Bibi Blocksberg - Das Buch zum Kinofilm
stellte Bibis Mutter ihre Salben her.
Bibi ging zu einer Kommode und zog vorsichtig ein Tuch von einem runden Gegenstand. Zum Vorschein kam Barbaras Kristallkugel, die auf einem roten Samtkissen lag und in einem geheimnisvollen eisblauen Licht leuchtete. Bibis Freunde traten ehrfürchtig näher.
„Wow!“, hauchte Florian.
„Wie im Märchen!“, meinte Marita bewundernd. „Ist die wertvoll?“
„Unermesslich. Und unersetzlich, sagt Mami.“
„Was kann man denn mit der Kugel machen?“, wollte Florian wissen.
„Na, alles“, erklärte Bibi. „In die Vergangenheit schauen und in die Zukunft… Das ist so ’ne Art Kugelfernseher.“
Florian betrachtete die Kugel von allen Seiten. „Und da ist keine Kamera dahinter?“
„Natürlich nicht!“
„Mann!“ Florian war schwer beeindruckt. „Wenn das der Bill Gates rauskriegt! Der zahlt euch Millionen für das Patent. Schmeiß sie doch mal an!“
„Geht nicht. Dazu brauch ich Mamis Kugelhexspruch.“
„Und?“
„Den sagt sie mir nicht.“
Marita blickte zufällig zum Fenster hinaus in den Garten. „Du, schau mal, Flo! Wie süß!“
Florian trat neben sie. Unten im Garten zwischen den Bäumen standen Tom und Karla, prosteten sich zu und unterhielten sich angeregt. Beide schienen einem kleinen Flirt nicht abgeneigt zu sein.
„Wenn sich dein Vater in Karla verliebt, dann geht er nicht auf Tournee, sondern bleibt bei dir“, meinte Marita. „Dann bist du nicht mehr so allein.“
„Ich find’s aber total cool, allein zu sein“, entgegnete Florian lässig.
Gerade verabschiedete sich Tom von der Reporterin und küsste sie auf beide Wangen. Karla erwiderte die Küsse.
„Auf Wiedersehen!“, rief sie und winkte ihm mit ihrem angebissenen Würstchen hinterher.
„Ich geh dann auch mal“, sagte Florian und wandte sich zur Tür.
„Du, sag bloß nicht meiner Mutter, dass ich euch die Kugel gezeigt habe!“, rief ihm Bibi nach. „Die ist echt ihr Heiligtum.“
Florian nickte. „Geht klar.“
Barbara und Bernhard Blocksberg haben im
DRITTEN KAPITEL
kleine Meinungsverschiedenheiten und Bibi tanzt bei Mondschein im Garten…
Als die Herbstsonne langsam hinter den hohen Bäumen im Garten verschwand, brachen die letzten Gäste auf und die Familie Blocksberg machte sich daran, das Küchenchaos aufzuräumen. Bernhard spülte Geschirr, Bibi trocknete die Gläser ab und Barbara räumte sie in den Schrank. Zwischendurch las Bibi immer wieder in Walpurgias Brief.
„Papi, kannst du dann auf Florian aufpassen, wenn wir zum Blocksberg fliegen?“, fragte sie bittend.
„Das ist noch gar nicht entschieden junge Dame, ob du da überhaupt hinfährst.“ Ihr Vater versenkte die nächste Ladung Gläser im Spülwasser.
„Was?“ Bibi zuckte zusammen. „Natürlich ist das entschieden. Nicht wahr, Mami?“ Sie blickte ihre Mutter irritiert an.
Barbara legte den Finger auf den Mund und deutete an, dass sie mit Bibis Vater über die Sache sprechen würde. Verärgert packte Bibi ihre Geschenke zusammen und verließ wortlos die Küche. Bernhard machte hinter ihr die Tür zu und wandte sich dann an seine Frau.
„Findest du nicht, dass eine vollwertige Hexe im Haus mehr als genug ist?“
Barbara blickte ihn erstaunt an. „Was bitte soll das denn heißen? Mehr als genug!“ Sie knallte eine gespülte Salatschüssel auf den Tisch. „Dann kann ich ja gehen!“
„Barbara, bitte!“
„Bibi hat genug Reife bewiesen! Sie ist ihrem Alter weit voraus und sie ist reif für die Kugel! Oder hast du schon mal zwei Kinder aus dem Feuer gerettet?“
Bernhard blickte kurz zur Decke. „Meine Güte… Sie hat doch bloß eine Regenwolke geschickt.“
„Wenn das so einfach ist, dann lass es doch mal regnen. Hier und jetzt! Der Rasen brauchte nämlich dringend Wasser!“
„Das ist unfair! Ich bin schließlich ein ganz normaler Mensch und kein… kein Hexer!“
„Im Grunde ist es ja auch völlig egal, wer was gemacht hat.“ Barbara beruhigte sich langsam wieder. „Bernhard… man kann sich nicht aussuchen, als was man geboren wird. Ich bin eine Hexe… meine Tochter ist eine Hexe… und das hast du von Anfang an gewusst!“
„Wahrscheinlich hätte ich mich nie im Leben darauf einlassen dürfen!“
Barbara wandte sich abrupt zu ihm um und starrte ihn entsetzt an.
„Entschuldige! Das ist mir jetzt wirklich so rausgerutscht. Du weißt, dass ich das nicht so meine…“
Bernhard trat auf seine Frau zu und nahm sie in die Arme. „Es ist nur… Ich weiß vor
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