Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
Barrie sah aus wie ein Kaninchen beim Anblick des Topfes. »Nicht dich!« Sie lachte. »Du hast doch nicht gedacht…«
»Dass du über mich geredet hast? Natürlich nicht. Das wäre ja albern.«
»Wirklich albern.«
»Sollten wir dann nicht aufhören, einander in die Augen zu sehen?« fragte er.
»Wahrscheinlich wäre das gut, da wir ja total falsch füreinander sind.«
»Und wir passen gar nicht zusammen.«
»Genau.«
Er beugte sich vor und gab ihr einen schnellen Kuss. Dann warf er sie sich über die Schulter. »Damit das geklärt ist.«
6. KAPITEL
Barrie und Marisa aßen gefüllte Champignons und redeten nicht über den Kuss. Es war ein perfekter Tag, sonnig und voller Gelegenheiten für großartige Fotos. Das schönste Motiv… wie Barrie fand… saß ihm gegenüber, in einem roten Kleid mit Blumenmuster und einem Ausschnitt, der gerade tief genug war, um einen interessanten Einblick zu gewähren. Marisa benutzte ihre Hände, als sie ihm erzählte, wie Gina sie einmal überredet hatte, beim Gondelsänger-Wettbewerb mitzumachen.
»Damals habe ich herausgefunden, dass ich nicht singen kann. Vorher dachte ich, ich könnte es. Meine Familie hat immer gelächelt und applaudiert, wenn ich gesungen habe.«
»Zumindest haben sie dich ermutigt.«
»Sie unterstützen mich in vielen Dingen, aber sie wollen, dass alles auf die traditionelle Art getan wird. Sind deine Eltern nicht stolz auf dich, obwohl du andere Pläne für deine Zukunft hattest als sie?«
Er schnaubte. »Ein paar Jahre, nachdem ich nach New York gezogen war, bin ich nach Hause zurückgekehrt, um über das Burns-Fest zu berichten.«
»Der Poet mit den vielen Kindern.« Marisa lächelte.
»Richtig. Einmal im Jahr kommen die Schotten… nur die Männer… zusammen, um ihn zu feiern. Sie tragen Kilts, und jeder liest ein Gedicht von ihm. Dann trinken sie auf ihn. Ich hatte meinen Eltern schon die ganze Zeit Artikel von mir geschickt, um ihnen zu zeigen, dass ich nicht nur herumgammelte. Nach der Feier in Edinburgh bin ich hingefahren. Ich habe nicht erwartet, als Held empfangen zu werden, aber mit einem Willkommensgruß hätte ich schon gerechnet. Aber sie haben nur über den Freund meiner Schwester geredet, der sie nicht im Stich lassen würde, indem er das Dorf verließ.«
Barrie war nicht sicher, warum er Marisa das erzählte, aber als er ihren mitfühlenden Blick sah, fand er, dass es das wert war.
»Das ist ganz falsch«, meinte sie.
»Aber so ist es. Man kann seine Familie nicht zufrieden stellen, außer man tut, was sie für einen vorgesehen hat. Du hast mich kennen gelernt, aber ich passe nicht zu euch, also hast du deine Eltern nicht glücklich gemacht. Selbst wenn dein Vater dir die Stellung gibt, wird er das nicht gern tun. Egal wie hart du arbeitest und wie viel du erreichst, du wirst doch nicht das tun, was er wollte.«
»Bei dir klingt es so hoffnungslos.«
»Ich wollte dich nicht deprimieren. Ich sage nur, dass du deinen eigenen Weg im Leben finden musst.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe zu große Angst, mich meiner Familie zu entfremden.«
Das konnte er ihr nicht übel nehmen. Und es war ja nicht so, als wäre er in sie verliebt und wollte sie heiraten. Sie würde nicht zwischen ihm und ihrer Familie wählen müssen. Jetzt stellte er fest, dass er von den Pilzen Sodbrennen bekam. Das musste der Grund für den Schmerz in seiner Brust sein, den er spürte, wenn er daran dachte, diese Frau nie wieder zu sehen. Tatsächlich hatte sie ihm doch von Anfang an Schwierigkeiten gemacht. Aber er wünschte sich, sie wieder zu küssen.
Marisa aß ein Stück Pilz. »Du musst doch einsam sein, wenn du dauernd reist.«
»Überhaupt nicht. Wieso sagst du das?«
»Ich weiß, dass es aufregend ist, so viele Orte zu sehen, aber niemand wartet auf dich, wenn du nach Hause kommst.«
»Du meinst, wie all diese Leute, die immer an den Flugsteigen herumhängen und mich fast umrennen, um ihre Lieben zu umarmen? Das hätte mir nach einem langen Flug gerade noch gefehlt.«
»Du bist dauernd mit Fremden zusammen und baust keine wirklichen Beziehungen auf. Außer du triffst Frauen auf deinen Reisen… Du weißt schon.«
»Ich lasse mich auf einer beruflichen Reise nie auf etwas ein. Am Anfang habe ich das ein paar Mal gemacht, aber es lenkt mich von meiner Arbeit ab.«
»Mit mir hast du dich eingelassen.« Marisa lächelte, jedoch nicht lange. »Das hast du doch, oder? Ich meine, nicht auf romantische Weise, aber irgendwie schon.«
Er
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