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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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Kopf und behielt Bobbis Hand in seiner, während er mit der anderen Hand hinter sich fasste und sein Glas auf dem Flügel abstellte. Er spielte das Spiel mit.
    „Missis“, verbesserte Bobbi.
    Erneut hob er die Augenbraue. „Verwitwet?“
    „Geschieden.“
    „Becky zeigte mir gestern Abend den Schreibtisch. Ausgezeichnete Arbeit“, lobte Sin.
    Bobbi blickte ihn offen an. „Die Hauptsache, man berücksichtigt das Grundmaterial“, sagte sie.
    „Sie scheinen beachtliche Erfahrung zu besitzen.“ Bobbi nickte bescheiden. „Sie hilft mir auch, Diebstähle zu erkennen.“
    Rebecca sah mit gerunzelter Stirn von einem zum anderen und versetzte Sins Arm einen leichten Stoß. „Darling, du versprachst mir, Bobbi heute Abend unter deine Fittiche zu nehmen. Aber ich verbiete, mit ihr über ihre Arbeit zu sprechen. Sie ist erst fünf Minuten im Haus und hat bereits einen Auftrag von Claudia Buckley erhalten. Wie ein Sklave arbeitet sie in ihrer Werkstatt. Ich wünsche, dass sie sich heute Abend amüsiert.“
    „Ich kümmere mich darum, Becky.“
    Dann ging Rebecca davon, und Sin und Bobbi waren plötzlich auf seltsame Art allein in einem Raum, der voller Menschen war.
    Seit jenem endlosen Wochenende in Candle Bay hatte Sin versucht, nicht mehr an Bobbi zu denken. Damals hatte er gehofft, die zauberhafte Atmosphäre jener Nacht nach der Hochzeitsfeier wieder einfangen zu können, aber Bobbi verhielt sich unglaublich widerspenstig. Von Anfang an, als er sie zur Fahrt nach LAX abholte, bis zu der Minute, als er sie nach dem Rückflug wieder zu Hause absetzte.
    Und ihre Ohrringe hatte er noch immer.
    „Du wusstest, dass ich hier sein würde“, beschuldigte Bobbi ihn mit leiser Stimme.
    Sin trank einen Schluck von seinem Champagner. „Ja“, gestand er, denn er hatte beschlossen, sich ein für alle Mal mit ihr auszusprechen.
    „Und du bist dennoch gekommen?“
    „Selbstverständlich. Ich erhielt eine Einladung. Seit meinem Eintritt in die Kanzlei meines Vaters bin ich der Rechtsbeistand der Familie Fox.“ Er war sich Bobbis Herausforderung bewusst und war bereit, diese anzunehmen. „Warum? Hätte ich wegbleiben sollen, um dir eine Peinlichkeit zu ersparen?“
    Als in diesem Moment ein Kellner mit einem gefüllten Tablett vorbeikam, wurde Bobbi gegen Sin gedrängt. Er zog sie mit einer Hand an sich, stellte sein Glas ab und nahm sich ein neues. Sobald der Kellner sich wieder entfernte, löste er seine Hand von Bobbis Rücken und bot ihr ein Glas an.
    Bobbi schob es beiseite. „Nein danke.“
    Erstaunt sah Sin Bobbi an. „Dabei meine ich mich zu erinnern, dass du besonders gern Champagner trinkst“, sagte er.
    „Ich habe meine Lebensweise geändert.“
    „Der Champagner wird dir helfen zu entspannen.“
    „Ich bin entspannt.“
    „Du zitterst am ganzen Körper.“ Ruckartig entriss Bobbi Sin das Glas. Beide machten hastig einen Schritt rückwärts, und der Champagner schwappte auf den Teppich.
    Schuldbewusst stöhnte Bobbi auf.
    „Weiß auf Weiß“, sagte Sin. „Das merkt kein Mensch.“
    Bobbi stützte einen Ellbogen auf den Flügel. „Um deine vorherige Frage zu beantworten, Sin: Ich dachte, du würdest nicht herkommen, wenn du erfährst, dass ich eingeladen bin. Damit hättest du dir Peinlichkeiten ersparen können.“
    „Hätte mir etwas peinlich sein sollen?“
    Sie schaute ihn herausfordernd an. Zorn brachte sie aus der mühsam wiedererlangten Fassung. „Ich weiß nicht recht. Ich bin nicht vertraut mit den Angewohnheiten deiner Gesellschaftsschicht.“
    Hinter seiner betont lockeren Haltung spürte Bobbi Ärger. „Ich bin mir keiner bestimmten Gesellschaftsschicht bewusst. Ich arbeite mit den unterschiedlichsten Menschen. Wenn du dich einer bestimmten sozialen Schicht zugehörig fühlst, solltest eher du verlegen sein.“
    Damit hatte Sin den Nagel auf den Kopf getroffen. „Du weißt genau, was ich meine“, flüsterte sie, dankbar, dass der allgemeine Partygeräuschpegel sie in ihrer Diskussion isolierte.
    „Das solltest du mir näher erklären.“
    „Okay.“ Bobbi strich sich mit einer Hand eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn. „Du bist ein Schuft.“
    Sin starrte sie einen Moment an. Schließlich lächelte er. „Das klingt wie etwas, das Claudette Colbert in den Dreißigerjahren zu Clark Gable gesagt haben würde.“
    „In Ordnung.“ Mit Feinfühligkeit kam sie nicht weiter. Sie hob die Stimme. Als sie merkte, dass niemand Notiz von ihnen nahm, senkte sie die Stimme wieder.

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