BIANCA SPEZIAL Band 06
zu Rebeccas Party zu verdanken hattest?“
Zweifelnd krauste Bobbi die Stirn. „Was meinst du?“
„Rebecca zeigte mir den Schreibtisch und erzählte mir von der hübschen Blonden, die ihn restauriert hatte. Ich glaube, Wyatt Raleigh machte Rebecca auf dich aufmerksam.“
„Ginas Vater?“
„Richtig. Ich zählte zwei und zwei zusammen und schlug vor, dich zu der Party einzuladen.“ Als Bobbi ihn enttäuscht ansah, fuhr er fort: „Rebecca hatte beabsichtigt, dich zu einem privaten Dinner nach Hause einzuladen. Nur sie, Ridley und du.“ Sin grinste spitzbübisch. „Und ich natürlich, um die Vier vollzumachen. Rebecca versucht seit Jahren, mich zu verkuppeln. Ich dachte, du würdest vielleicht absagen, wenn du wüsstest, dass ich komme, darum bat ich Rebecca so zu tun, als wüsste sie nicht, dass wir uns kannten.“
Bobbi blickte ihn noch immer misstrauisch an. „Du willst damit sagen, du wolltest mich wiedersehen?“
„Ja.“
„Aber keinesfalls wolltest du mich anrufen und wissen lassen, was du fühltest …“
„Die peinliche Wahrheit ist“, fuhr Sin sich selbst belächelnd fort, „ich fühle mich sehr leicht verletzt, wenn ich zurückgewiesen werde. Als Kind wurde ich oft von meinen Eltern abgeschoben, während sie auf Reisen gingen. Damals schwor ich mir, dass mir nie wieder jemand solchen Schmerz zufügen sollte.“
Das Geständnis rührte Bobbi, aber sie fürchtete sich noch immer, zu viel zu geben. „Jeder hat Angst vor Zurückweisung.“
Er nickte. „Sie trifft hart, besonders nach einer Liebesnacht, wenn die Frau, mit der ich geschlafen habe, am Morgen das Zimmer verlässt, als sei nichts gewesen.“
Bobbi versuchte sich zu verteidigen. „Aber ich wusste in dem Moment überhaupt nicht, was ich davon halten sollte. Ich meine, so etwas tue ich schließlich nicht alle Tage. Hinzu kommt, dass du reich bist.“
Sin schloss kurz die Augen. „Für mich bedeutet Reichtum Spaß, und ich bin sicher, für dich auch.“
„Ich führe ein sehr einfaches Leben, Sin.“
„Ich auch, Bobbi. Nur, bei mir ist mehr Geld im Spiel.“
Sie seufzte. „Wir kommen vom Thema ab. Worum ging es noch? Ich habe es vergessen.“
„Dann war es auch nicht so wichtig.“ Sin zog sie liebevoll an sich. „Ich habe es auch vergessen. Wir sind zusammen, weil wir eine der schönsten Aufgaben erfüllen, die uns der Himmel aufgetragen hat. Ich möchte, dass wir sie genießen.“
„Und was geschieht, wenn alles vorüber ist?“
„Es wird nicht vorüber sein. Wir stehen doch erst am Beginn eines neuen Lebens, für dessen Entstehung wir verantwortlich sind.“
„Aber das war ursprünglich nicht dein Wunsch, oder?“
„War es deiner?“
Eine gute Frage. Bobbi starrte ihn an.
„Aber darum geht es gar nicht. Allein der Tatbestand verändert alles. Es ist ein Wunder.“
„Ich weiß. Ein Wunder mit weitreichenden Konsequenzen.“
„Und zwar so weitreichend, dass wir uns Zeit nehmen sollten, alles zu bedenken. Wir haben die Pflicht, uns kennenzulernen, damit wir in der Lage sind, unser Baby zu verstehen.“
Bobbi fühlte sich hilflos. Ihre Pläne bei Feststellung ihrer Schwangerschaft waren vollkommen andere gewesen. Mit all ihrer körperlichen und seelischen Kraft hatte sie das Baby allein aufziehen wollen. Ohne den Vater des Babys, obwohl sie es vorzog, einen Vater zur Seite zu haben.
Und nun sprach Sin von Liebe und Neubeginn, und er schien das Kind nicht weniger zu lieben als sie.
Sin bemerkte, dass sie schwach wurde. Durch seinen Beruf als Anwalt war er geschult genug zu wissen, dass er in diesem Moment aufhören musste, seinen Vorteil durchzusetzen, und stattdessen abwarten musste, bis sein Klient den Fall für ihn gewann.„Ich mache dir einen Vorschlag“, räumte er ein. „Reden wir ein andermal darüber, und lass uns jetzt zum Flohmarkt fahren.“
Bobbis Blick besagte, dass sie genau wusste, was er bezweckte. „Gestern stand etwas über einen Flohmarkt in der Zeitung, der morgen vor der Presbyterian Church stattfindet“, sagte sie. „Aber der Verkauf beginnt bereits um acht Uhr morgens. Möchtest du hingehen?“
„Sicher.“
„Dann werde ich heute Abend das Dinner zubereiten, damit du dich ausruhen kannst.“
„Ausruhen?“ Sin hob argwöhnisch eine Augenbraue. „Handelt es sich um einen Triathlonwettbewerb?“
„In etwa. Wir werden sehen, wie viel Vitalität du tatsächlich besitzt.“
„Ich dachte, das hätten wir bereits getestet.“
Mutig bekämpfte Bobbi das Erröten, blieb
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