BIANCA SPEZIAL Band 06
Entschluss, dass es keine Alternative gab. Es würde allerdings nicht leicht sein. Behutsam hielt er Bobbi an sich gedrückt und glitt an ihre Seite. Das Bett war warm von ihrem Körper.
Es war die Hölle.
Sin zog die Decke über sie beide und legte sich zurück. Er ließ sie herumzappeln, bis sie ihren Platz an seiner Schulter gefunden hatte – denselben, den sie auch vor vier Monaten zum Schlafen bevorzugt hatte – und wieder einschlief.
Morgen früh beim Aufwachen wird sie vollkommen außer sich sein, dachte Sin, aber es kann weder ihr noch dem Baby guttun, wenn sie noch einmal aus dem Bett fällt.
Als sie im Schlaf einen Arm über seine Brust legte, sehnte er den Morgen und die kalte Dusche herbei …
Bobbi erwachte mit dem unheimlichen Gefühl, dasselbe schon einmal erlebt zu haben. Diesmal lag sie auf der Seite, aber ein starker männlicher Arm hielt sie wie an einem Haken, während die Hand sich zwar fest, jedoch keineswegs unangenehm über ihrer Brust schloss. Wie beim ersten Mal spürte sie nicht ohne Zorn, dass ihre Knospe sich wohlig seiner warmen Hand entgegenstreckte.
Abrupt schob sie die Hand und die Decke von sich und atmete erleichtert auf, als Sin sich nicht rührte. Im schwachen Schein der frühen Morgensonne, deren Strahlen durch die Zwischenräume der Vorhänge drangen, sammelte sie ihre Kleidungsstücke ein und eilte damit ins Badezimmer.
Wie beim ersten Mal vermochte sie nicht zu sagen, wie sie und Sin in ein und demselben Bett gelandet waren. Erst als sie beim Schließen der Badezimmertür noch einmal über die Schulter blickte und die zerdrückte Decke des anderen Bettes sah, fiel ihr ein, was geschehen war.
Sie wäre beinahe aus dem Bett gefallen. Verächtlich drückte sie das Handtuch vor ihr Gesicht. Seit ihrer Kindheit musste ihr Bett immer mit einer Seite an einer Wand stehen. Merkwürdig, offensichtlich war sie noch immer nicht erwachsen geworden.
Nun erinnerte sie sich auch, dass ihr geholfen worden war, ins Bett zurückzufinden, und wie sie schließlich einen warmen, bequemen Platz zum Schlafen gefunden hatte.
Okay, sagte sie sich. Ich werde ihn nicht länger bekämpfen, denn es ist zwecklos. Ich werde akzeptieren, was er mir bietet. Ich werde das Beste daraus machen. Ich werde heiter und entspannt sein und Pläne für die Zukunft schmieden. Wenn Sin mir nach der Geburt Geld anbietet, werde ich es nehmen, denn damit kann ich großzügiger für das Baby sorgen, als es mir allein möglich sein wird. Zumindest in der ersten Zeit.
Sie trat in die Duschkabine und ließ sich von dem warmen Strahl kräftig die Schultern massieren. Zärtlich legte sie eine Hand auf den Bauch und sagte zu ihrem Baby: „Keine Angst. Ich habe alles unter Kontrolle.“
Vielleicht war es ja von Vorteil, wenn sich der Vater in der Nähe aufhielt, während das Kind in ihr wuchs. Vielleicht war seine Anwesenheit ein kleiner Ersatz für die Zeit, die das Kind später ohne ihn verbringen musste. In Gedanken versunken wusch sie sich die Haare, stellte das Wasser ab und öffnete die Duschkabinentür. Als sie auf die Badematte trat, stand Sin vor ihr. Auf einem Arm trug er ihre Jeans und ihr T-Shirt, auf dem anderen einen ordentlich zusammengelegten Stapel weiterer Kleidungsstücke. Er selbst war nur mit einer grauen Shorts bekleidet.
Überrascht schrie Bobbi auf. Sie langte an ihm vorbei nach einem Badehandtuch, fasste jedoch ins Leere. Das Tuch hing weiter entfernt, als ihre Arme reichten, wenn sie Sin nicht zu nahe kommen wollte.
Mit einer langsamen, verführerischen Drehung des Oberkörpers zog Sin das Handtuch vom Halter und reichte es ihr. Als er sah, dass Bobbi es zitternd an sich drückte, stellte er rasch den an der Decke angebrachten Heizkörper ein, und im Nu war der kleine Raum wundervoll warm.
„Ich bringe dir eine Trainingshose und einen meiner Pullover“, sagte er und begann, ihr die Schultern mit einem zweiten Handtuch zu frottieren. „Als ich dich gestern Abend zudeckte, sah ich, dass deine Jeans inzwischen unbequem geworden sind. Sobald wir zu Hause sind, kaufen wir dir etwas zum Anziehen.“
Bobbi umklammerte ihr Handtuch, während Sin langsam ihre Hüften und die Beine mit kraftvollen Bewegungen frottierte. Danach warf er das Handtuch beiseite, nahm ein anderes und trocknete ihr die Haare. „Wie fühlst du dich heute Morgen?“, fragte er.
„Wunderbar“, hörte sie sich sagen, während Sin ihren Kopf ziemlich unsanft von einer Seite zur anderen wirbelte.
Sin hielt inne und
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