Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
»Ich meine, die gehen doch total professionell vor und betrachten Männer als Beute.« Er grinste Charlotte zu. »Wir wissen beide, dass du nicht so bist, Charlie.«
Die drei Frauen starrten ihn eine Weile schweigend an. Charlotte war die Erste, die sich wieder erholte.
»Danke.« Ihre Stimme klang frostig. Sie schob seinen Arm weg. »Soll ich dir jetzt die andere Wange hinhalten, damit du da auch noch draufschlagen kannst?«
»Was? Oh, komm schon, Engelchen.« Er zog an einer ihrer Korkenzieherlocken. »Wir reden hier von einem Heiratsantrag in drei Monaten. Lass uns mal wieder auf den Boden der Realität kommen.«
»Ich sage ja nicht, dass ich das will.« Sie versuchte, so viel Würde wie möglich aufzubringen. »Aber wenn ich tatsächlich ‘einen Mann wollte, könnte ich auch einen kriegen.«
»Wirklich?« Gabes Augen leuchteten auf. »Und das glaubst du im Ernst?«
Charlotte wurde zornig. »Forderst du mich heraus?«
»Nein, danke.« Er schmunzelte. »Wenn wir wetten wollen, muss schon wenigstens ein kleines Risiko bestehen.«
Charlottes Blut begann zu kochen. Zugegeben, sie hielt sich selbst nicht gerade für eine geschickte Verführerin, aber dass er so überzeugt war, war etwas ganz anderes.
»Ich wette um zehn Dollar, dass ich es kann.« Es war dumm, aber ihr Stolz trieb sie dazu.
»Zehn Dollar? Ehrlich?« Gabe riss die Augen weit auf.
»Komm schon, hier geht es doch nicht um ein Footballspiel oder darum, wer Alkohol besser verträgt.«
Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt, damit er aufhörte zu grinsen. Die Worte kamen aus ihrem Mund, bevor sie darüber nachdenken konnte. »Hundert Dollar, Casanova. Und ich werde Sachen tragen, bei denen sogar du rot wirst.«
»Das allein ist schon eine Wette wert. Manchmal glaube ich, du wurdest mit einem Sweatshirt geboren.« Er grinste noch mehr. »Und hundert Dollar sind immer noch wenig. Wenn du zwei Monate draus machst, können wir drüber reden.«
»Okay. Und zweihundert Dollar.«
Jetzt wurde er doch unsicher. »Charlie, das ist zu viel für dich.«
Sein herablassender Ton machte sie noch wütender.
»Fünfhundert.«
Nun lächelte er nicht mehr. Tatsächlich wirkte er grimmig. »Das ist lächerlich. Ich höre mir das nicht länger…«
»Eintausend Dollar.«
Dana starrte sie an. Auch Bella war sprachlos.
»Eintausend Dollar, dass ich in zwei Monaten einen Heiratsantrag kriegen kann.« Charlotte sah Gabe an, als wäre sonst niemand im Zimmer. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt. »Eintausend Dollar, dass du meinst, ich könnte es nicht. Dass kein Mann mich will.«
Er überlegte einen Moment und musterte sie. »Nur wenn du einen Monat daraus machst.«
Er wartete darauf, dass sie aufgab.
Sie zuckte mit keiner Wimper. »Abgemacht.«
»Das willst du nicht wirklich tun, Charlie.« Er schüttelte sie ein bisschen. »Du hast den Verstand verloren!«
»Und du die Nerven.« Sie lächelte kalt. »Stimm zu oder halt den Mund, Gabe.«
Sie standen sich eine Minute lang gegenüber. Dann lächelte Gabe strahlend.
»Du bluffst… und ich nehme dich beim Wort.« Er streckte die Hand aus. »Abgemacht.«
Charlotte nahm seine Hand.
Er starrte sie lange an. »Na gut. Ich werde jetzt runtergehen und verkünden, dass du noch etwas Zeit brauchst«, sagte er dann zu Bella. »Ich bin sicher, dass ihr einen Plan ausarbeiten wollt. Allerdings wird Charlotte mir sowieso in einem Monat tausend Dollar zahlen.«
Er zwinkerte Charlotte noch mal zu und ging hinaus.
»Du meine Güte!« hauchte Bella. »Ich kann nicht fassen, dass du das getan hast.«
»Nun ist es geschehen.« Dana nickte. »Wir haben nur einen Monat Zeit. Zuerst müssen wir einkaufen. Nein, warte! Mein Friseur! Und vielleicht eine Gesichtsmaske…«
»Nein, ein komplettes Schönheitsprogramm.« Bella griff nach ihrer Handtasche und nahm eine Kreditkarte heraus.
»Ich werde in zwei Wochen aus Hawaii zurück sein. Ihr beide kümmert euch um Kleidung und Make-up. Ich arbeite eine Strategie aus.«
»Eintausend Dollar.« Dana betrachtete Charlotte voller Stolz. »Kaum zu glauben.«
Charlotte biss die Zähne zusammen. »Ich habe noch nie eine Wette verloren, ohne gekämpft zu haben. Also seid mal ein bisschen ruhig.« Sie öffnete das Buch. »Ich versuche zu lesen.«
2. KAPITEL
Um acht Uhr am nächsten Morgen weckte die Türglocke Charlotte aus einem unruhigen Schlaf. Sie taumelte aus dem Bett und rieb sich die Augen. »Falls du das bist, Gabe, kann ich dir gleich sagen, dass ich beschlossen habe
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