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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Kendra. Dann durchsuchte sie die Bücherregale nach Handbüchern für die Unternehmensabläufe der Firma und machte sich mit den Strukturen des Immobilienbüros vertraut.
    Es gab eine Menge durchzuackern. Zum Glück hatte sie schon immer eine schnelle Auffassungsgabe gehabt.
    Um Viertel nach fünf sperrte sie die Haustür zu, schaltete das Licht aus und ging durch die Küche in Opals ehemalige kleine Wohnung.
    Lucy-Maude schnurrte zur Begrüßung so laut wie ein Rasenmäher und rieb sich an Joslyns Fesseln.
    Leise lachend ging Joslyn in die Küche. Sie musste aufpassen, dass sie nicht über die Katze stolperte, die ihr unaufhörlich um die Beine strich. In einem der Küchenschränke fand sie dasbunt gemischte Geschirr, das Opal im Laufe der Zeit gesammelt hatte, und nahm ein Schüsselchen heraus, an dessen Rand ein Stückchen abgebrochen war.
    Sie gab Dosenfutter hinein, mischte Trockenfutter darunter und platzierte es neben die Wasserschüssel, die sie Lucy-Maude vorhin hingestellt hatte.
    Die Katze machte sich mit zuckendem Schwanz und wie ausgehungert über das Fressen her. Schließlich fraß sie ja auch für zwei – oder sechs oder acht.
    Joslyn seufzte. „Ich sollte dir gleich sagen, dass wir hier zu neunundneunzig Prozent bald wieder ausziehen“, erklärte sie Lucy-Maude, die sie ignorierte und weiterfraß. „Parable ist zwar ganz nett, wenn man wirklich hierhergehört, aber ich vermute, dass wir hier nur auf der Durchreise sind. Also gewöhn dich nicht zu sehr an alles.“
    Lucy-Maude gab natürlich keine Antwort. Sie sah nicht einmal von ihrem Fressen auf.
    Joslyn war froh, als ihr Handy in den Tiefen ihrer Handtasche klingelte. Es lenkte sie von dem merkwürdigen Gefühl der Leere ab, das sie bei der Vorstellung befiel, für immer aus Parable wegzugehen.
    „Hallo?“, sagte sie, ohne zuerst nachzusehen, welche Rufnummer auf dem Display angezeigt wurde.
    „Ist da meine kleine Jossie?“ Es war Opal, laut und herzlich wie immer.
    Joslyn stiegen sofort Freudentränen in die Augen. „Opal?“, rief sie.
    „Wer sonst?“, sagte Opal gutmütig.
    Joslyn drückte den Hörer fest ans Ohr, wankte zum Lehnsessel und ließ sich hineinsinken. „Ach, Opal“, stieß sie seufzend aus, während Lucy-Maude nach dem Fressen mit ihrem aufwendigen Putzritual begann. „Ich kann gar nicht glauben, dass du es bist.“
    „Glaub es ruhig“, sagte Opal ein wenig schroff, um sich ihre Rührung nicht anmerken zu lassen. „Meine Freundin Martie hat vorhin angerufen und erzählt, dass ihr euch heute kurz übermich unterhalten habt und sie den Eindruck hatte, du würdest vielleicht gern mit mir reden. Ich habe sofort im Büro angerufen, doch da hat keiner abgehoben. Also habe ich diese Nummer probiert, und siehe da, schon plaudern wir wie in alten Zeiten.“
    Über Joslyns rechte Wange kullerte eine Träne. Sie machte sich nicht die Mühe, sie wegzuwischen. „Wie geht es dir Opal?“, fragte sie fast im Flüsterton.
    „Ach, ganz gut“, antwortete Opal mit der für sie typischen Gelassenheit. „Ich bin vielleicht ein bisschen langsamer als früher, und hier und da zwickt und zwackt es ein wenig. Aber im Großen und Ganzen bin ich gesund wie ein Pferd.“ Sie kicherte. „Wahrscheinlich auch so schwer.“
    Joslyn lächelte. „Schön zu hören.“
    „Schön zu hören, dass ich so schwer bin wie ein Pferd?“, fragte Opal lachend.
    Joslyn lachte ebenfalls, doch ihr Lachen hörte sich fast wie ein Schluchzen an. „Schön, dass es dir gut geht, meine ich.“
    „Und du?“, erkundigte sich Opal. „Alles in Ordnung, meine Süße?“
    „Geht so.“ Joslyn hatte es nie geschafft, Opal anzulügen – außer, indem sie etwas nicht erwähnte. Aber auch das funktionierte nicht immer, weil Opal fast übernatürlich hellhörig und sensibel war.
    „Geht so?“, wiederholte Opal enttäuscht. „Ich weiß nicht, ob mir gefällt, wie das klingt, mein Mädchen. Bist du schon verheiratet? Hast du Kinder?“
    Joslyn schüttelte den Kopf. Dann fiel ihr ein, dass Opal das nicht sehen konnte. „Nein, dafür hatte ich irgendwie keine Zeit.“
    „Nun, dann solltest du dir die Zeit besser nehmen, nicht wahr? Du wirst nicht jünger, weißt du.“
    Wieder lachte Joslyn. Diesmal kam es von Herzen. „Na gut“, stimmte sie fröhlich zu. „Sobald wir zu telefonieren aufhören, laufe ich raus, schnappe mir – wenn es sein muss, mit Gewalt – einen passenden Ehekandidaten und werde in den Flitterwochen schwanger.“
    Opal prustete nun ebenfalls

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