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BIANCA SPEZIAL Band 04

BIANCA SPEZIAL Band 04

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN TOLLER WHITTENBURG SUSAN MALLERY
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Fähigkeit in Ihnen, sonst hätte er Jabbars Fohlen nie in Ihre Hände gegeben.“
    Livy errötete vor Freude, und sie kam näher und lehnte sich gegen das Geländer. „Ich habe gehört, dass Sie Jabbar und Ihre Söhne aus Ihrer Heimat geschmuggelt haben. Das war sicher sehr aufregend, sogar für eine Königin.“
    Rose hörte die fast ehrfürchtige Nennung ihres Titels und lächelte Olivia an. „Es ist schon sehr lange her, und vieles ist seitdem geschehen, sodass ich nicht mehr sagen kann, ob ich Angst hatte.“
    „Es war doch wie in einem Märchen, als Sie den Prinzen aus einem fremden Land heirateten, Königin wurden und das Land nach seinem Tod verlassen mussten.“ Livy zog die Stirn in Falten und biss sich auf die Unterlippe. „Entschuldigung, das war sehr taktlos. Ich bin nur fasziniert von Geschichten aus Tausendundeiner Nacht und arabischen Prinzen, die durch die Wüste reiten und Prinzessinnen auf ihr Pferd holen.“ Sie errötete heftig. „Wahrscheinlich liegt das an den Büchern, die ich im Waisenhaus gelesen habe. Für Sie ist die Erinnerung sicher schmerzlich, und ich hätte nicht davon reden sollen. Ich bin nur …“Verlegen schwieg sie.
    „Sie sind nur neugierig“, stellte Rose fest und glaubte, dass sie einige der Fantasien verstehen konnte, die ein junges Mädchen in einem Waisenhaus hatte. „Ich habe in meiner Jugend auch von einem Wüstenprinz geträumt, und wissen Sie was?“ Livy schaute sie interessiert an. „Mein Traum wurde wahr. Nun, es stimmte nicht, dass er auf einem weißen Hengst ritt und mich mit sich nahm.“
    „Fuhr er ein Auto?“, wollte Livy wissen.
    „Nein, der Hengst war schwarz. Es war Jabbars Vater. Ein wunderschönes Tier, aber ich hatte nur für den Reiter Augen.“ Kurz erinnerte sie sich an Ibrahims Werben, bevor sie sich wieder auf die junge Frau vor ihr konzentrierte. „Der Teil des Märchens, wo sich die Prinzessin in den Prinzen verliebt, ist jedoch wahr. Ich liebte meinen Prinzen, weil er ein wunderbarer Mensch war, nicht wegen seines Titels. Denken Sie immer daran, wenn Sie von einem Happy End träumen.“
    „Oh, daran denke ich nicht mehr.“ Livys Antwort kam jedoch zu energisch und zu rasch. Rose erkannte das Erröten, denn sie glaubte, dass jede Frau von einem Prinzen träumte. „Ich wollte nur wissen, wie es war, eine Königin zu sein.“
    „Bis zu den letzten Monaten in Sorajhee war es die glücklichste Zeit meines Lebens. Jetzt aber bin ich froh, hier auf The Desert Rose bei meiner Familie zu sein.“
    „Es scheint, als hätten Sie immer schon hier gelebt. Zumindest im Geiste. Die Ranch trägt sogar Ihren Namen.“
    Rose erhob sich mit einem Lächeln. „Danke, Olivia“, erwiderte sie. „Wenn ich eine Tochter hätte, hätte es mir gefallen, wenn sie so wäre wie Sie.“
    Die junge Frau antwortete nicht, aber als Rose aus der Halle ging, hörte sie, dass Olivia fröhlich pfiff.
    Abbie ging durch die Scheune und warf einen Blick in jede Box. Die Pferde reagierten unterschiedlich auf ihre Anwesenheit. Sie stellte fest, dass Pferde so verschieden waren wie die Menschen, die sie liebten. In den zwei Tagen auf der Ranch hatte sie schon viel über Ranches, Pferdezucht, das Training und die Präsentation von Araberpferden gelernt. Außerdem war es ihr gelungen, Mac aus dem Weg zu gehen.
    Das war auch in Ordnung, denn je weniger sie von ihm sah, desto besser. Leider machte Jess ständig Bemerkungen, dass sie Macs Verhalten für merkwürdig hielte. Wäre Abbie weniger zerstreut gewesen, hätte sie Jess’ Fragen einfach nicht beantwortet. Aber die Fragen wirkten so subtil, dass Abbie gar nicht daran gedacht hatte, Acht zu geben. Plötzlich hatte sie von sich gegeben, dass das Baby dunkle Augen und eine dunkle Haut haben würde, und da sie selbst ganz anders aussah, hatte sie das Aussehen des Vaters beschrieben. Das allein wäre vielleicht nicht so schlimm gewesen, wenn Jess nicht nach dem Geburtstermin gefragt hätte und völlig korrekt bis Ende Dezember, dem Datum der Abschlussparty, rückwärts gezählt hätte. Daraufhin hatte Abbie zugegeben, dass sie in jener Nacht einen Mann kennengelernt hatte, von dem sie nicht einmal den Namen kannte und den sie wohl niemals mehr sehen würde.
    Jess fiel ein, dass Abbie gesagt hatte, dass der Vater erst kürzlich von der Schwangerschaft erfahren hatte. Von da aus musste sie natürlich unbedingt erfahren, wo sie diesen geheimnisvollen Fremden wiedergesehen hatte und dass es sicher peinlich gewesen war und was

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