BIANCA SPEZIAL Band 03
wird Blackstone Bail und Bonds nicht länger existieren.“ Er trat ein und schloss die Tür hinter sich. „Hör mir nur zu. Es könnte sehr viel Geld für dich dabei herausspringen. Genug, damit du … deine Pläne besser verwirklichen kannst.“
Sie blieb stumm.
„Meine Sekretärin hat einen Anruf für dich entgegengenommen.“ Er reichte ihr einen kleinen Zettel. Sie las ihn und steckte ihn in die Tasche ihrer Bluse. Er blickte zu Chad. „Hogan, warum gehen wir beide nicht hinaus und geben Hannah ein paar Minuten zum Nachdenken?“
Chad streifte sie, als er hinausging. Hitze durchströmte sie. Es war nicht fair, dass sie sich nach so langer Zeit, nach allem, was zwischen ihnen geschehen war, immer noch derart zu ihm hingezogen fühlte.
Die Tür schloss sich, und Hannah war allein. Sie nahm den Zettel aus der Tasche und ging zum Telefon. Die Tür öffnete sich erneut. Ihr Magen verkrampfte sich, doch es war nicht Chad, der eintrat, sondern Jack Stokes. Ihre Aufregung wandelte sich in Zorn. Sie legte den Hörer wieder auf.
Hastig schloss er die Tür hinter sich. „Hallo, Hannah, hast du mich vergessen?“ Der Australier hielt sein rechtes Handgelenk hoch, an dem immer noch ihre Handschellen baumelten. „Das wirst du mir büßen.“
„Tja, nun, wärst du etwas netter zu mir gewesen, würdest du diesen besonderen Schmuck nicht tragen.“ Sie griff in ihre Rocktasche und gab ihm den Schlüssel für die Handschellen.
Bewusst umständlich befreite er sich. „Sag mal, was will unser alter Kumpel Hogan denn in der Stadt?“
„Das musst du ihn schon selbst fragen.“
Jack trat ein wenig näher und drehte seinen Charme voll auf, der jedoch nie wirklich auf sie gewirkt hatte. „Du kannst ruhig offen zu mir sein. Was hat Blackstone vor? Sag es mir, und wir sind quitt.“ Er warf ihr die Handschellen zu.
Hannah befestigte sie an ihrem versteckten Gürtel. „Ich wünschte, ich könnte es dir sagen, aber ich weiß es nicht.“
„Komm schon, gib es zu. Du würdest es mir nicht sagen, auch wenn du es wüsstest.“ Und damit verließ er den Raum wieder.
Doch kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, als sie sich wieder öffnete und Elliott eintrat. „Gib mir fünf Minuten, Hannah. Um mehr bitte ich dich nicht.“
Unwillkürlich fragte sie sich, um wie viel Geld es ging. Die Kosten für die Geschäftsgründung hatten mehr von ihren Ersparnissen verschlungen als erwartet. Außerdem mussten sämtliche Installationen erneuert werden. Wenn dieser Fall so wichtig war, wie sie allmählich vermutete, konnte es ein dringend benötigtes Einkommen bedeuten. Also nickte sie.
„Okay. Vor zwei Wochen habe ich die Kaution für zwei Personen gestellt. Normalerweise wäre das nicht wichtig, aber in einem Punkt unterscheiden sich diese beiden von den anderen. So sehr, dass sie Schlagzeilen gemacht haben.“ Er schwieg einen Moment. „Es geht um sehr viel Geld.“
„Du befasst dich doch nur mit kleinen Fischen, Elliott“, wandte sie ein.
„Normalerweise ja. Aber bei diesen beiden habe ich eine Ausnahme gemacht.“
„Wer sind sie?“
„Zwei Angestellte von Play Co. Verhaftet wegen schweren Diebstahls.“
„Schwerer Diebstahl? Play Co ist eine Spielzeugfirma. Was haben sie gestohlen? Die Hose von Mickymaus?“
Elliott versuchte zu lächeln und versagte hoffnungslos. „Ich wünschte, es wäre so einfach. Mein Schwager ist der Anwalt der beiden. Ich habe die Kaution als einen Gefallen für ihn gestellt. Sie hätten heute Morgen zur Verhandlung erscheinen sollen und … na ja, den Rest kannst du dir denken.“
„Wie viel steht für dich auf dem Spiel?“
Elliott schluckte schwer und nannte eine beträchtliche Summe.
Hannah wusste nicht, was sie mehr schockierte: Chads Auftauchen in ihrem Leben oder Elliotts untypisches Verhalten.
„Wie gesagt, es war ein Gefallen. Ich könnte dir stundenlang erzählen, dass es ein erstmaliges Vergehen ist, dass sie seit zehn Jahren für Play Co arbeiten und all das, aber das will ich nicht. Tatsache ist, dass ich die Kaution gestellt habe und sie abgehauen sind.“
Hannah atmete tief durch und versuchte zu verkraften, was in den vergangenen zehn Minuten alles geschehen war. Zehn Minuten. Sechshundert Sekunden. Eigentlich eine kurze Zeit. Eine kurze Zeit, die durchaus jede weitere Minute ihres Lebens beeinflussen konnte.
Elliott hatte nicht gescherzt mit der Behauptung, dass ihm der Bankrott bevorstand. Wenn er die Kautionssumme zahlen musste, wäre sein Büro
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