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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Frühstückszubereitung widmete. „Und jetzt gehst du schon wieder weg.“
    „Ich bin ja nicht aus der Welt, Liebes.“ Opal schob eine Portion Arme Ritter auf einen Teller, griff sich Messer, Gabel und Löffel und brachte Joslyn alles an den Platz. Der Sirup stand zwar auf dem Tisch, doch Opal würde ihr perfektes kulinarisches Meisterwerk vermutlich nicht damit verunstalten. „Ich ziehe nur an den Stadtrand. Wir beide können uns sehen, sooft wir wollen.“
    Joslyn trank gerade einen Schluck Kaffee, da stolzierte Lucy-Maude in die Küche und strich ihrem Frauchen um die Beine. Der senkrecht in die Höhe gestreckte Schwanz der Katze zuckteträge vor und zurück. Joslyn beugte sich hinunter und streichelte sie.
    „Ich weiß“, erwiderte sie. „Es ist nur, dass …“
    Opal schenkte sich Kaffee ein und setzte sich zu Joslyn. „Dass ich Slade Barlows Haushälterin bin“, ergänzte sie. „Was wiederum bedeutet, dass du ihn triffst, wenn du mich besuchst. Ist es das, was du sagen willst?“
    Joslyn stellte ihre Tasse ab, nahm ihre Gabel, betrachtete ihr Frühstück und legte die Gabel wieder weg. „Ich freue mich, dass du in Parable bleibst, Opal“, sagte sie bedächtig. „Was Slade betrifft … Nun ja, es ist ja nicht so, als würde ich ihm aus dem Weg gehen. Schließlich fahren wir am Samstag gemeinsam zu dieser Viehauktion.“
    Opal lachte leise und schüttelte den Kopf. Sie sah jünger aus als an dem Tag, als sie an der Tankstelle aus dem Bus gestiegen war. Ihre Augen blitzten keck und wissend. Joslyn hatte schon vergessen, dass man Opal mit ihrem guten Gespür für Menschen nichts vormachen konnte. „Während des Essens gestern Abend“, sagte Opal, „hast du auf mich den Eindruck gemacht, dass du jeden Moment die Fassung verlieren könntest. Slade ging es genauso, allerdings hat er es sich nicht so anmerken lassen.“
    Joslyn seufzte. „In seiner Gegenwart bin ich immer so nervös.“
    Opal griff nach Joslyns Gabel und schob sie ihr in die Hand. „Iss. Und zwischendurch erzählst du mir, was dir an diesem Mann solche Angst macht.“
    Joslyn kostete einen Bissen. Dann noch einen und noch einen. Natürlich schmeckte es fantastisch.
    Und es schien keinen Sinn zu haben, vom Thema Slade abzulenken, da Opal immer wieder darauf zurückkommen würde.
    Dennoch war die Wahrheit – nämlich, dass sie Slade begehrte – einfach zu unfassbar, um sie jemandem zu erzählen. Sogar wenn dieser Jemand Opal war. Also antwortete Joslyn ausweichend.
    „Er ist geschieden und hat eine Stieftochter. Die Situation ist kompliziert.“
    Opal seufzte. „Bei vielen Leuten scheitert die erste Ehe. Beim zweiten Mal klappt es dann“, erklärte sie. „Shea hat mir gestern, während ich ihr dieses große alte Haus gezeigt habe, erzählt, dass sie die meiste Zeit bei ihrer Mutter lebt. Außerdem halte ich sie nicht für jemanden, der Schwierigkeiten macht. Und wegen der Komplikationen … Tja, Liebes, das ganze Leben ist kompliziert.“
    Joslyn erinnerte sich, wie es war, als jemandes Stieftochter aufzuwachsen. Sie erinnerte sich, wie anders, wie fremd sie sich im Vergleich zu den Kindern gefühlt hatte, die bei ihren leiblichen Eltern gelebt hatten. Ja, sie hatte Elliott gerngehabt und ihn auch als ihren Dad betrachtet. Dennoch hatte sie es ihm übel genommen, wie viel Zeit und Aufmerksamkeit ihrer Mutter er für sich in Anspruch genommen hatte. Elliott und Dana waren während ihrer Ehe viel gereist und auch ziemlich fixiert aufeinander gewesen, wenn sie zusammen zu Hause waren.
    Joslyn wusste, dass sie sich mehr Kinder gewünscht hatten. Als Dana nicht schwanger wurde, war die Enttäuschung der beiden nicht zu übersehen gewesen.
    Als kleines Mädchen, überlegte Joslyn, habe ich damals wohl daraus geschlussfolgert, dass meine Mom und mein Stiefvater deshalb weitere Kinder haben wollten, weil ich ihnen nicht genügt habe. Wäre Opal nicht gewesen, dachte sie, hätte ich mich so verloren gefühlt wie Kendra.
    Diese Einsicht, die sie gerade scheinbar aus dem Nichts gewonnen hatte, überraschte Joslyn.
    „Shea braucht derzeit Slades uneingeschränkte Zuwendung“, antwortete sie schließlich – mit einiger Verspätung – auf Opals Bemerkung, das Leben wäre nun mal kompliziert. „Die beiden haben sich lange nicht mehr gesehen, und jetzt, wo sie wieder zusammen sind, müssen sie herausfinden, wie es in Zukunft weitergehen soll. Ich wäre nur ein weiteres Problem, mit dem sich die beiden herumschlagen müssten.“
    Opal riss

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