BIANCA SPEZIAL Band 06
ob sie protestieren oder ihn an sich ziehen wollte, senkte er den Mund auf ihren. Sie stützte die Hände gegen seine Schultern. Doch anstatt ihn von sich zu schieben, schloss sie die Finger um seine muskulösen Arme.
Sie reckte den Hals, als er eine Hand hinter ihren Kopf schob, ihren Nacken massierte und die Spannung und jeglichen Widerstand vertrieb.
„April, Honey“, murmelte er an ihren Lippen.
„Mm.“
„Lass mich dir ein Baby schenken. Jetzt“, murmelte er und küsste sie erneut.
Sie erwiderte den Kuss und fühlte sich wie betäubt von seiner Nähe.
Er senkte den Kopf, ließ die Lippen über ihren Hals zum Ausschnitt des Nachthemdes wandern. Er schob den hauchdünnen Stoff beiseite, enthüllte eine kleine Brust und liebkoste sie mit der Zunge.
April rollte sich auf die Seite. Die Bewegung brachte sie seinem Körper näher. Sie spürte sein Verlangen, und es erfreute sie.
Glen legte einen Arm um ihre Taille und zog sie so dicht an sich, dass sie sich von Kopf bis Fuß berührten. Sie konnte sich nicht rühren und wollte es auch gar nicht.
„April, ich muss dir vorher etwas sagen“, murmelte er an ihrem Ohr. Sie nickte.
„Dieses Baby wird einen richtigen Vater haben.“
„Ich weiß, Kumpel“, versicherte sie ihm. Sie wusste, dass er immer für das Kind und auch für sie da sein würde, selbst nachdem ihre Vereinbarung längst beendet war. Und sie hielt es für sehr nett, dass er es ihr gerade in diesem besonderen Augenblick versicherte.
„Nein, ich meine, das Baby wird einen rechtmäßigen Vater haben.“
April hätte schwören können, dass er den Griff um ihre Taille nicht aus Leidenschaft verstärkte.
„Was willst du damit sagen?“
Er holte tief Luft, und sie wappnete sich. Denn das tat er immer, wenn er eine schlechte Nachricht für sie hatte. „Du weißt doch noch, dass der Vater deiner Freundin die Trauung nicht auf dem Campus vornehmen durfte, weil er nur in seinem Distrikt dazu berechtigt war?“
April erstarrte.
„Nun, dein Cousin Earl hat zufällig erwähnt, dass sich das Gesetz seitdem geändert hat.“ Er hielt inne, wie um ihre Reaktion abzuwarten. Aber sie war zu verblüfft, um in irgendeiner Weise zu reagieren. „Er ist berechtigt, Trauungen in ganz Virginia vorzunehmen.“
Ihre Kehle war wie zugeschnürt. „Du meinst, dass wir wirklich verheiratet sind? Es war keine Scheintrauung?“
„Richtig in beiden Punkten.“
„Warum hast du mir das nicht vorher gesagt?“, hakte sie in schrillem Ton nach.
„Ich habe es versucht, aber …“
„Warum hast du bis jetzt gewartet?“
Sie hörte ihn tief Luft holen und ahnte, dass ihr seine nächste Mitteilung ebenso wenig gefallen würde wie die vorangegangene.
„Weil du mich dann nicht geheiratet hättest.“
„Du wusstest es schon vor der Hochzeit? Du verdammter …“ Sie versuchte auszuholen. Als sie den Arm nicht heben konnte, wurde ihr plötzlich klar, warum er sie so fest hielt. Sie versuchte, nach ihm zu treten, doch ihre Beine waren zwischen seinen gefangen.
„Honey, ich möchte, dass du meine Frau bist, im wahrsten Sinne des Wortes.“ Sie hatte ihn nicht ernst genommen, als er ihr seine Liebe angeboten hatte. Nun, da er ihr sein Herz wie seinen Körper bot, brauchte er einfach die Bestätigung, dass sie ihn als Ehemann akzeptierte.
Nur mit Mühe gelang es ihm, sie festzuhalten und zu verhindern, dass sie um sich schlug. Sie war zierlich, aber durch die Arbeit auf dem Campingplatz war sie stark wie eine Athletin. Als sie aufhörte, sich zu wehren, lockerte er den Griff, und sie setzte zu einer erneuten Attacke an.
„Wir haben ein Abkommen getroffen“, protestierte sie, „und du hast mich reingelegt.“
Um die frisch verheilte Wunde an seinem Oberschenkel und andere kostbare Körperteile zu schützen, schlüpfte Glen aus dem Bett. Ein Kissen traf ihn am Hinterkopf. Er schaltete das Licht ein, um gewappnet zu sein, falls sie die Neigung verspürte, etwas Schwereres zu werfen.
Und es war gutgetan. Zuerst kam das Telefonbuch vom Nachttisch. Zum Glück zielte sie schlecht, und es traf die Wand hinter ihm. Als Nächstes kam das Branchenbuch. Diesmal zielte sie besser, aber er konnte sich rechtzeitig ducken.
Nun griff sie zu der Bibel. Das konnte ins Auge gehen.
„Ach, April, ich glaube, das ist keine gute Idee.“
Sie blickte hinab auf das Buch in ihrer Hand und zögerte einen Moment, bevor sie es zurück in die Schublade legte.
Glen atmete erleichtert auf. Doch der Waffenstillstand war nur von
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