen.
Er sah das offenbar anders. Bailey senkte den Kopf.
Er hob ihr Kinn an. Die Wärme in seinen Augen ließ Hoffnung in ihr aufsteigen.
„Ich will nur nicht, dass du dich übernimmst. Immer kümmerst du dich um andere. Solange du in meinem Haus wohnst, bist du weder Köchin noch Hausmädchen. Ich will, dass du die Beine hochlegst.“
Ihr Herz schlug schneller, als er den Finger vom Kinn zum Hals gleiten ließ.
„Es stört mich überhaupt nicht, dass du hier bist“, sagte er barsch.
„Du warst immer willkommen“, fügte er heiser hinzu.
Und weil er nicht wusste, was sie sonst noch hören wollte, tat er einfach, was er sich immer wieder ausgemalt hatte, seit sie nicht mehr in sein Bett kam. Er senkte den Kopf, um ihr zu beweisen, wie willkommen sie ihm selbst mitsamt den Kindern war. Er küsste sie voller Zärtlichkeit, bis sie die Hände in seinen Nacken legte und den Kuss erwiderte. Sie tat es so sinnlich, als hätten sie alle Zeit der Welt und als wäre seine warme Küche der ideale Ort dafür.
Er fragte sich, wie er signalisieren konnte, dass sie in allen Räumen seines Hauses willkommen war. Und dass die Distanz zwischen ihrem Bett im Gästezimmer unten und seinem Bett oben viel kürzer war als die Entfernung, die sie bisher hatte zurücklegen müssen, wenn sie ihn nachts besucht hatte.
Als die Seitentür aufging, sprangen Michael und Bailey auseinander. Eine hochgewachsene elegante Frau mit silbergrauem Haar kam in einem Schwall eiskalter Luft herein. Michaels Augen wurden groß. „Mutter?“
„Hallo, mein Junge. Sieh mich nicht an, als wäre ich ein Schreckgespenst. Ich weiß auch so, dass du mich nicht erwartest.“ Sie sah erst ihn an, dann musterte sie Bailey von Kopf bis Fuß. Schließlich ließ sie den Blick kurz auf ihren Lippen ruhen, nickte, als hätte sie alles gesehen, was es zu sehen gab, und stellte ihren großen Koffer ab. „Ich habe von Chili, Curly und Fred gehört, dass du eine Anstandsdame brauchst.“
Sie lächelte dankbar, als Bailey ihr einen heißen Tee anbot.
„Was geht die das denn an?“, entgegnete Michael unwirsch. Seine Mutter war in seinem Haus unerwünscht. Sie hatte vor vielen Jahren ihre Chance gehabt und sie nicht genutzt. Als Teenager hatte er sie gebraucht, aber damals war sie nicht für ihn da gewesen.
„Sie haben angerufen und erzählt, dass sie alle drei krank sind und deshalb nicht aufpassen können. Also haben sie mich gebeten einzuspringen.“ Sie lächelte Bailey zu. „Sie sind besorgt, dass es Gerede geben könnte.“
„Allein dass du hier bist, Mutter, wird für Gerede sorgen!“
„Du musst an Baileys Ruf denken“, fuhr seine Mutter fort, „und an den der Kinder. Dass du ihr Dach reparieren lässt, ist sehr nett von dir, aber du machst alles gleich wieder kaputt, wenn du den guten Namen der Dixons in den Schmutz ziehst.“
„Der gute Name der Dixons ist keineswegs in Gefahr“, erwiderte er. „Bailey und ich sind nicht …“ Baileys Blick ließ ihn verstummen. „Wir sind … nichts, worüber jemand reden wollen würde“, beendete er den Satz hastig.
Bailey senkte das Kinn. Seine Mutter musterte sie beide. „Ich verstehe“, flüsterte sie. „Ob etwas passiert ist, spielt eigentlich keine Rolle. Meine Anwesenheit wird verhindern, dass jemand auf die Idee kommt, dass es so sein könnte.“ Sie rührte ihren Tee um und wartete auf seine Reaktion. Bailey schaute noch immer zu Boden.
„Na gut.“ Er setzte einen Stetson auf und zog die Jacke an. „Als du damals gegangen bist, Mutter, hat niemand in diesem Haus auch nur daran gedacht, wie die Leute darüber reden
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