BIANCA SPEZIAL Band 06
jedoch erfolglos. Sie strich sich ein paar Haare aus der Stirn und räusperte sich, als die Erinnerungen jener Nacht wieder in ihr erwachten.
Sin sah etwas unglaublich Natürliches in dem Erröten einer Frau, die ein Baby erwartete. Er stand auf und schnalzte mit den Fingern nach der jungen Hündin. „Wenn wir zu diesem Zweck fit sein wollen, sollten wir jetzt mit Buttercup einen Spaziergang machen.“
Bobbi stöhnte. „Ich gehe regelmäßig einkaufen. Ich brauche kein Training.“
„Du bringst aber nicht regelmäßig Kinder auf die Welt.
Und dafür musst du in Form bleiben.“
„Sin …“
„Komm, nicht streiten. Der Arzt sagt, du brauchst Bewegung. Ich habe etwas Besonderes für den Lunch geplant, und du wirst es mehr genießen, wenn du dir einen ordentlichen Appetit antrainierst.“
„Was ist es?“ Bobbi war genügend abgelenkt und ließ sich mit dem wild herumtobenden Hund zur Terrassentür führen.
„Lasagne.“
Bobbi blieb abrupt stehen. „Überredet. Ich hole sofort meine Jacke.“
Sin erwachte. Bobbi saß breitbeinig auf seinem Körper. Zunächst glaubte er zu träumen. In letzter Zeit hatten wundervolle, erotische Träume ihm oftmals übel mitgespielt.
„Dem Himmel sei Dank!“, rief Bobbi aus. „Ich dachte schon, du würdest im Koma versinken. Ist es immer so schwer, dich aufzuwecken?“
Sie war nicht nackt wie in seinem Traum, sondern trug eine graue Hose und ein hellrotes T-Shirt. Um den Hals hatte sie ein Tuch geknotet. Sin fiel auf, dass sie irgendetwas an ihrem Haar verändert hatte. Es war leicht gewellt und ließ ihr Gesicht weicher erscheinen. Das gefiel ihm. Sie hatte Make-up aufgelegt, und in ihren Augen blitzte es unternehmungslustig.
Mit ihrem runden Po saß sie auf Sins Körpermitte und ließ ihn vermuten, sie beabsichtige romantische Genüsse. „Ich versichere dir, von einem Koma bin ich weit entfernt“, flüsterte er. „Willst du nicht ins Bett kommen?“
Die Hand, die ihn in seinem Traum sanft gestreichelt hatte, knuffte ihn leicht. „Ich will dich aus dem Bett holen.“
Lächelnd schob er sie in eine noch aufreizendere Position. „Möchtest du mich unter der Dusche lieben?“
„In deinen Träumen …“
Und damit hatte sie recht.
Sie glitt von seinem Körper. „Komm frühstücken, Sin.“
„Wie spät ist es?“
„Genau sechs Uhr. Ich weiß, es ist noch früh“, antwortete Bobbi. „Aber wenn wir bei der Eröffnung des Bazars um acht dort sein wollen, musst du dich beeilen.“ Sie suchte ihm passende legere Kleidung aus dem Schrank und legte sie bereit.
„Ich kleide mich gern ohne Hilfe an“, sagte Sin und lachte, als Bobbi ihn über die Schulter ansah. „Es sei denn, du würdest mir die Sachen tatsächlich eigenhändig anziehen.“
Bobbi reichte ihm ein Paar zusammengerollte Tennissocken und setzte sich neben ihn auf die Bettkante. Sie war nahe genug, dass Sin ihren frischen Körperduft und das Lachen in ihren Augen wahrnehmen konnte.
„Lass es mich so ausdrücken: Du kannst diese Socken selbst anziehen oder …“ Sie ballte eine Hand zur Faust und hielt sie ihm vors Gesicht. „Oder du fängst dir ein paar von diesen hier ein. Also, wozu entscheidest du dich?“
Bobbi war nicht klar, wieso sie sich überhaupt noch in Sins Schlafzimmer aufhielt. Sie hätte ihm die Socken zuwerfen und ihn zur Eile anspornen sollen. Stattdessen ließ sie sich von ihm zu einem spannungsgeladenen Liebesgeplänkel hinreißen.
Sin wehrte energisch ab. „Reine Prahlerei von einer schwachen Frau, die nicht einmal mehr ihre eigene Jeans zuknöpfen kann.“
„Das sagst du nur, weil ich eine Herausforderung von zwei zu eins für dich darstelle. Bist du sicher, dass du es mit uns aufnehmen willst?“
„Ich arbeite am effektivsten, wenn alle der Überzeugung sind, ich könnte nicht gewinnen.“
„Ich rede nicht von simplen geistigen Übungen“, gab Bobbi zurück, biss sich aber sofort auf die Zunge. Jetzt treibe ich es zu weit, dachte sie, konnte aber einfach nicht aufhören.
Ehe sie wusste, wie ihr geschah, lag sie auf Sins Bett. Sie hörte sich lachen, als er sie mit dem Oberkörper festhielt und in die Kissen drückte.
„Du glaubst wohl, das ist komisch?“, fragte er. „Ein Mann bemüht sich, einer Frau zu einem gewissen Maß an körperlicher Fitness zu verhelfen, und schon wird sie frech und stellt sich gegen ihn. Ich glaube, da benötigt jemand eine Belehrung in Bescheidenheit.“
Bobbi verdrehte die Augen. „Als ob du jemandem etwas über
Weitere Kostenlose Bücher