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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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auf einmal völlig ruhig im Café zu werden. Niemand sprach ein Wort. Nicht einmal das Geräusch einer Gabel, die auf einem Teller abgelegt wurde, war zu hören. Keine Tasse wurde klirrend auf den Unterteller gestellt, und in der Küche klapperten keine Pfannen.
    Da es nun absolut still war, war das, was Slade – wenn auch nur in leisem, knurrendem Ton – hervorpresste, klar und deutlich zu verstehen.
    „Hallo, Hutch.“
    „Hast du dir schon mein Angebot angeschaut?“, fragte Hutch, ohne die Begrüßung zu erwidern. Sein Rücken, den er Joslyn zugewandt hatte, wirkte angespannt, und sie konnte erkennen, dass er die Arme verschränkt hatte. „Das Angebot, deinen Teil der Whisper-Creek-Ranch zu kaufen.“
    Slade checkte mit geübtem – und etwas irritiertem – Blick die Situation im Café. Joslyn wusste, dass er ein ruhiger, zurückhaltender Mensch war. Einer, der Konfrontationen in der Öffentlichkeit zwar nicht aus dem Weg ging, sie aber auch nicht besonders gern mochte.
    „Maggie hat mir die Unterlagen gestern Abend gegeben“, erklärte er gelassen. „Allerdings habe ich noch keine Zeit gehabt, mir darüber Gedanken zu machen.“
    Hutch kochte sichtlich vor Wut. „Eine gute Methode, den Preis hochzutreiben, nicht wahr?“
    „Hören Sie, Hutch“, mischte sich Essie ein und drückte Slade seine Bestellung, einen Becher Kaffee zum Mitnehmen, in die Hand, „fangen Sie keine Schlägerei in meinem Café an. Das ist mein Ernst.“
    Slade stellte den Kaffeebecher auf die Theke neben der Kasse und legte seinen Hut daneben. „Genau“, meinte er, „fang keine Schlägerei an, Hutch, denn die könnte übel für dich enden.“
    Hutch wollte Slade verprügeln. Das war Joslyn und allen anderen im „Butter Biscuit“ völlig klar.
    „Alles, was ich will, ist eine Antwort“, stieß Hutch hervor. An seiner Körperhaltung merkte man, dass er seinen Halbbruder immer noch wütend anstarrte.
    „Na gut“, antwortete Slade, der sich jedes seiner Worte genau zu überlegen schien. „In diesem Fall muss die Antwort wohl Nein sein, schätze ich.“ Es folgte eine lange, gefährliche Pause. „Ich denke daran, mir ein paar Pferde zuzulegen. Welche Hälfte des Stalls auf Whisper Creek gehört mir?“
    Essie schob sich zwischen die zwei Männer und legte beiden eine manikürte Hand auf die Brust.
    „Hutch“, sagte sie. „Sie setzen sich jetzt wieder zu Ihrer Lady, und zwar sofort . Und Sie, Slade, nehmen Ihren Kaffee – er geht diesmal aufs Haus – und gehen wieder an Ihre Arbeit.“
    Joslyn staunte nicht schlecht, als beide Männer Essies mütterlichen Befehl – wenn auch zögerlich – befolgten.
    Slade griff nach dem Becher und verließ das Lokal.
    Hutch kehrte zu Joslyn an den Tisch zurück, setzte sich undschob das, was von seinem Cheeseburger und Milchshake noch übrig war, von sich.
    „Verdammt“, murmelte er nach kurzem, höchst angespanntem Schweigen.
    Joslyn überlegte, ob sie irgendwie beruhigend auf ihn einwirken sollte; vielleicht seine Hand tätscheln. Doch das schien unter den gegebenen Umständen eine fast, nun ja … fast herablassende Geste. Also hielt sie sich zurück und starrte auf ihre Blaubeer-Brunch-Bällchen. Ihr war der Appetit vergangen.
    „Komm, machen wir den Ausritt“, sagte Hutch schließlich nach ein paar Sekunden, die ihr wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen waren.
    Joslyn nickte, Hutch beglich die Rechnung, und sie brachen auf.
    Während sie auf die Tür des „Butter Biscuit Café“ zuliefen, verstummten alle Gespräche. Es wurde so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
    Slade hörte Essies Worte immer noch in seinem Kopf, während er – in einer Hand den Kaffee, in der anderen seinen Hut – drau – ßen auf dem Parkplatz in seinen Pick-up stieg. Sie setzen sich jetzt wieder zu ihrer Lady, hatte sie gerade eben zu Hutch gesagt.
    Seit wann war Joslyn denn Hutchs „Lady“?
    Der Kaffee schwappte über, als Slade den Becher im Auto unsanft in den Getränkehalter stellte, und verbrannte ihm die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Slade fluchte. Jasper sah ihn vom Beifahrersitz aus an.
    „Reiß dich zusammen!“, ermahnte Slade sich laut. Kein, wie er annahm, unbedingt gutes Zeichen, so ein Selbstgespräch. „Hutch und Joslyn waren zusammen essen und haben sich nicht nackt im hohen Gras gewälzt.“
    Nun empfand Slade den Blick von Jasper weniger besorgt, sondern eher als mitleidig. Er winselte leise.
    „Alles in Ordnung, mein Junge“, beruhigte ihn

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