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Bibi Blocksberg - 15 - Das gestohlene Hexenkraut

Bibi Blocksberg - 15 - Das gestohlene Hexenkraut

Titel: Bibi Blocksberg - 15 - Das gestohlene Hexenkraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Schwartz
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Flur, heil mit Kräften der Natur. Hex-hex!« Das Hexgeräusch ertönte, und gleich darauf reichte Bibi ihrer Patientin den Erkältungstrank.
    »Wunderbar, Bibilein!«, freute sich die Reporterin. »Und wie viel muss ich davon nehmen?«
    »Am Anfang einen Teelöffel unverdünnt…« Bibi zählte an den Fingern auf. »Zehn Minuten später den zweiten. Und heute Abend einen Löffel davon in einer Tasse Schlaftee. Haben Sie noch welchen? Wenn wir schon hier sind, dann könnte ich Ihnen gleich…«
    »Danke, Kindchen, nicht nötig.« Karla Kolumna nahm das Fläschchen an sich. »Ich habe es nämlich furchtbar eilig, ich bin mit dem Bürgermeister zu einem Interview verabredet. Der wartet bestimmt schon.« Sie musste plötzlich laut und kräftig niesen. »Hättest du vielleicht einen Löffel für mich?«, fragte sie schniefend.
    »Jetzt gleich können Sie die Medizin noch nicht nehmen«, erklärte Bibi. »Die muss erst fünfzehn Minuten ziehen. Vorher wirkt sie nicht.«
    Karla blickte auf die Uhr. So lange konnte sie nicht warten. Fünfzehn Minuten würde sie bis zum Bürgermeister brauchen, dann konnte sie den Kräutertrank einnehmen. Sie bedankte sich herzlich bei Bibi, startete ihren Motorroller, wickelte sich einen dicken Schal um den Hals und brauste los in Richtung Rathaus.

Medizin für den Bürgermeister
     
    Der Bürgermeister erhob sich von seinem Schreibtischstuhl, als die Reporterin sein Arbeitszimmer betrat. Er wollte etwas sagen, aber er brachte nur ein kräftiges »Hatschiii!« heraus. Auch Karla Kolumna nieste lautstark. Dann fragten beide wie aus einem Mund: »Sind Sie etwa erkältet?«
    Als Antwort sagten sie gleichzeitig: »Und wie!«
    Karla Kolumna lächelte süßlich. »Bei Ihnen kann ich mich ja wohl kaum angesteckt haben, Bürgermeisterchen. Sie sind mir glücklicherweise in den letzten Wochen nicht in die Quere gekommen. Aha-haha!«
    »Sparen Sie sich Ihre Scherze, Frau Kolumna«, schnaufte der Bürgermeister, ließ sich in seinen Stuhl zurückfallen und putzte sich geräuschvoll mit einem riesigen, karierten Taschentuch die Nase. »Ich bin schwer krank.«
    »Ja, ja, mein Guter«, sagte Karla beschwichtigend und fügte dann verschmitzt hinzu: »Hat die liebe Mami Sie wieder nicht gut zugedeckt, hm?«
    »Wenn das eine Interviewfrage sein sollte, dann verweigere ich die Antwort«, brummelte der Bürgermeister und nieste laut.

    »Seien Sie froh, dass ich so ein netter Mensch bin«, fuhr Karla fort und zog Bibis Arzneifläschchen hervor. »Ich spendiere Ihnen ein Löffelchen Wundermedizin. Ich komme nämlich gerade von den Blocksbergs.«
    Der Bürgermeister riss erschrocken die Augen auf und streckte die Arme abwehrend von sich.
    »Hexengebräu nehme ich nicht!«, sagte er entschieden. »Das bringt nur Ärger.« Dann ließ er sich aber doch überreden. »Na gut«, meinte er seufzend. »In der Not frisst der Teufel Fliegen. Geben Sie schon her… Pichle!!!«
    Die Tür zum Vorzimmer ging auf, und Sekretär Pichler steckte seine lange Nase zur Tür herein. »Bürgermeister-Chef?«
    »Bringen Sie zwei Löffel!«
    »Teelöffel liegen da neben den Kaffeetassen«, erklärte Pichler liebenswürdig. »Ich hatte alles für Frau Kolumnas Interview vorbereitet.«
    Karla bediente sich. »Sehr nett von Ihnen, Pichilein. Danke.«
    »Ach, Sie sind ja auch erkältet?«, stellte der mitfühlend fest. »Mein herzliches Beileid.«
    »Danke. Vielleicht ist die Erkältung dank Bibis Medizin bald weg.«
    »Oh! Von Bibi?« Herr Pichler strahlte. »Die Medizin hilft sicher.« Mit diesen Worten verließ er wieder das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Karla Kolumna schraubte ihr Fläschchen auf, goss vorsichtig den Löffel voll und reichte ihn dem Bürgermeister.
    »Hier bitte. Ein Löffelchen für Mami!«, sagte sie freundlich. »Das für Papi kriegen Sie in zehn Minuten.«
    Der Bürgermeister hielt sich die Nase zu und schluckte gehorsam. Dann verzog er das Gesicht. »Igitt! Das schmeckt ja widerlich!«
    »Medizin muss bitter sein, sonst hilft sie nicht«, stellte Karla Kolumna fest und nahm selbst einen Löffel voll davon. Sie schüttelte sich. »Brrr! Sie haben Recht!«
    Dann machte sie sich an die Arbeit. Sie setzte sich vor den Schreibtisch des Bürgermeisters, holte Block und Stift hervor und begann mit ihren Fragen: »Heute Abend trifft der Maharadscha von Wischnipur zu einem offiziellen Besuch auf unserem Flughafen ein. Was haben Sie als Stadtoberhaupt zu Ehren des hohen Gastes geplant?«
    Der Bürgermeister

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