Bianca Extra Band 2
zusammen“, antworte sie, drehte den Wasserhahn auf und hielt die Hände unter den Warmwasserstrahl. Sie hatte einen Kloß im Hals.
„Ich verstehe.“
Obwohl das Wasser unerträglich heiß wurde, zog Holly die Hand nicht weg. Wenn sie doch nur diese schrecklichen Gefühle wegätzen könnte, bis sie aufhörten …
„Ich gehe jetzt joggen. Wen ich zurückkomme, werden wir uns unterhalten.“ Alex ging hinaus, ohne eine Antwort abzuwarten.
Holly lauschte seinen leiser werdenden Schritten, bis die Haustür hinter ihm ins Schloss fiel. Tränen liefen ihr über die Wangen.
Tief Luft holend begann sie, das Geschirr abzuwaschen.
Alex joggte schneller als normal, um seine negativen Gefühle loszuwerden – ein Weg, den er kultiviert hatte, seitdem er als kleiner Junge den Tod seiner Mutter hatte verarbeiten müssen.
Auch Football war immer ein gutes Ventil für ihn gewesen – und eine Quelle der Freude. Gut, dass ihm Football noch immer Spaß machte, denn es sah so gar nicht danach aus, als würde er Holly je bekommen.
Es sei denn, er konnte sie dazu überreden, ihnen als Paar eine Chance zu geben.
Als er nach Hause zurückkehrte, ging gerade die Sonne über den waldigen Hügeln im Westen unter. Nachdenklich ging er über den Rasen und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
„Alex.“ Holly stand plötzlich vor ihm. Die rot gefärbten Wolken waren der perfekte Hintergrund für ihre helle Haut und ihr flammendes Haar. Sie wirkte jung und zerbrechlich, wie sie ihn aus großen grünen Augen ansah. In dem weiten braunen Pullover und mit dem Pferdeschwanz sah sie aus wie ein Kind. Aber sie war keines mehr.
„Alex, ich … es tut mir so leid. Ich wünschte, die Dinge wären anders.“
„Ach ja? Inwiefern?“
„Du warst so lieb zu mir und zu Will. Ich weiß nicht, was wir nach dem Brand ohne dich getan hätten. Und du und ich … wir haben eine echte Freundschaft aufgebaut … und jetzt ist sie kaputt.“ Ihre Unterlippe zitterte. „Ich wünschte, wir hätten nie miteinander geschlafen.“
Ihre Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. „Wie kannst du nur so etwas sagen? Diese Nächte mit dir waren die schönsten meines Lebens. Mit dir zu schlafen war – mir fehlen die Worte, um es zu beschreiben. Und ich weiß , dass du es ähnlich empfunden haben musst.“
Holly wandte den Blick ab. „Das meinte ich nicht“, antwortete sie unglücklich. „Natürlich empfinde ich genauso … wegen dieser Nächte. Aber es wäre verrückt zu glauben, dass uns darüber hinaus etwas verbindet. Denk doch nur an unsere bisherigen Erfahrungen in Beziehungen.“
Alex ging einen Schritt auf sie zu. „Du meinst mein Beziehungsleben? Aber Holly … Das, was ich für dich empfinde … Ich habe noch nie so etwas gefühlt.“ Jetzt oder nie. „Holly, ich liebe dich.“
Erschrocken prallte sie zurück. „ Was hast du gesagt?“
„Du hast mich richtig verstanden.“ Alex fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und schloss gegen die blendende Sonne die Augen. „Deinem entsetzten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, wirst du mir offensichtlich nicht sagen, dass du mich auch liebst.“
„Alex, ich … ich kann nicht.“
„Kannst du nicht oder willst du nicht?“
„Ich weiß nicht, was du meinst.“
Er öffnete die Augen. „Doch, doch, das weißt du genau. Du hast Gefühle für mich, Holly. Warum willst du uns beiden keine Chance geben?“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Alex, du hast bisher noch nicht mal eine Zahnbürste bei einer Frau deponiert, und jetzt erwartest du plötzlich von mir, dass ich glaube, dass du meinetwegen deine Freiheit aufgeben willst? Für eine alleinerziehende Mutter mit einem pubertierenden Sohn?“
„Ja!“ Alex meinte das von Herzen, aber Holly wirkte nicht überzeugt. Er seufzte. „Holly, es ist richtig, dass ich noch nie eine richtige Beziehung hatte. Aber ist dir noch nie der Gedanke gekommen …“
„Was!?“
Er holte tief Luft. „Ich habe mich schon öfter gefragt, warum mir keine der Frauen, mit denen ich zusammen war, je unter die Haut gegangen ist. Warum ich nie der Richtigen zu begegnen scheine.“ Er ging einen Schritt auf sie zu. „Aber vielleicht ist der Grund ja, dass ich ihr schon längst begegnet bin. Vielleicht geht mir deshalb keine Frau unter die Haut, weil du schon so lange da bist. Ich war nur immer zu stolz, um mir das einzugestehen, aber ich glaube, dass ich dich schon sehr lange liebe.“
Die Sonne versank hinter den Hügeln. Es wurde dämmrig und
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