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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Abendessen.
    Die Besitzerin des Cafés, Essie Spotts, eine Frau mittleren Alters und eine durch und durch gute Seele, zauberte sofort einen freien Tisch herbei. Essies Haare waren Elvis-Schwarz gefärbt und zu einem lockeren Knoten frisiert, in dem Bleistifte unterschiedlicher Länge steckten. Sie war gestern nicht auf der Grillparty gewesen, hatte aber große Teile des Büfetts geliefert sowie das Personal gestellt.
    Falls sie durch Elliott Geld verloren hatte, schien sie – im Gegensatz zu einer Reihe weniger nachsichtiger Menschen in Parable – Joslyn nicht die Schuld daran zu geben.
    „So!“, sagte Essie fröhlich, zog einen Bleistift aus ihrem Haarknoten und einen kleinen Bestellblock aus der Schürzentasche. „Blaubeer-Brunch-Bällchen sind das Tagesgericht. Dazu gibt es Rührei mit Speck oder Würstchen. Toast ist extra. In den Brunch-Bällchen stecken ohnehin schon genug Kohlehydrate.“
    Hutch verzog den Mund zu einem gutmütigen Grinsen, während er sich gegenüber von Joslyn hinsetzte und die Finger verschränkte. Er schien nicht unbedingt die Speisekarte lesen zu wollen. „Was zum Geier“, fragte er, „ist ein Blaubeer-Brunch-Bällchen? Etwa etwas Unanständiges?“
    Essie nahm die dicke Plastik-Speisekarte, die sie unter einen ihrer molligen Arme geklemmt hatte, und schlug Hutch damitsanft auf den Kopf. „Es ist ein frittiertes Gericht aus Blaubeeren in Pfannkuchenteig, du dämlicher Cowboy.“
    Hutch lachte. „Ich verstehe schon, Essie“, neckte er sie. „Sie möchten nicht, dass es sich herumspricht, wie wahnsinnig verliebt Sie in mich sind. Sie haben mein vollstes Verständnis.“
    Essie, die schon über fünfzig sein musste, errötete unter dem Rouge, das sie aufgelegt hatte. „Jetzt hören Sie aber mit dem Unsinn auf, Hutch Carmody“, wehrte sie – sichtlich geschmeichelt– ab. „Sagen Sie mir einfach, was Sie essen möchten. Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist – das Café ist berstend voll, und ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, hier mit Ihnen zu plaudern.“
    „Ich hätte gern das Tagesgericht“, schaltete Joslyn sich höflich ein. „Bitte.“
    Hutch grinste immer noch. „Und ich nehme einen Cheeseburger, Pommes frites und einen doppelten Schokolade-Milchshake, genau wie immer.“
    Essie schnalzte scherzhaft tadelnd mit der Zunge, schüttelte den Kopf mit den Bleistiften im Haar und drehte sich um, um die Bestellung weiterzugeben.
    „Blaubeer-Brunch-Bällchen?“ Hutch sah Joslyn fragend an.
    „Bitte hör auf“, sagte Joslyn. „Du kannst es wohl gar nicht oft genug sagen.“
    „Aber du musst zugeben“, entgegnete Hutch, „dass es eine Alliteration ist.“
    „Eine Alliteration?“ Joslyn lächelte. „Ich kann mich nicht erinnern, dieses Wort je zuvor aus deinem Mund gehört zu haben.“
    „Ich bin in Wahrheit gar kein dämlicher Cowboy“, flüsterte er verschwörerisch, als würde er ihr ein Geheimnis anvertrauen. „Auch wenn Essie das behauptet. Hin und wieder habe ich sogar schon mal ein Buch gelesen. Ich überlege sogar ernsthaft, mir einen dieser E-Book-Reader zuzulegen und jede Menge Shakespeare herunterzuladen.“
    Joslyn kicherte. Essie kehrte gerade mit einem kleinen, runden Tablett wieder, auf dem sie gekonnt Hutchs Milchshake sowie ein Glas Orangensaft und zwei Kaffeetassen balancierte. Sie servierte die Getränke und ging dann zur Tür, um einen neuenSchwung Kunden zu begrüßen und sich bei denen, die gerade gingen, zu verabschieden.
    „Du und Shakespeare.“ Joslyn runzelte schmunzelnd die Stirn. „Auf diese Kombination wäre ich in einer Million Jahren nicht gekommen.“
    „Fürwahr!“, sagte Hutch.
    „Fürwahr? Ist das alles, was du von Shakespeare kennst?“ Wieder lachte Hutch. „So ungefähr.“
    Das Essen kam. Etwas später erstarb Hutchs Lächeln plötzlich und der Schalk in seinem Blick war verschwunden.
    Joslyn sah sich um, weil sie wissen wollte, was – oder wer – es schaffte, bei Hutch einen dermaßen schnellen Stimmungswechsel auszulösen.
    Slade Barlow hatte das Lokal betreten. Er bemerkte Joslyn und Hutch sofort, nickte ihnen einigermaßen freundlich zu, nahm seinen Hut ab und sagte leise etwas zu Essie, die erneut errötete und ihn verzückt anlächelte.
    Hutch schob seinen Stuhl zurück. „Ich bin gleich wieder hier“, teilte er Joslyn mit, ohne sie dabei anzusehen.
    Ihr gefiel das Flackern in seinen Augen nicht. „Warte …“, meinte sie.
    Doch er steuerte bereits direkt auf Slade zu.
    In dieser Sekunde schien es

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