Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
nächste Woche in Barcelona sein.
Die tanzende Gruppe war inzwischen doppelt so groß und bewegte sich über den Platz. Immer mehr Leute schlossen sich an. Barrie sah zu dem hübschen Mädchen am Brunnen hinüber. Sie hatte eine Hand über den Mund gelegt, aber man sah trotz1 dem, dass sie schmunzelte. Jemand hatte bunte Bänder um Davids Geschlechtsteil gebunden.
Ihre mädchenhafte Freude, verbunden mit einem sehr weiblichen Körper, faszinierte ihn. Das war das Einstiegsfoto für seinen Artikel. Während er weitere Fotos machte, fragte er sich, ob das seltsame Gefühl in seiner Brust bedeutete, dass er sich dieser schwer zu fassenden »Seele« näherte.
Und nun musste er aus dem Weg gehen, bevor…
Zu spät. Eine dicke Frau griff nach seinem Arm und zog ihn in die Gruppe der Tanzenden. Bevor er flüchten konnte, hielt eine weitere Frau ihn fest. Als er sie abschüttelte, schnappte ihn sich eine dritte. Alle bewegten sich auf Schwindel erregende Weise im Kreis. Manche sangen, andere klatschten und brüllten. Zu viele Menschen, zu viele Berührungen. Barrie sah eine Chance zu entkommen. In seinem Kopf drehte sich schon alles. Ein Mann fasste nach seinem Ellbogen und wirbelte ihn noch mal herum. Barrie flüchtete.
Und prallte gegen jemanden.
Bevor er sein Gleichgewicht wieder finden konnte, lagen sie beide in einer Pfütze. Da er ziemlich groß und schwer war, rutschte er schnell zur Seite, um sein Opfer zu entlasten.
Er hoffte, dass es ein Mann war. Ein großer, der so was aushalten konnte. Doch während er sich mühsam aufrichtete, hatte er das schreckliche Gefühl, dass dieser weiche Körper keinem Mann gehörte. Und der überraschte Aufschrei klang ebenfalls weiblich. Dazu passte der Duft nach Rosen.
Barrie sah ein cremefarbenes Bein und ein Stück von einem Rock, der früher mal weiß gewesen war. »Oh, oh.« Sein Blick glitt aufwärts zum Oberteil des Kleides mit dem Ausschnitt, den jetzt mit Schmutz besprenkelten Hals, und schließlich sah er den schockierten Gesichtsausdruck der Frau, die er vorhin beobachtet hatte. Ihre Wange war dreckig, ihr Haar triefend nass und ihr Blumenkranz zerknautscht. »Geht es Ihnen gut? Kommen Sie, ich helfe Ihnen hoch.«
Sie sah ihn nicht mal an. Ihr Mund war offen, und sie murmelte irgendwas, das Barrie nicht verstand, was wahrscheinlich gut war. Mit weit aufgerissenen Augen musterte sie ihr ruiniertes Kleid. »Oh nein«, sagte sie schließlich lauter.
Barrie kniete sich neben sie und griff instinktiv nach seiner Kamera. Sie war noch da und trocken. Im Gegensatz zu diesem armen Mädchen. Der Rosenduft stieg ihm wieder in die Nase. Eigentlich hasste er Rosen, aber an ihr… Er schüttelte diesen Gedanken ab. »Sind Sie in Ordnung? Es tut mir Leid.« Er deutete auf die Tanzenden. »Es scheint, dass diese…«
»Es tut Ihnen Leid?« Sie sah ihn zornig an, und das erinnerte ihn an eine Stammeszeremonie, die er mal fotografiert hatte. Feuer, Gebrüll, Menschenopfer. Na ja, damals war nicht wirklich ein Mensch geopfert worden, aber diesmal würde es womöglich passieren. »Wissen Sie, was Sie getan haben?«
Er stand auf. »Ich habe Sie in eine Pfütze geschubst, aber natürlich nicht absichtlich. Diese tanzenden Leute…«
»Sie haben mein Kleid ruiniert. Das, in dem ich…« Ihr Gesicht nahm einen Ausdruck von Panik an. Dann musterte sie Barrie. »Sie sind nicht mal der Richtige.«
»Ist es nur bestimmten Typen erlaubt, mit Ihnen zusammenzustoßen?«
»Nein. Ja! Ich meine… Oh, vergessen Sie’s. Ich muss nach Hause gehen und mich umziehen.«
»Ich werde für die Reinigung bezahlen oder was immer nötig ist.«
»Dann wird es zu spät sein!« Sie stand auf und ignorierte dabei seine ausgestreckte Hand. Sobald sie stand, zuckte sie zusammen und sank gegen Barrie.
Leider hatte er das nicht erwartet. Vor allem nicht, dass die Hand, mit der sie sich festhalten wollte, ausgerechnet an dieser Stelle landen würde.
»Du lieber…«, stammelte er, während sein Blick auf das Geschlechtsteil der Statue fiel.
Die Frau folgte seinem Blick. Erst sah sie die bunten Bänder an, dann ihre eigene Hand. Sie schrie leise auf, ließ los und sank wieder zu Boden. »Das kann nicht wahr sein.«
»Ich glaube schon, dass es wahr ist.« Barrie hatte das Gefühl, dass sie ihn mit ihrer Berührung zum Brennen gebracht hatte. Und wenn sie jetzt einen Blick auf seine Hose warf, würde sie ihn für einen Perversen halten.
Und das tat sie. Ihr Gesicht wurde knallrot, und sie zog ihren Rock
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