BIANCA SPEZIAL Band 06
„Ich habe im Buch nachgelesen. Es ist vollkommen sicher.“
Zärtlich glitt Bobbis Fingerspitze über seine Lippen.
„Nachdem du deine Vorahnung hattest?“
„Nein, schon als ich das Buch kaufte. Seit Monaten wünsche ich mir, mit dir zu schlafen.“
Bobbi blinzelte ihn überrascht an. „Aber an dem Wochenende im Mai empfanden wir höchstens Hass füreinander. Und wiedergesehen haben wir uns erst vor drei Wochen.“
„Das weiß ich. Aber seit jenem Abend habe ich jede Nacht an dich gedacht. Das Warten schien endlos.“
Es beschämte sie ein wenig, wenn sie überlegte, wie sie voller Verachtung für ihn gewesen war, nachdem sie wusste, dass sie schwanger war, und er keinen Gedanken mehr an sie zu verschwenden schien. „Ich dachte, ich sei nicht länger interessant für dich.“
„Und was denkst du jetzt?“
„Dass wir unglaublich viel Zeit verschwendet haben. Lass uns keine Minute mehr vergeuden.“
„Raffiniert.“ Ohne zu zögern, glitt Sins Hand unter den Bund ihrer Hose, aber Bobbi nahm die Hand und tat, als wollte sie ihn hindern.
„Ich sehe aus wie ein Medizinball“, warnte sie.
Sin hob eine Augenbraue. „Es ist zu erwarten, dass du rund bist. Im Übrigen haben wir genügend Zeit verschwendet …“
„Okay, ich gebe nach. Aber schließ die Augen.“
„Das werde ich ganz sicher nicht tun. Aber ich habe eine Idee.“ Er beugte sich vor, entfernte das Tuch, das sie um den Hals getragen hatte, und legte es zu einer Maske zusammen. „Wir schließen deine Augen. Dann brauchst du dir keine Sorgen zu machen, wie du aussiehst.“
„Sin …“, protestierte Bobbi lachend.
„Pst, sonst verschließe ich dir damit den Mund! Du und dein Baby, ihr seid ein Geschenk für mich. Ich möchte das Auspacken genießen.“
Seine Worte stärkten ihr Selbstbewusstsein und nahmen ihr jede Befangenheit. Nachdem er ihr die Augen verbunden hatte, konnte sie nichts mehr ablenken. Weder die Form seiner Lippen, noch der Ausdruck seiner Augen. Sie fühlte seine Finger an ihrer großen Zehe, die noch in der wollenen Socke steckte. „Möchtest du die anbehalten?“
„Bitte. Ich habe immer entsetzlich kalte Füße.“
„Okay.“
Sekundenlang herrschte Schweigen, und Bobbi fragte sich ein wenig nervös, ob er seine Meinung über das Geschenk geändert hatte, nachdem er ihren plumpen Körper gesehen hatte. Aber das Grübeln verging, als sie seine Lippen auf ihrem Bauch fühlte. Seine Hände betasteten zärtlich ihre Haut, als suchten sie die Berührung mit dem Kind.
Ohne zu sehen, nahm sie jede seiner Liebkosungen besonders intensiv wahr. Die Zeit schien stehen zu bleiben, die Gefühle wurden übermächtig.
Sin streifte ihr das T-Shirt über die Arme, hielt jedoch einen Moment inne, bevor er es ihr über den Kopf zog. „Wenn du versprichst, vernünftig zu sein, entferne ich das Tuch.“
Sie hasste es zwar, sich von dem Tuch zu trennen, spürte jedoch gleichzeitig übermächtiges Verlangen, Sins Gesicht zu sehen, sein Lächeln und das Begehren in seinen Augen, die ihr das Gefühl gaben, etwas ganz Besonderes zu sein. „Ich versuche es.“
„Das genügt nicht.“
„Ich werde vernünftig sein.“
„Okay.“ Die Augenbinde verschwand zusammen mit dem Hemd. Bobbi blinzelte, als sie in den hellen Raum schaute.
Sin löste auch den BH und warf ihn beiseite. Zärtlich fuhr sein Daumen über die aufgerichteten Brustspitzen. Leichte Schauer durchströmten Bobbis Körper.
„Sin“, flüsterte sie und begann, sein Hemd aus der Hose zu ziehen, während er sie auf Mund, Hals und Ohren küsste. „Damals wollte ich bleiben. Glaube mir.“
„Ich …“ Sin zögerte, als Bobbi ihm das Hemd über den Kopf streifte.
„Ich hätte dafür sorgen müssen, dass du bleibst“, flüsterte er.
Als Bobbi nun an dem Reißverschluss seiner Jeans zog, wollte Sin ihr helfen und stand auf.
„Aber ich war so sicher, dass du nicht der Richtige für mich bist“, fuhr Bobbi fort. Als wollte sie sich entschuldigen, legte sie ihm mit einer rührenden Geste die Hände auf den flachen Bauch, beugte sich vor und wiederholte die Liebkosung mit den Lippen.
Sin drückte ihren Kopf an sich. „Ich bin perfekt für dich“, sagte er leise. „Und du bist perfekt für mich.“
Dann streifte er seine Schuhe ab und entledigte sich seiner Wäsche und Jeans. Voller Verlangen umschlang er Bobbi und zog sie mit sich auf die Kissen.
„Nichts ist perfekt.“ Bobbis Sinn für die Realität war nicht so leicht aus der Welt zu schaffen.
Sins
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