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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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Freizeitkleidung. Die ganze Angelegenheit war schlicht und bescheiden, genau wie Glen und sie.
    Sie verspürte einen Anflug von schlechtem Gewissen angesichts der aufrechten, herzlichen Glückwünsche, die sie und Glen von ihren Angehörigen und Freunden erhielten. Sie war ein aufrichtiger Mensch, und Täuschungen lagen ihr ganz und gar nicht.
    „Macht euch keine Gedanken“, sagte ein älterer Herr aus Glens Familie. „Earl taucht bestimmt bald auf, und eure Hochzeit wird ein Kinderspiel.“
    April lächelte über die Ironie in seinen Worten. En Kinderspiel. Genau das war diese Hochzeit.
    Sie hob die Schleppe ihres Kleides und hängte sie sich über den Arm, damit die Kinder nicht darauf traten, die zwischen den ungeduldigen Erwachsenen umherliefen.
    Vielleicht ist es ein Zeichen, dachte sie. Wenn Earl nicht auftauchte, konnte sie dieser Farce mühelos ein Ende bereiten, indem sie sich weigerte, einen neuen Termin festzulegen. Wie hatte sie einer so törichten Idee überhaupt zustimmen können? Gewöhnlich befreite Glen sie aus unglückseligen Situationen. Es geschah zum ersten Mal, dass er sie zu einer Dummheit überredete.
    „He, verschwinde hier“, hörte sie Nicole hinter sich protestieren. „Du darfst die Braut nicht vor der Hochzeit sehen.“
    Glen tat ihren Einwand ab. „Da kommt ein Auto. Es könnte Earl sein.“
    Viele der Gäste eilten zu den Fenstern, und einige gingen hinaus und sahen der Staubwolke entgegen, die sich näherte.
    April hingegen hielt den Blick auf Glen geheftet. Sie hatte ihn noch nie so gut aussehend erlebt. Sie war es gewöhnt, ihn in Shorts oder Jeans zu sehen und genoss die klassische Eleganz, die er nun in dem perfekt sitzenden Smoking ausstrahlte.
    Er hatte sich bemüht, sein widerspenstiges Haar zu bändigen. Sein Gesicht war gebräunt und glatt rasiert. Der Schnitt des Smokings betonte seinen breiten Schultern und der königsblaue Kummerbund seinen flachen Bauch.
    „Es ist Earl“, verkündete Joan, als sich der Wagen näherte.
    Ein Johlen ertönte, als der Standesbeamte ausstieg und den Raum betrat.
    „Irgendein idiotischer Deputy hat mich angehalten“, verkündete er statt einer Begrüßung, „weil ich die Geschwindigkeitsbegrenzung um fünf Meilen überschritten habe.“
    Glen und April tauschten einen Blick. „Deputy Dugg“, sagten sie gleichzeitig.
    „Ja, so hieß er. Ich habe ihm gesagt, dass ich unterwegs bin, um eine Trauung durchzuführen. Er wollte wissen, wessen Trauung, und als ich ihm eure Namen nannte, hat er mir einen Strafzettel ausgestellt.“
    Er klopfte sich auf die Hosentasche, dann auf die Brusttasche und holte eine Zweistärkenbrille hervor, die er sich auf die Nasenspitze setzte. Obwohl er nur fünf Jahre älter war als April, litt er bereits an Alterssichtigkeit.
    Sie rieb die braunen Flecken auf ihrer Hand, die in der Frühlingssonne bereits dunkler wurden. Sie hoffte, dass es ihr gelang, die ersehnte Familie zu gründen, solange noch Zeit war.
    „Er hatte sogar den Nerv, von der Erreichung seiner Quote zu reden“, fügte Earl hinzu.
    Ja, das war typisch für Alexander Dugg.
    „Genug davon“, warf Joan ein. „Lasst uns mit der Trauung anfangen.“ Zusammen mit Verna geleitete sie die Gäste hinaus unter das Vordach.
    Aus jahrelanger Gewohnheit griff Glen zu seinem Stetson und setzte ihn sich auf. Dann, obwohl es vermutlich gegen irgendeine Grundregel verstieß, nahm er April bei der Hand und führte sie hinaus. Sie warteten gemeinsam in der Tür, bis alle Platz genommen hatten.
    Er hielt weiterhin ihre Hand, während er sich zu ihr umdrehte und sie ausgiebig musterte. Er hatte das Kleid im vergangenen Jahr an Nicole gesehen, es jedoch nicht so feminin und nicht so schmal in Erinnerung. Die enge Taille betonte die sanften Rundungen von Aprils Busen und Hüften. Der Schleier verhüllte ihr gebräuntes Gesicht und betonte ihre großen Augen, die feucht zu schimmern schienen.
    „Hast du Bedenken?“, fragte er.
    Als sie den Kopf schüttelte, löste sich der Schleier. Er befestigte ihn mit der weißen Haarnadel und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Ich auch nicht. Mir scheint, als hätte ich mein ganzes Leben auf diesen Moment gewartet.“
    April blinzelte und räusperte sich nervös. „Wenn ich es nicht besser wüsste, Kumpel, würde ich glauben, dass du ein echter Bräutigam bist.“
    Vielleicht waren es Schuldgefühle, die ihn trieben, sie vor der Zeremonie wissen zu lassen: „Ich tue es nicht nur aus Gefälligkeit.“ Sein Mund

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