Bianca Spezial Band 8
fallen eine Menge anderer Komplimente ein, die ein Mann lieber hören würde.“
Erneut lachte Sophie auf. „Hm, na ja, das solltest du einer Frau aber nicht sagen. Für uns ist das so in etwa das größte Kompliment, das wir einem Mann machen können.“
„Wie ist es denn mit Beardsley?“, hakte Max nach. Dieser Versuchung konnte er einfach nicht widerstehen. „Findest du ihn auch lieb?“
„James?“, erwiderte sie überrascht. „Ich weiß nicht, wahrscheinlich schon.“ Einige Sekunden lang dachte Sophie über die Frage nach. „Ja, ich glaube, ich würde sagen, dass er lieb ist“, sagte sie schließlich, woraufhin Max einen äußerst missmutigen Gesichtsausdruck aufsetzte.
„Hm, na ja, für ihn fallen mir eher ein paar andere treffende Bezeichnungen ein, und du kannst mir gern glauben, dass lieb nicht darunter ist.“
„Max“, ermahnte sie ihn. „James ist ein sehr netter und freundlicher Mensch.“ Trotz seiner lächerlichen Idee, mit mir übers Wochenende wegzufahren, dachte sie.
Max gefiel es ganz und gar nicht, dass Sophie ihn und diesen James in die gleiche Kategorie einstufte. Er schwieg eine Zeit lang, dann sagte er: „Sophie, bist du eigentlich glücklich? Ich meine … wirklich glücklich?“
„Meinst du damit, ob ich jetzt glücklich bin? Genau in diesem Augenblick?“ Sie suchte seinen Blick und hielt ihn fest. Immer noch hatte sie die Arme um Max geschlungen, nun zog sie ihn fest an sich. Auch er hatte immer noch die Arme um ihre Taille, sodass sie seine Kraft und seine Wärme spürte. Es war offensichtlich, dass sie glücklich war. „Ja, ich glaube, ich bin glücklich“, sagte sie lächelnd. „Besonders in diesem Augenblick“, fügte sie hinzu. Jetzt, wo er ganz nah bei ihr stand und sie in den Armen hielt, schien der Gedanke daran, dass er sie bald verlassen könnte, weit entfernt, warum sollte sie also nicht glücklich sein? „Warum fragst du?“
Max zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, in den letzten zwei Wochen ist es mir so vorgekommen, als wärst du ein bisschen bedrückt und nicht ganz bei der Sache, da habe ich mich gefragt, ob du etwas auf dem Herzen hast.“
„Na ja, ich würde nicht sagen, dass ich etwas Bestimmtes auf dem Herzen hätte“, wich Sophie ihm aus. Er sollte nicht wissen, dass sie deswegen so niedergeschlagen war, weil sie wusste, dass Max bald abreisen würde und sie nichts tun konnte, um das zu verhindern. „Dass ich vielleicht ein wenig bedrückt wirke, hängt wohl einfach damit zusammen, dass ich in den letzten Wochen so viel zu tun hatte. Erst mal waren da all diese Elternabende, die Ballettaufführung der Mädchen, dazu noch die Halloweenparty … und jetzt steht auch noch Thanksgiving vor der Tür, und danach kommt schon Weihnachten. In letzter Zeit ging hier alles drunter und drüber. Andererseits geht hier eigentlich immer alles drunter und drüber.“
„Das stimmt“, erwiderte Max lächelnd. „Aber ich hoffe, dass ich dir zumindest eine kleine Hilfe war.“
„Ach, Max.“ Sophie legte ihm die Hände auf die Brust. „Natürlich, du warst mir sogar eine große Hilfe! Ich weiß gar nicht, wie ich in den letzten Wochen alles geschafft hätte, wenn du nicht hier gewesen wärst. Außerdem hätten die Mädchen dann kein Spielzimmer bekommen. Ich weiß das sehr zu würdigen und bin dir wirklich dankbar! Falls ich vergessen habe, dir das zu sagen, dann tut es mir schrecklich leid.“
„Nein, nein, das hast du nicht“, sagte er leise. Natürlich war Sophie ihm dankbar, aber das war das Letzte, was er von ihr wollte: ihre Dankbarkeit.
„Max, ich habe hier im Wohnzimmer gewartet, bis du für heute mit deiner Arbeit im Keller fertig bist, damit ich dich noch daran erinnern kann, dass du die Zwillinge morgen nicht von der Schule abzuholen brauchst.“
„Nicht?“
„Nein, Max, am Montag hatte ich dir doch erklärt, dass die Mädchen ein langes Wochenende vor sich haben, weißt du nicht mehr? Morgen fällt bei ihnen die Schule aus, weil da das Kollegium seinen Lehrerfortbildungstag hat.“
„Hm, stimmt, irgendetwas hattest du mir erzählt, ich erinnere mich vage …“
Sophie lachte und informierte Max darüber, dass Carm am nächsten Tag mit den Mädchen in die Innenstadt fahren würde, um sich dort mit ihnen nachmittags das Ballett Der Nussknacker anzusehen und ein wenig durch die Einkaufsstraßen zu bummeln. Sie würden also erst abends wieder nach Hause kommen.
„Schade, dass du nicht mitkommen kannst“, sagte Max und
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