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Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss

Titel: Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Wainscott , Isabel Sharpe , Cathy Yardley
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Und das haben wir, oder?«
    Marisa hätte gern zugeben, dass sie den Kuss sehr genossen hatte. Vielleicht würde Barrie das dann ebenfalls tun. Aber ihre Unsicherheit siegte.
    Sie blickte zu den Hügeln hinüber und versuchte, sich Schottland vorzustellen. »Vermisst du dein Zuhause und deine Familie?«
    Er sah aus, als wollte er Nein sagen, aber dann antwortete er: »Manchmal.«
    »Du musst mit ihnen Frieden schließen. Ich wette, wenn ich mit ihnen reden würde… Na ja, wenn ich je mit dir nach Schottland fliegen würde, was ich natürlich nicht tun werde, weil das ja bedeuten würde…« Sie verlor den Faden.
    »Was würdest du dann tun?«
    »Sie dazu bringen, dich zu verstehen und das zu schätzen, was du machst.«
    Er schnaubte. »Du kannst ja nicht mal deine eigene Familie dazu bringen, dich so zu akzeptieren, wie du bist.«
    »Der Unterschied ist der, dass ich so sein will wie sie.«
    »Bist du da sicher?«
    »Ja. Eindeutig. Na ja, manchmal…«
    »Ich bin nie zuvor einer Frau begegnet, die so oft ihre Meinung geändert hat.«
    »Hm.« Ihre Unentschlossenheit trieb die Männer tatsächlich zum Wahnsinn. Und so gern Marisa auch Männer verrückt gemacht hätte, auf diese Weise wollte sie es nicht tun. »Wenn ich mit ihnen zusammen bin, will ich so sein wie sie. Wenn nicht, will ich ich selber sein.«
    Barrie rollte mit den Augen. »Was ist falsch daran, immer derselbe Mensch zu sein?«
    »Hör auf, mich durcheinander zu bringen. Das klingt ja, als hätte ich einen Psychiater nötig. Und das ist nicht so!«
    »Wie du meinst. Weißt du, warum du dich nie entscheiden kannst? Du hast Angst, jemanden zu verletzen.«
    »Das ist Blödsinn. Siehst du? Ich habe mich entschieden.« Das überzeugte Barrie nicht. »Soll ich dich zum Haus deiner Eltern bringen?«
    »Es ist Samstag, oder? Da gehen wir immer zur Messe. Du solltest mich besser hinfahren. Ich muss unbedingt beichten.«
    »Ich hoffe, du hast zwei Ave Marias gesprochen«, sagte Marisas Mutter, als sie am Sonntagvormittag Kekspackungen auf dem Stand verteilte. »Beim Kusswettbewerb hast du einen neuen Rekord erzielt.«
    Marisa hätte fast gegrinst, schaffte es aber noch, angemessen zerknirscht auszusehen. »Ich habe dir ja gesagt, dass Barrie der Richtige ist.«
    Ihre Mutter versuchte ohne Erfolg, ihre Tränen zu verbergen. »Wie konnte das nur geschehen? Was ist falsch daran, dass ich mir wünsche, meine Tochter würde einen Mann aus einer guten italienischen Familie heiraten?« Trotz des Melodramas war sie geistesgegenwärtig genug, Marisa einen Klaps auf die Hand zu geben, als diese heimlich eine Kekspackung öffnen wollte. »Ich hole noch mehr Herzen aus dem Wagen. Und die Ware wird nicht gegessen!«
    Die Broschüre der Firma war herzförmig und enthielt ein Gedicht und die Geschichte des Betriebes. An einer Ecke des Standes gab es ein großes silbernes Tablett mit zerbrochenen Keksen. Als Marisa sich davon etwas nehmen wollte, gab Nonna ihr einen Klaps.
    »Ich habe Hunger. Könnt ihr nicht etwas Mitleid mit einem Krüppel haben?«
    »Schöner Krüppel. Ich habe ebenfalls von dem Kusswettbewerb gehört.« Nonna nahm sich ein Stück Keks. »Hat er seine Zunge benutzt?«
    Marisa hätte sich beschweren können, weil Nonna selbst Kekse aß, aber sie war zu verblüfft. »Wie bitte?«
    Nonnas Gesicht nahm einen nostalgischen Ausdruck an. »Salvatore war so romantisch.«
    Marisa atmete auf. Sie hatte das eben wohl falsch verstanden. Nun lächelte sie einem Mann zu, der sich eine Probe nahm, und verglich ihn im Geiste mit den Fotos. Nein, das war keiner davon.
    »Ah.« Nonna seufzte. »Er nahm immer meine Hand und küsste jede Fingerspitze. So ein Gentleman.« Sie blickte auf und zwinkerte. »Und dann hat er mich da geküsst.« Sie berührte ihre Lippen. »Er hat auf Italienisch wunderschöne Liebesworte geflüstert, mein Gesicht zärtlich umfasst und mich geküsst.«
    Marisa stellte sich unwillkürlich vor, wie Barrie das Gleiche mit ihr tat. »Ein Kuss ist das Romantischste der Welt.«
    Nonna schwelgte weiter in Erinnerungen. »Er konnte die erstaunlichsten Dinge mit seiner Zunge tun.«
    Marisa fing an zu husten.
    Nonna merkte nichts von ihrer Reaktion. »Er hatte eine ganz lange Zunge, und wenn er sie in mein…«
    »Nonna!«
    »… Ohr gesteckt hat, bin ich am ganzen Körper erschauert.« Marisa hätte lieber wieder die harmlosen Geschichten von früher gehört. »Was war, als ihr im Regen getanzt habt?« Nonna lächelte. »Oh, ja, wir haben uns gedreht und

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