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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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als Laden und Freizeitraum zugleich diente. An der Tür blieb er stehen und drehte sich noch einmal um. „Wir werden mit Steven über Mrs. Turners vermisstes Werkzeug reden, aber ich bin sicher, dass er nichts davon weiß.“
    Als April zu ihm trat, fügte er eher für Duggs als ihre Ohren hinzu: „Wir haben zu viel Arbeit, um hier draußen herumzustehen.“
    Ohne ein Abschiedswort schob er sie hinein, folgte ihr und schloss entschieden die Tür.
    Zu ihrer unangenehmen Überraschung läutete gleich darauf erneut die Ladenglocke, und ihr Widersacher trat ein.
    Clyde, ihr Teilzeitangestellter, der gerade die Regale für die bevorstehende Sommersaison füllte, rollte in seinem Stuhl aus einem Gang zum Ladentisch. Als er sah, wer bei ihnen war, kehrte er sofort um und ging zurück an die Arbeit.
    „Gibt es sonst noch etwas?“ Glens Worte klangen eher wie eine Abfuhr als eine Frage.
    Der Deputy spazierte den Gang entlang, in dem Clyde Plastikschnorchel und aufblasbare Bälle in die Regale stapelte. Er beobachtete die Tätigkeit des älteren Mannes so eingehend, als wollte er eine Theaterkritik abgeben.
    Dann wandte er sich an Glen und fragte: „Haben Sie kalte Getränke?“
    Glen deutete mit dem Kopf zu der Kühlabteilung, über der in großen, roten Lettern geschrieben stand: Kalte Getränke .
    Der Deputy marschierte hinüber, nahm eine Orangenlimonade heraus und trank die Hälfte aus, bevor er in seine Tasche griff, um zu bezahlen. Auf dem Weg zur Kasse blieb er abrupt stehen. Er wirbelte herum, spähte durch die Glasscheibe des Kühlschrankes und musterte die ordentlichen Reihen von Flaschen, Dosen und Kartons. Dann grinste er, so als hätte er eigenhändig einen der gefürchtetsten Schwerverbrecher Amerikas aufgespürt.
    Er leckte sich die Lippen und zog seinen Hosenbund etwas höher. „Ach, was haben wir denn da?“, murmelte er und griff erneut in das Kühlfach.
    Aprils Magen drehte sich um, als sie die Dose Bier in seiner Hand sah. Seine Miene ließ vermuten, dass er sich bereits die Schlagzeile in der Tagespresse ausmalte: Deputy lässt Cam pingplatzbesitzer wegen illegalen Alkoholverkaufs aufflie gen .
    Vielleicht stellte er sich sogar vor, dass Lisa La Quinta, die Nachrichtenreporterin vom Lokalfernsehen, ihn interviewte. Und vermutlich nahm er sich vor, seine Uniform für diesen Anlass in die Reinigung zu bringen und extra stärken zu lassen. Und wenn sie ihn so gut kannte, wie sie glaubte, dann hoffte er, dass er durch diese Publicity für die nächste Wahl des Sheriffs als Kandidat aufgestellt wurde.
    Er schlenderte zur Kasse und stellte die Dose Bier auf die Ladentheke. „Wie viel verlangen Sie dafür?“
    „Gar nichts“, versicherte April. „Wir verkaufen hier keinen Alkohol.“
    „Da habe ich aber einen anderen Eindruck.“ Er drehte die Dose herum und deutete auf das Preisschild. „Zeigen Sie mir Ihre Alkohollizenz.“
    Als Glen vortrat, berührte Dugg die Pistole an seinem Gürtel, wie um sich zu vergewissern, dass sie noch da war.
    Clyde rollte seinen Stuhl herbei und räusperte sich. Seine schuldbewusste Miene ließ ihn trotz seiner mehr als siebzig Jahre wie einen kleinen Jungen mit einem Baseballschläger neben einer zerbrochenen Fensterscheibe aussehen.
    Sie hätte es ahnen müssen. Er behauptete oft, dass er nach einem kühlen Blonden besser einschlief. Doch sie war nicht auf die Idee gekommen, dass er sein Bier im Kühlfach des Ladens aufbewahrte.
    Bevor er sprechen konnte, brachte Glen ihn jedoch mit einem Kopfschütteln zum Schweigen. „Das gehört mir“, verkündete er. „Es ist zum privaten Verzehr gedacht.“
    Um sicherzugehen, dass Clyde die Angelegenheit nicht durch ein Geständnis seinerseits komplizierte, lenkte April ihn ab, indem sie das Eichhörnchen in seine Obhut übergab. Einen Moment lang zögerte er. Doch schließlich rollte er davon, um eine Schachtel für sein neues Mündel zu suchen.
    „Zum privaten Verzehr, soso“, entgegnete der Deputy. „Diese Dose hat ein Preisschild.“
    Glen stützte die Hände in die Hüften. Mit leicht gespreizten Beinen stand er da und erinnerte April an einen Cowboy, der zum Duell bereit war.
    „Wenn Sie sich hier richtig umsehen“, sagte er mit ruhiger, fester Stimme, „werden Sie merken, dass unsere Getränke nicht ausgezeichnet sind. Die Preisliste hängt an der Tür des Kühlfachs.“
    April war es leid, sich ständig wegen derartiger Albernheiten herumstreiten zu müssen. Wenn sie eine Strafe bezahlten und sich gebührend

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