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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Ranch.“
    „Oh“, antwortete Joslyn wenig einfallsreich. „Ja, oh .“
    Zaghaft lächelte sie. „Heißt das, dass du irgendwann im Armenhaus landest?“, fragte sie in vorsichtig spöttischem Ton.
    Immer noch wenig einfallsreich, dachte sie.
    Hutch machte keine Anstalten auszusteigen. Immerhin stellte er den Motor ab. Dann schien er völlig in Gedanken zu versinken. „Geld ist nicht das Problem“, erklärte er schließlich nach langem, unangenehmem Schweigen. „Davon ist genug da. Es geht um den Grund und Boden. Die Ländereien sind seit mehr als einem Jahrhundert im Besitz der Familie, Joslyn. Einige Carmodys sind hier sogar begraben . Es wäre falsch, die Ranch zu zerstückeln.“
    „Muss das denn sein?“, erkundigte sich Joslyn leise. „Könnt du und Slade euch nicht irgendetwas einfallen lassen?“
    „Ich habe ihm für seinen Teil von Whisper Creek mehr Geld angeboten, als er je gesehen hat“, antwortete Hutch unglücklich. „Dabei will er die Ranch gar nicht. Er hatte nie Interesse daran, irgendwelche Ansprüche geltend zu machen. Und das hätte er gekonnt, wenn ihm etwas daran gelegen hätte. Er hätte sich ja einen Anwalt nehmen oder einen DNA-Test machen lassen können.“ Er atmete einmal durch und straffte die Schultern.„Nein, Slade hält mich nur hin, das ist alles. Wahrscheinlich einfach deshalb, weil er es kann . Außerdem ist das jetzt seine Chance, mir heimzuzahlen, dass ich etwas hatte, was ihm immer gefehlt hat. Und das will er jetzt so richtig auskosten.“
    Joslyn überlegte sich gut, was sie dazu sagen sollte. Also ließ sie sich Zeit mit ihrer Antwort. Sie hatte Slade zwar früher, als sie jünger waren, auch nicht besser gekannt als jetzt, aber als neidischen Menschen hatte sie ihn nie empfunden. Slade war zurückhaltend und gern für sich allein oder mit seinem kleinen Freundeskreis zusammen gewesen. Und er hatte im Gegensatz zu ihr selbst und Hutch nie tolle Autos oder teure Kleidung besessen. Allerdings hatte auch nie etwas darauf hingedeutet, dass er diese Dinge unbedingt haben wollte. Joslyn hatte den Eindruck gehabt, dass er sogar schon als Jugendlicher in sich geruht hatte und zufrieden gewesen war.
    „Ich weiß, dass du die Sache hinter dich bringen möchtest“, sagte sie, „aber es ist noch nicht besonders lange her, dass dein Dad gestorben ist. Und jetzt musst du dich auch noch mit dieser Erbschaftsangelegenheit herumschlagen. Vielleicht solltest du einfach mal, tja, durchatmen und überhaupt nichts unternehmen. Und vielleicht hört Slade dann ja auf, auf stur zu stellen, und zieht dein Angebot doch noch in Erwägung.“
    Slade war begeistert von dem Kingman-Haus. Joslyn hatte das genau gemerkt, als sie gemeinsam hingefahren und es sich angesehen hatten. Er zögerte zwar immer noch, es zu kaufen, aber über kurz oder lang würde er dort einziehen – und bleiben.
    Hutch seufzte und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. „Das heißt also, ich soll mich ein bisschen zurückhalten? Ist es das, was du mir damit sagen willst?“
    Sie lächelte. „Genau das will ich. Slade ist ein Dickkopf. Und du auch. Was wir hier haben, ist eine klassische Patt-Situation. Das Ganze in einen Kleinkrieg ausarten zu lassen ist keine Lösung.“
    Jetzt drehte Hutch sich endlich zu ihr und sah sie, etwas verlegen lächelnd, an. „Vielleicht habe ich Slade wirklich zu sehr gedrängt“, gab er zu.
    „Vielleicht“, wiederholte sie schmunzelnd. „Aber jetzt solltenwir uns diese Schaukelpferd-Stute ansehen, von der du mir erzählt hast. Sonst verlässt mich noch der Mut und ich laufe zu Fuß zurück in die Stadt.“
    Hutch lachte leise und machte die Autotür auf. „Ach, komm schon. Du wirst Sandy mögen, das verspreche ich dir.“
    „Jemanden zu mögen und auf ihm zu reiten sind zwei verschiedene Dinge.“ Joslyn stieg aus.
    Hutchs Augen blitzten frech, während er zu ihr ging und sie anschaute. „Dazu verkneife ich mir besser jeden Kommentar.“
    Sie lachte. Allerdings merkte sie, dass sie rot wurde.
    Er führte sie in den Stall, in dem sich an beiden Seiten Boxen aneinanderreihten. In vielen von ihnen befanden sich Pferde, aber ebenso viele standen leer.
    Ich habe daran gedacht, mir ein paar Pferde zuzulegen, hatte Slade vorhin in Essies Café behauptet. Welche Hälfte des Stalls auf Whisper Creek gehört mir?
    Die Stute Sandy war ein winziger Falbe, kaum größer als ein Pony. So, wie sie in ihrer Box stand, friedlich ihr Heu fraß und sichtlich die Muße eines Sommernachmittags

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