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Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss

Titel: Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Wainscott , Isabel Sharpe , Cathy Yardley
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gleich regnen in dieser angeblich romantischsten Stadt Amerikas.
    Der Marktplatz war rund, und die Gebäude… Restaurants, Cafes, Apartmenthäuser… waren alle im Stil der Renaissance gebaut. Die Treppe, die zum Rathaus hinaufführte, erinnerte Barrie an Rom. Wegen des Wein- und Liebesfestes war der Platz voller Stände, an denen von kompletten Mahlzeiten bis zu italienischem Eis alles angeboten wurde. Eine Musikgruppe, Jongleure, ein Leierkastenspieler und sein Affe bemühten sich um Aufmerksamkeit.
    Barrie hätte gar nicht hier sein sollen. Warum hatte dieser verdammte Porter sich unbedingt bei seinem letzten Auftrag verlieben müssen? Er hatte wie ein liebeskranker Schuljunge geklungen, als er vor ein paar Tagen angerufen hatte.
    »Barrie, du musst bei diesem Fest für mich einspringen. Ich habe die Frau meines Lebens getroffen und kann Paris nicht verlassen, bevor ich sie überredet habe, mich zu begleiten. Sie ist unglaublich schön…«
    »Porter, wenn du einen Auftrag übernimmst…«
    »Bitte halt mir keinen Vortrag. Man trifft die Frau seines Lebens nicht jeden Tag. Das wirst du verstehen, wenn es dich selbst erwischt.«
    »Wenn ich je anfange, mich so dämlich zu verhalten, erschieß mich.«
    Zuerst hatte Barries Chef, Stan, sich verliebt, und nun war das erste Baby unterwegs. Der arme Narr bezeichnete inzwischen Routine und eingeschränkte Freiheit als »Stabilität« und »Kameradschaft«. Und jetzt hatte es Porter erwischt.
    »Salute!« Ein junger Italiener hob einen Pappbecher, und es schien ihn nicht zu stören, dass Barrie nichts zu trinken hatte, womit er hätte anstoßen können. »Cheers.« Er trank aus, und
    Barrie musste ihn am Arm festhalten, weil er sonst gegen die Band getaumelt wäre.
    Jemand jubelte, und Barrie drehte sich um. Eine Frau warf von einem Balkon Blumenkränze auf die Menge herunter. Barrie machte ein paar Aufnahmen.
    Er suchte nach einem besonderen Motiv, etwas mit »Seele«, und zoomte auf den Ausschnitt der Frau. Das war es nicht. Dann bemerkte er ein schönes junges Mädchen, das sich bemühte, einen der Kränze zu fangen. Etwas in Barrie zog sich auf seltsame Weise zusammen. Sie war eigentlich nicht sein Typ. Er mochte weltgewandte Blondinen, die weder von Hochzeiten noch von Babys träumten. Aber warum langweilten die ihn eigentlich in letzter Zeit?
    Er machte ein Foto von dem Mädchen in dem weißen Spitzenkleid. Sie lächelte triumphierend, als sie einen Blumenkranz fing, streifte ihn über den Kopf und zog das dunkle Haar heraus, so dass es über die Blumen fiel. Aber ihr Lächeln erlosch wieder, als sie aus der Menschenmenge heraustrat. Sie hatte schöne braune Augen, ein bisschen schräg. Ein Mann hätte gern morgens als Erstes in solche Augen geblickt. Aber natürlich nicht Barrie.
    Der Saum ihres Kleides berührte ihre schlanken Schenkel. Es sah aus, als würde sie sich auf ihren hohen Absätzen unsicher fühlen. Nun ging sie zu dem Brunnen, auf dem eine Nachbildung von Michelangelos David stand.
    Barrie spürte, wie der Druck nachließ, unter dem er stand, seit sein Chef ihn letzte Woche beiseite genommen hatte. Barrie konnte damit fertig werden, wenn die technische Seite seiner Fotos kritisiert wurde. Aber dass die Seele fehlte… Barrie wollte der Beste in seinem Beruf sein, also würde er daran arbeiten. Sobald er herausgefunden hatte, was mit »Seele« eigentlich gemeint war.
    Er konzentrierte sich wieder auf das Mädchen. Sie sah sich um. Barrie lächelte für den Fall, dass ihre Blicke sich trafen, aber sie sah an ihm vorbei.
    »Bist du jetzt ebenfalls übergeschnappt, MacKenzie?« murmelte er und richtete seine Aufmerksamkeit auf einen Weinstand. Dort wurde vorgeführt, wie Trauben gestampft wurden.
    Diese Leute nahmen Wein offenbar sehr ernst, ebenso wie ihre Feste und Traditionen.
    Barrie hatte nichts übrig für Traditionen. Er hatte es so gerade eben geschafft, nicht in die Whiskybrennerei seiner Familie im schottischen Hochland einsteigen zu müssen. Viele Generationen hatten in derselben Gegend gelebt und waren dort gestorben, ohne je den Rest der Welt gesehen zu haben.
    Während er einen Vater fotografierte, der seine Tochter überredete, beim Tanzen mitzumachen, erinnerte er sich an die Manipulationen seiner eigenen Eltern. Seine Mutter hatte sogar geweint, damit er blieb. Doch er war nicht bereit gewesen, seine Freiheit aufzugeben. Freiheit bedeutete für ihn Glück.
    Bei diesem Gedanken kam ihm das Fest nicht mehr so albern vor. Immerhin würde er

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