BIANCA SPEZIAL Band 06
gefragte Kraft bist. Aber du warst nicht gerade lange damit beschäftigt. Ich glaube, es wird Zeit, einen Flohmarkt aufzusuchen.“
„Richtig. – Oh, Buttercup, nein!“ Hastig versuchte Bobbi, die junge Hündin zu fassen, die sich aus einem Bord unter der Werkbank einen Catcher geschnappt hatte und damit fortlaufen wollte.
Sin eilte zur Tür, um Buttercop aufzuhalten, aber sie wich aus und rannte nun in die entgegengesetzte Richtung. Bobbi breitete die Arme aus und scheuchte das Tier zu Sin zurück. Nun saß es zwischen ihnen in der Falle. Bobbi und Sin lachten und landeten in wildem Gerangel auf der geflochtenen Strohmatte vor der Tür.
Mit lautem Gebell sprang Buttercup auf sie drauf. Sin zog Bobbi fürsorglich unter sich, aber er fühlte und hörte ihr Lachen an seinem Ohr. Sein anderes Ohr schien Buttercup als Spielzeug zum Kauen anzusehen.
„Sitz, Buttercup!“, rief Sin und versuchte, den Hund beiseite zu schieben. Aber Buttercup wedelte nur mit dem Schwanz und blieb stehen. Hilflos verdrehte Sin die Augen.
„Ich dachte, du verstündest es, mit weiblichen Wesen umzugehen“, neckte Bobbi. Sie stichelte gern, denn es ärgerte sie, dass sich Sin immer so überaus selbstzufrieden und beherrscht gab. Der Stress, ständig in seiner Reichweite zu sein, begann Bobbi allmählich auf die Nerven zu gehen.
Es machte keinen Sinn. Sie wusste schließlich, dass Sin nicht der richtige Mann war.
Aber warum fühlte sie sich dann zu ihm hingezogen? Zu wissen, dass sie keine gemeinsame Zukunft erleben würden, sollte genügen, das Verlangen zu töten, das täglich mehr von ihr Besitz ergriff.
„Meinst du etwa, ich hätte nur geprahlt?“ Sins blaue Augen funkelten spitzbübisch.
Bobbi erkannte sofort die Gefahr. Aber während sie noch überlegte, ob sie die Tollkühnheit besitzen und die Herausforderung annehmen oder sich rasch zurückziehen sollte, nahm Sin ihr die Entscheidung ab.
Besitzergreifend und aggressiv senkten sich seine Lippen auf ihren Mund. Eine Hand umfasste ihren Kopf, um sie vor der Berührung mit dem Betonfußboden zu schützen, die andere streichelte ihren Körper, die vollen Brüste, die sanfte Rundung ihres Bauchs und ihre Hüften.
Bobbi schwankte. Sollte sie sich auf seinen Mund oder seine Hände konzentrieren? Aber Sins Hand weckte jeden Nerv, ließ Bobbi erschauern und sehnsuchtsvoll weitere Liebkosungen erwarten.
Sein Kuss machte ihr Angst. Denn sie merkte, wie ihr Verlangen übermächtig wurde. Irgendwie musste sie sich davor schützen.
Sin spürte, dass Bobbi im Begriff war, die Kontrolle zu verlieren. Ihre Finger strichen durch sein Haar, kitzelten seine Ohren, bis ihm eine Gänsehaut über den Kopf lief. Erwartungsvoll bog sie sich ihm entgegen, und bei dem Kontakt mit seinem Körper versteiften sich ihre Brustspitzen.
Noch fester zog er Bobbi an sich. Sein Körper reagierte stark auf ihre Reize, doch plötzlich stieß Bobbi ihn leicht zurück. „Was tun wir hier?“, flüsterte sie, aufrichtig besorgt.
Sin furchte die Stirn. „Das weißt du sehr gut, oder? Wir machen das nicht zum ersten Mal. Und außerdem hast du damit angefangen.“
Damit hatte er recht. Gegen ihren Willen würde Sin sie keine Minute im Arm halten. „Nun ja, dann beende ich es auch.“ Sie versuchte, sich aus seinen Armen zu lösen, und stand auf.
Aber Sin ließ sie nicht gehen. Seine verständnisvolle Miene veränderte sich und zeigte vollkommene Selbstbeherrschung. „Weißt du“, begann er ruhig, „du tust immer so, als sei nur das von Belang, was dir vorschwebt. Aber in unserem Fall betrifft es immerhin zwei.“
„Drei“, verbesserte Bobbi realistisch.
„Ich spreche nicht von der Schwangerschaft, sondern von unserer Beziehung.“
„Die Beziehung besteht wegen der Schwangerschaft.“ Bobbi blieb kühl.
Überrascht sah Sin sie an. Dann schüttelte er den Kopf. Plötzlich wurde ihm klar, was ihm bis zu diesem Moment unverständlich geblieben war. „Nein, das stimmt nicht. Hast du das wirklich gedacht?“
Bobbi schaute ihm in die Augen, versuchte darin zu lesen, ob er die Wahrheit sagte. „Wenn du, abgesehen von dem Baby, irgendein Interesse an mir gehabt hättest, hättest du mich damals angerufen.“
„Ich wartete auf deinen Anruf.“
„Egoist“, erwiderte sie. „In Liebesdingen überlassen die Frauen noch immer dem Gentleman die Führung. Nun ja, in unserer Beziehung fehlt der Gentleman.“
Sin nahm die Beschuldigung von der humorvollen Seite. „Was glaubst du, wem du die Einladung
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