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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Umzugswagen und …“
    „Shea“, unterbrach Slade sie liebevoll. „Was?“
    „Vergiss nicht, Luft zu holen.“ Er lachte kurz.
    Shea tat so, als wäre sie beleidigt, lehnte sich abrupt zurück und verschränkte die Arme.
    Slade sah Joslyn vielsagend an und zwinkerte ihr zu.
    Joslyn dachte unterdessen über die Folgen von Sheas großen Neuigkeiten nach. Es war ja nicht so, dass sie und Slade eine Beziehung hatten – aber selbst wenn es so wäre, würde sie das alles überhaupt nichts angehen. Sie hatte kein Recht, dagegen zu protestieren, und eigentlich auch keinen Grund dazu, und trotzdem …
    „Ich hoffe echt, ich finde das perfekte Pferd“, meldete sich Shea etwas gereizt wieder zu Wort, sowie sie die Stadt hinter sich gelassen hatten und auf dem Highway unterwegs in Richtung Missoula waren. Auf der ungefähr einstündigen Fahrt würden sie an atemberaubend schönen Landschaften vorbeikommen.
    „Ich habe das Gefühl, dass du nicht allzu schwer zufriedenzustellen sein wirst“, meinte Slade. „Jedenfalls nicht, wenn es um Pferde geht.“
    In diesem Moment ertönte ein schriller, fast ohrenbetäubender Gitarrenriff. Sheas Handy. Sie hob ab. „Tiffany?“, rief sie aufgeregt. „Hi! Klar können wir jetzt quatschen …“
    Slade seufzte. Er krempelte seine Ärmel hoch, bevor er in den nächsten Gang schaltete. Dabei sah man, wie die Muskeln seines rechten Unterarms sich anspannten. Seine Finger waren lang und geschmeidig …
    Großartig . Joslyn musste über sich selbst schmunzeln. Da saß sie gerade erst zehn Minuten im Pick-up dieses Mannes und bewunderte schon diverse Körperteile.
    „Na, wenn Opal Kuchen backt und zum Bingo geht“, sagte sie, weil das Schweigen zwischen ihr und Slade langsam ziemlich peinlich wurde, „dann muss sie sich bei euch ja schon richtig zu Hause fühlen.“
    Slade warf ihr von der Seite einen Blick zu. Joslyn hatte den Eindruck, dass in seinen Augen kurz so etwas wie Besorgnis aufflackerte. „Das ist alles sehr schnell passiert“, sagte er. „Dass Opal bei uns eingezogen ist, meine ich. Du hast sie, wenn ich das richtig verstehe, gerade erst wiedergefunden, und jetzt ist sie schon wieder weg.“
    Joslyn war überrascht, wie sehr Slades Bemerkung sie berührte. Es schnürte ihr regelrecht die Kehle zu. Sie war lange Zeit auf sich allein gestellt gewesen, und sie schätzte ihre Unabhängigkeit. Sie würde diese Unabhängigkeit auch erbittert verteidigen, falls sie in irgendeiner Art bedroht wäre. Doch sie hatte auch so viel gearbeitet, dass in ihrem Leben sonst praktisch nichts mehr Platz gehabt hatte. Jetzt wurde dieses eingeschränkte Dasein, mit dem sie sich arrangiert hatte, plötzlich aufgebrochen.
    Sie hatte schreckliche Angst.
    Es war dennoch tröstlich zu wissen, dass Slade die Gefühle nicht egal waren, die Opals unerwarteten Umzug auf seine Ranch in ihr auslösten.
    „Opal war als Rentnerin nicht glücklich“, sagte sie, nachdem sie geschluckt hatte. „Sie braucht es, gebraucht zu werden.“
    Tun wir das nicht alle?
    Nehmen wir zum Beispiel mich.
    Wann hat mich zuletzt jemand gebraucht? Außer Lucy-Maude oder Jasper.
    „Tja“, antwortete Slade, „das passt dann ja gut. Shea und ich brauchen sie nämlich wirklich.“ Er machte eine Pause und schmunzelte über die nicht enden wollende Unterhaltung, die Shea auf dem Rücksitz über ihr Handy führte. In diesem Alter war alles so wahnsinnig wichtig – als ginge es um Leben oder Tod. „Opal ist unglaublich. Sie ist erst ein paar Tage bei uns, und schon läuft alles wie am Schnürchen. Ich habe so viele Hemden, wie sich ein Mann nur wünschen kann – gewaschen, gestärkt und gebügelt –, und die Fliesen über der Spüle glänzen so sauber, dass man sich drin spiegeln kann.“
    Joslyn lachte. „Typisch Opal. Ich nehme an, ihr werdet auch kulinarisch ziemlich gut versorgt.“
    „Zu gut. Wenn sie so weitermacht, habe ich im Nu einen Bauch. Fehlt nur noch eine verspiegelte Sonnenbrille und einer von diesen runden Hüten, und ich sehe genauso aus wie Jackie Gleason als Sheriff in ‚Ein ausgekochtes Schlitzohr‘.“
    Joslyn kicherte. Sie konnte sich Slade mit grauen Schläfen und tiefen Falten in seinem markanten Gesicht, besonders um die Augen, gut vorstellen. Dass sein muskulöser Körper irgendwann einmal schlaff werden könnte, war jedoch fast unvorstellbar.
    Sie schwiegen einträchtig, während Shea hinter ihnen ein Telefongespräch nach dem anderen abwickelte.
    Das Mädchen musste schon einem Dutzend

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