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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ihres Bruders zumindest teilweise die Schuld daran. Glücklicherweise hatten sie und Lyle nach dem Tod ihrer Eltern ein großes Backsteinhaus und ein beträchtliches Vermögen geerbt. Weder Myra noch Lyle waren nämlich jemals in der Lage gewesen, sich ihren Lebensunterhaltselbst zu verdienen. Auch nicht, als beide noch jung gewesen waren.
    „Tja“, sagte Slade gedehnt, „lassen Sie mich wissen, wie es wirkt, wenn Sie es erhalten haben.“
    Lyle, der schon zur Tür gegangen war, warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Warum? Wollen Sie sich denn auch so etwas bestellen? Wüsste nicht, warum Sie das tun sollten, Sheriff – Sie haben doch schon genug Haare.“
    Slade biss sich auf die Unterlippe und verkniff sich ein Grinsen. „Reine Neugier, mehr nicht“, erwiderte er fröhlich.
    Das gefiel Lyle. Er nickte, drückte seine Papiertüte mit den Kleidungsstücken an sich, die er gestern – wenn nicht sogar schon länger – getragen hatte, und machte sich auf den Weg zum Frühstück. Als Gast von Parable County.
    Als Kendra ihren Kaffee ausgetrunken und aufgestanden war, ging Joslyn ins Gästehaus, duschte schnell und zog schwarze Shorts und ein gelbes Top an. Sie drehte ihre feuchten Haare zu einem Knoten, steckte ihn mit einem Plastikclip hoch und schaltete ihren Laptop ein.
    Nachdem sie sich eingeloggt hatte, sah sie auf der Homepage des Tierheimes die Liste mit den entlaufenen Tieren durch. Nur für den Fall, dass jemand Lucy-Maude vermisste.
    Im Forum der Website gab es Postings mit verschwommenen Fotos von einem halben Dutzend zugelaufener Katzen sowie von ein paar Hunden und einigen Frettchen. Sie alle warteten in der städtischen Zweigstelle der Tierschutzorganisation „Paws for Reflection“ auf ihre Besitzer.
    Joslyn bekam beim Betrachten der Fotos feuchte Augen. Sie hätte am liebsten allen ein Zuhause gegeben. Den Katzen, Hunden und den Frettchen. Aber das ging natürlich nicht.
    Sie betrachtete die wohlgenährte Lucy-Maude, die majestätisch mitten auf dem Teppich saß, den Opal vor vielen Jahren während ihrer leidenschaftlichen Handarbeitsphase selbst gehäkelt hatte. Joslyn fragte sich, wohin die Katze wohl gehören mochte und ob jemand sie vermisste.
    Seufzend griff sie nach ihrer Handtasche, kramte ihr Smartphone hervor und machte ein Foto von Lucy-Maude. Dann kopierte sie es vom Handy auf ihren Laptop. Obwohl Joslyn langjährige Erfahrung mit Computern hatte, staunte sie immer noch über das Wunder der Technik: Es dauerte nur zwei Sekunden, und das Bild war auf die „Paws“-Website hochgeladen.
    „Gefunden“, schrieb sie. „Gesunde graue Katze, Alter unbekannt, weiblich, mit bernsteinfarbenen Augen. Bekommt bald Junge.“
    Falls Lucy-Maudes Besitzer das Foto auf der Website entdeckten, konnten sie Kontakt mit den Leuten im Tierheim aufnehmen. Die wiederum würden sich bei Joslyn melden. Sie holte tief Luft, tippte ihre Telefonnummer in das entsprechende Feld und klickte seufzend auf den Bestätigungs-Button. Ein Teil von ihr hoffte, dass sich niemand meldete, denn dann könnte sie Lucy-Maude behalten.
    Genau, sagte die Stimme der Vernunft in ihrem Kopf spöttisch. Junge Katzen haben dir gerade noch gefehlt.
    Joslyn stellte sich vor, wie ein Wurf miauender grauer Fellknäuel quer durchs Gästehaus tollte, und lächelte ein wenig traurig. Fehlt nur mehr die verrückte Katzenlady, dachte sie. Das wäre dann ich.
    Sie stand auf, ging zu Lucy-Maude hinüber, nahm sie vorsichtig auf den Arm und kraulte ihr den seidigen Hals. „Mach dir keine Sorgen“, versprach sie der schnurrenden Katze. „Ich finde dein Herrchen oder Frauchen – und auch ein Zuhause für alle deine Babys. Ein schönes Zuhause.“
    „Miau.“ Lucy-Maude strich Joslyn mit ihrem kalten Näschen über die Wange. Die Schnurrhaare kitzelten auf der Haut.
    Es klopfte an der offenen Küchentür, die wegen der überschaubaren Größe des Gästehauses vom Wohnzimmer aus gut zu sehen war. Joslyn richtete sich auf und setzte die Katze vorsichtig auf dem Boden ab.
    Hutch stand, lässig an den Türrahmen gelehnt, auf der Schwelle und schmunzelte. „Hi. Ich schaue nur vorbei, um zufragen, ob du vielleicht Lust auf ein Mittagessen im ‚Butter Biscuit‘ und danach auf einen Ausritt hast.“
    Joslyn dachte daran, was Kendra ihr heute Morgen erzählt hatte, und zögerte. Dann ermahnte sie sich, doch nicht albern zu sein. Hutch war ihr Freund, und sie fiel Kendra nicht in den Rücken, wenn sie seine Einladung zumindest teilweise

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