Bianca Extra Band 2
Training umzubringen. Nur wenn sie überleben, werden sie eingesetzt.“
Holly, die gerade den Salat austeilte, erstarrte in der Bewegung. „Aber … wieso denn? Ich dachte, Charlie …“
Alex schüttelte den Kopf. „Seine Verletzung ist noch nicht verheilt. Er fällt für den Rest der Saison aus.“
Holly teilte den Salat weiter aus und setzte sich. „Aber Will ist erst fünfzehn!“, wandte sie stirnrunzelnd ein. „Was ist, wenn er verletzt wird?“
„Hey, ich sitze direkt vor dir!“, protestierte Will. „Wenn es dem Coach schon nicht gelungen ist, mich im Training umzubringen, dann kann die Gegnermannschaft mir erst recht nichts anhaben.“
„Gegen wen spielt ihr denn diese Woche?“
„Gegen die Silverton Warriors“, antwortete Alex.
„Die besiegen wir locker!“, versicherte Will und schob sich ein Riesenstück Steak in den Mund.
„Hey“, sagte Alex grinsend, „nur weil du heute ein paar Pässe geschafft hast, brauchst du nicht gleich größenwahnsinnig zu werden.“
„Ich bin überhaupt nicht größenwahnsinnig!“, widersprach Will mit vollem Mund. „Die Warriors sind Nieten. Oder siehst du das etwa anders?“
Alex verdrehte die Augen. „Okay, ja, sie sind Nieten. Aber das heißt noch lange nicht, dass du den Sieg schon in der Tasche hast, okay!?“
„Um was wollen wir wetten, dass wir das Spiel gewinnen?“
Alex verschränkte die Arme vor der Brust. „Du willst, dass ich gegen mein eigenes Team wette?“
„Doch nur um einen Freundschaftseinsatz, Coach. Wenn wir diesen Freitag verlieren, wasche ich einen Monat lang ab.“
Holly hatte nur mit halbem Ohr zugehört, weil sie in Gedanken noch immer dabei war zu überlegen, wie sie ihre Neuigkeit formulieren sollte. Doch jetzt wurde es Zeit, sich einzuschalten.
„Ehrlich gesagt wird das Geschirr kein Thema mehr sein“, sagte sie verlegen. „Will und ich ziehen aus.“
Will schluckte seinen Kartoffelbrei hinunter. „Klar, irgendwann , aber in der Zwischenzeit muss jemand …“
„Nicht irgendwann . Wir ziehen heute Abend in Ginas Wohnung.“
Will und Alex starrten Holly fassungslos an. Nach einer Minute legte Alex seine Gabel auf den Tisch. „Das ging ja schnell“, sagte er tonlos.
„Was soll das heißen, heute Abend!?“, fragte Will verwirrt. „Und warum? Alex macht es nichts aus, dass wir hier wohnen und …“
„Wir können Alex’ Gastfreundschaft nicht ewig beanspruchen“, unterbrach Holly ihn. „Hör mal, wir brauchen gar nicht mehr darüber zu diskutieren. Die Sache ist erledigt. Ich habe heute Morgen mit Gina telefoniert, und der Hausverwalter und ich haben nachmittags unsere Sachen rübergebracht.“
Will ließ seine Gabel fallen. „Ich fass es nicht!“, rief er empört. „Du hast dir in deinem ganzen Leben noch nie freigenommen und machst das ausgerechnet heute, um hinter meinem Rücken unseren Umzug zu organisieren?“
„Hinter deinem Rücken!? Will, ich bin deine Mutter! Ich treffe immer noch die Entscheidungen in unserer Familie.“
„Schon verstanden.“ Wütend schob Will seinen Stuhl vom Tisch zurück. „Du weißt ja grundsätzlich immer, was das Beste für uns beide ist, oder? Aber du irrst dich! Ich wette, du redest dir ein, dass du mich auf diese Weise beschützt. Das ist ja immer deine Ausrede, wenn du in Wirklichkeit nur dich selbst schützen willst!“
Er war inzwischen aufgesprungen und sah wütender aus, als Holly ihn je gesehen hatte. Sie starrte ihn mit offenem Mund an. „Ich gehe nach nebenan, um mich von Wills Nachbarin zu verabschieden“, fügte er steif hinzu. „Ich habe ihr bei der Gartenarbeit geholfen und will nicht, dass sie denkt, ich haue einfach ab. Anständige Leute tun so etwas nämlich nicht.“
„Will, du kannst doch trotzdem jederzeit hier vorbei…“
„Vergiss es, Mom! Das kannst du vielleicht Alex verkaufen. Leider ist er ziemlich intelligent. Ich bezweifle, dass du ihm etwas vormachen kannst.“
Wills Wutanfall kam so unvorbereitet und war so untypisch für ihn, dass Holly die Tränen in die Augen stiegen. Da sie Alex ihren Zustand nicht zeigen wollte, nahm sie mit zitternden Händen das Geschirr und trug es zur Spüle, wo sie mit dem Rücken zum Zimmer stehen blieb.
Hinter sich hörte sie Alex seinen Stuhl zurückschieben und aufstehen. „Gibt es auch nur ansatzweise Grund zur Annahme, dass dein Plan nicht bedeutet, dass du Schluss machen willst?“, fragte er kalt.
Holly traute sich nicht, ihn anzusehen.
„Wir waren doch nie wirklich
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