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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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noch gefangen genommen hatte.
    Sie standen nun im Wohnzimmer. Als Scarlett erneut in seinen Armen unruhig wurde, setzte er sie auf die Füße. Nun hatte auch er endlich die Gelegenheit, seine Umgebung auf sich wirken zu lassen. Mrs. McGraw wohnte in einem schönen Haus in einer guten Gegend, das war Brady schon auf der Hinfahrt aufgefallen. Irgendwie erinnerte ihn die Umgebung an sein eigenes Wohnviertel in Columbus, wo er sich vor ein paar Jahren ein Haus gekauft hatte, als sein Bauunternehmen anfing, so richtig gut zu laufen.
    Nun stellte er fest, dass Mrs. McGraws Haus auch von innen makellos war. In der Einrichtung überwogen Pastelltöne und Blumenmuster, der Holzfußboden war zum Großteil von einem dicken, cremefarbenen Teppich bedeckt. Überall befanden sich Fotos und liebevoll angeordneter Schnickschnack: Bildteller hingen an den altrosa Wänden, frische Blumen steckten in den Vasen, die auf dem alten Klavier und dem Esstisch im Nebenraum standen. Dies war ein richtiges Zuhause, das den Geschmack einer warmherzigen Frau widerspiegelte. Kein Ort, von dem man sich leicht wieder löste.
    Und Lisa-Belle McGraw sah so aus, als ob sie genau dorthin gehörte. Sie kam ihm vor wie eine Märchenprinzessin. Das lange, seidige Haar fiel ihr glatt über die Schultern. Das Licht der Septembersonne, die ihre letzten Strahlen durch die Wohnzimmerfenster sandte, ließ einige Strähnen golden glänzen.
    Trotz des Make-ups kam sie ihm viel zu blass vor, und dadurch fielen ihre großen Augen und die vollen, glänzenden Lippen nur noch mehr auf. Offenbar hatte sie sich für das Treffen fein gemacht, das sagten ihm die Riemchenpumps und das pastellfarbene, weich fließende Kleid, das sich um ihren Körper schmiegte.
    Sie war in natura genauso hübsch wie auf dem Foto, das er von ihr in der Elternzeitschrift gesehen hatte. Das heißt – sie war mehr als bloß hübsch . Aber darüber wollte er jetzt lieber nicht genauer nachdenken. Schließlich würde er so schnell nicht wieder bereit sein, eine Beziehung einzugehen, schon gar nicht mit dieser Frau. Obwohl ihm ihr Duft so sehr gefiel.
    Nein, als Erstes musste er die Erinnerungen an seine erste Ehe verarbeiten. Daran, wie Stacey sein Vertrauen missbraucht hatte. Ja, er hatte um sie getrauert, auf seine eigene komplizierte Art … aber irgendetwas sagte ihm, dass ihre Ehe auch dann nicht mehr lange gehalten hätte, wenn Stacey den Unfall überlebt hätte. Er hatte das Vertrauen zu ihr verloren, dafür hatte sie ihn ein paarmal zu oft belogen.
    „Möchten Sie mit in den Garten kommen, da können die beiden spielen.“
    Mrs. McGraws Frage brachte Brady wieder in die Gegenwart zurück, und dort gehörte er auch hin. „Scarlett fände das bestimmt gut“, sagte er.
    „Wir können uns ja hinten auf die Terrasse setzen und Kaffee trinken, dann haben wir die beiden im Auge.“ Die junge Frau strich sich eine einzelne seidige Haarsträhne hinter das Ohr. „Ich … es ist alles so seltsam. Es tut mir leid, ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll.“
    „Das mit dem Kaffee ist doch schon mal ein guter Anfang“, gab Brady ein wenig schroff zurück.
    Der Weg zur Terrasse führte durch die makellos saubere Küche. Lisa-Belle McGraw stellte zwei Porzellanbecher auf ein Tablett, dazu zwei mit Milch gefüllte Schnabeltassen für die Zwillinge und einen Teller mit Plätzchen, die sie auf einem Spitzendeckchen aus Papier anordnete.
    Wollte sie damit wohl den höflichen, belanglosen Small Talk einläuten? Offenbar nicht. Brady war überrascht, als er ihren entschlossenen Gesichtsausdruck bemerkte. Er war also vorgewarnt und konnte sich auf das einstellen, was nun auf ihn zukommen würde. So gefiel ihm das auch am besten. Wenn sie ganz offen sagte, was sie wollte. Dann wüsste er auch, woran er war.
    „Ich möchte, dass wir das Ganze möglichst unter uns regeln und nicht groß nach außen tragen“, sagte sie schließlich. Ihre Stimme zitterte zunächst, dann wurde sie aber fest.
    „Was meinen Sie mit regeln ?“, hakte er nach. „Dass die Kinder Zwillinge sind, ist doch wohl offensichtlich. Ein Bluttest würde das sofort bestätigen.“
    „Ja, das ist …“ Sie atmete einmal tief durch und bemühte sich um ein Lächeln. „… so offensichtlich, dass es schon unheimlich ist.“ Ihr Lächeln wurde immer unsicherer, bis es schließlich ganz verschwand. „Ich hätte nie gedacht, dass sie sich so ähnlich sein würden, selbst als ich darüber nachdachte, wie es wohl wäre, wenn Sie recht

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