Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
Buch.
»Wir würden dich in Ruhe lassen, wenn wir wüssten, dass du glücklich bist.« Dana umarmte sie schnell. »Aber wir lassen nicht zu, dass du dich mit einem mittelmäßigen Leben zufrieden gibst. Wenn du zulässt, dass dein Äußeres sich deiner inneren Schönheit anpasst, wirst du den richtigen Mann finden. Das weiß ich einfach.«
»Schönheit? Ich? Was für Kraut hast du denn geraucht?« witzelte Charlotte.
Dana schnaubte. »Ein Schritt nach dem anderen. Jetzt ist der Körper dran. Aber an deiner Einstellung arbeiten wir auch noch.« Sie griff nach der Schale mit den Haferflocken und nahm eine Handvoll heraus.
»Dana«, warnte Charlotte sie. »Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass du das in mein… ihhh!« Sie verstummte, als Dana die zähe Masse gnadenlos in ihr Gesicht klatschte, schloss die Augen und fügte sich in das Unvermeidliche.
»Sitz still. Das ist erst der Anfang. Um zwölf hast du einen Friseurtermin, und nachmittags gehen wir einkaufen.«
Dana zählte fröhlich weiter auf, wie Charlotte verwandelt werden sollte. Charlotte kämpfte gegen Tränen an, als die Liste immer länger wurde.
Sie konnte Danas und Bellas Hilfe unmöglich ausschlagen. Wenn es jemand anders gewesen wäre, hätte sie genau erklärt, was sie mit ihren tollen Ideen und Plänen anstellen konnten. Aber dies waren ihre beiden ältesten Freundinnen… Freundinnen, die sie in die Ferien mitgenommen, die bei ihrer College Abschlussfeier geklatscht und gejubelt hatten, zwei Jahre nach dem Tod ihres Vaters. Sie liebte sie so sehr, dass sie es sich gefallen ließ, von ihnen bemuttert zu werden. Sogar gestorben wäre sie für die beiden, wenn sie sie darum gebeten hätten.
Aber Sterben war eine Sache, sich zum zweiten Mal in ihrem Leben total zum Narren zu machen, eine andere.
»Charlotte, hast du überhaupt etwas von dem gehört, was ich gesagt habe?«
Charlotte wurde aus ihren Gedanken gerissen. »Was?« Dana schmunzelte, ging in die Küche und stellte die Schale in die Spüle. »Ich habe aufgezählt, was wir tun werden, um deine Schönheit zur Geltung zu bringen. Mit Sicherheit ist das im Moment ziemlich überwältigend für dich, aber ich kenne dich. Du wirst an dieser Sache härter arbeiten als an irgendwas anderem in deinem Leben.«
Charlotte wollte sich umdrehen, aber in diesem Moment griff Dana nach ihrem Haar. »Wie kommst du bloß darauf?«
»Du hast dich immer voll eingesetzt, wenn es um eine Wette mit Gabe ging. Als ihr beide euch die Hände geschüttelt habt, hätte ich ihn küssen können.«
Als Charlotte sich daran erinnerte, wurde sie wieder zornig. »Mein bester Freund sagt mir ganz offen, dass ich nicht bloß zu hässlich bin, sondern außerdem keinerlei Talent habe, einen Mann zu kriegen. Toller Kumpel.« Dana lachte, dann klatschte sie etwas auf Charlottes Kopf. Es fühlte sich kalt und glitschig an, und einige Tropfen liefen an Charlottes Nacken herunter. Sie rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl herum.
»Dies ist deine Chance, ihm das Gegenteil zu beweisen.« Dana massierte das Zeug in Charlottes Kopfhaut ein. »Wenn du nicht in einem Monat einen Mann findest, werde ich nicht nur schockiert sein, sondern auch endgültig das Handtuch werfen.«
Das verblüffte Charlotte. »Tatsächlich? Du würdest aufgeben?«
»Das garantiere ich dir. Ich belästige dich nie wieder mit diesem Thema.« Dana stülpte eine Plastikkappe über Charlottes schlammverkrusteten Kopf. »Und ich sorge dafür, dass Bella sich – mir anschließt. So viel Vertrauen habe ich in dich.«
Charlotte sagte nichts. Bot sich ihr ein diplomatischer Weg, ihre Freundinnen dazu zu bringen, sie in Ruhe zu lassen? Nach nur einem Monat?
Plötzlich erschien ihr die Wette mit Gabe gar nicht mehr als etwas so Schlimmes. Sicher, da waren noch die tausend Dollar, aber ansonsten war es ein Kinderspiel. Sie würde zulassen, dass Dana ihr Locken drehte, sie anmalte und so weiter. Danach würde sie verlieren. Dana und Bella würden ihre Niederlage eingestehen, und sie konnte endlich leben, wie sie wollte. Das war perfekt.
Plötzlich hatte sie wirklich das Bedürfnis, Gabe zu küssen. Diese Wette war genau das, wonach sie gesucht hatte.
»Also gut.« Charlotte lächelte zum ersten Mal an diesem Morgen richtig. »Beginnen wir mit der Verwandlung.«
»Was für eine Verwandlung?« fragte Gabe von der Tür aus.
Dana schrie leise auf. Charlotte wollte ins Bad flüchten. Unglücklicherweise geriet sie auf der Plastikplane ins Rutschen und landete mit
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