Bianca Extra Band 2
leicht, einen klaren Gedanken zu fassen, wenn er sie so in den Armen hielt. Ja, Ehrlichkeit gehörte zu den Eigenschaften, die sie an ihm besonders schätzte. „Vielleicht zu deinen drei Cowboys“, scherzte sie.
„Und die haben es nicht anders verdient. Sie sind stinkfaul und lassen sich von mir aushalten.“
Sie lachte laut. „Du hast sie richtig gern, was!?“
„Ja, für mich gehören sie praktisch zur Familie. Und dich, dich liebe ich.“ Er küsste sie erst behutsam, dann immer stürmischer. „Ich bin froh, dass sie uns wieder zusammengebracht haben. Ich bin vernünftig genug, um Hilfe anzunehmen, wenn ich sie brauche. So, und jetzt lass uns beide noch etwas mehr annehmen.“
Auf der Veranda kam Deenie mit einem strahlenden Lächeln auf Bailey zu. „Die ersten Gäste treffen schon ein. Ich habe noch etwas für dich.“ Geschickt befestigte sie zwei mit Schleierkraut und Grün zu einem kleinen Strauß gebundene rote Rosen an Baileys Kleid. „So, sieht das nicht hübsch aus?“
Bailey starrte auf die Blumen, die nicht von ihrem runden Bauch ablenkten, sondern wie eine leuchtend rote Fahne darauf aufmerksam machten.
„Bailey“, begann Deenie mit einem fast ängstlichen Blick auf Michael. „Was ich mir in der Galerie geleistet habe, tut mir schrecklich leid. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.“
Bailey zuckte zusammen. Sie wollte nicht, dass die Rodeo Queen nett zu ihr war. Sie bezweifelte stark, dass sie sich beide jemals anfreunden würden. „Deenie, ich muss dich etwas fragen. Veranstaltest du das hier nur wegen Brad?“
„Zum Teil“, gab Deenie unumwunden zu. „Ich hätte dich nicht bloßstellen dürfen. Aber ich bin noch nie zuvor ausgelacht worden, jedenfalls nicht so. Vielleicht haben die Leute schon immer hinter meinem Rücken gekichert, aber an dem Abend … Ich habe mein ganzes Leben lang immer nur Zuspruch erfahren …“ Sie seufzte betrübt und schüttelte den Kopf. „Bailey, mein Verhalten war unmöglich, das weiß ich jetzt.“
„Entschuldigung angenommen. Vergessen wir die Sache einfach.“ In Baileys Bauch begann es zu rumoren.
„Deshalb habe ich Brad auch die kalte Schulter gezeigt“, fuhr Deenie hastig fort. „Weil ich Angst hatte, ausgelacht zu werden. Dabei fand ich deinen Bruder schon immer sehr attraktiv, sogar besonders sexy. Aber dann dachte ich, ich mache mich doch zum Gespött der Leute, wenn ich mich mit einem mittellosen Künstler einlasse. Ich meine, alle erwarten, dass ich einen Mann heirate, der es sich leisten kann, mich auszuhalten, oder!?“
Mit ihrer perfekt sitzenden Frisur, den glänzenden Lippen und einem Make-up, das perfekt zu ihrem Kleid passte, sah Deenie Day aus wie eine Designerpuppe. Nur die Augen verrieten, wie schlecht es ihr ging.
„Wenn wir die Erbschafts- und Einkommenssteuer bezahlt haben, wird nicht viel Geld übrig sein“, warnte Bailey. „Wir haben fünf Geschwister durchzufüttern. Brad und ich werden niemals in Geld schwimmen.“
Deenie schüttelte den Kopf. „Als Brad nichts mehr mit mir zu tun haben wollte, da wurde mir mit einem Mal bewusst, dass ich ihn nicht verlieren will. Es ging mir plötzlich nicht mehr um Geld. Bailey, dein Bruder ist der einzige Mann, der mich trotz meiner Schwächen liebt! Er hat sich davon nicht abschrecken lassen.“
Bailey lächelte. Plötzlich tat Deenie ihr leid. „Dann scheint er es ernst zu meinen.“
Deenie warf Michael einen nervösen Blick zu. Es musste schwer sein, sich so zu offenbaren.
„Ich bewundere deinen Mut, Deenie.“
Verlegen schaute die Rodeo Queen auf ihre Füße. „Hoffentlich ist es nicht zu spät“, flüsterte sie.
Bailey hakte sich bei ihr ein. „Komm, lass uns die Party genießen. Du hast dir so viel Mühe gegeben.“
Michael nahm Baileys andere Hand und drückte sie zärtlich. Sie sah ihn an, und er nickte ihr anerkennend zu. Bailey wurde warm ums Herz.
15. KAPITEL
Bailey hatte ganz vergessen, wie viele Sachen Babys brauchten! Sie und Michael bekamen Doppelsitzerbuggys, Trageschalen, Lätzchen, Windeln, Erstlingskleidung, Schnuller, Flaschenwärmer … Die Liste war endlos. „Ich weiß nicht, ob meine Geschwister das alles hatten“, sagte sie lachend zu Michael.
„Mir wird immer mulmiger zumute“, gestand er. „Ich muss mit dem ganzen Zeug zurechtkommen. Wofür ist denn diese Untertasse auf Rädern gut? Für den Fall, dass einer unserer Söhne nachts einen Spaziergang unternehmen will?“
Lächelnd betrachtete sie den Stapel Geschenke, der sich vor
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