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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Hackbratens hier“, erklärte sie. „Dad sagt, er ist es wert, auf einen freien Tisch zu warten.“ Ihre Augen waren veilchenblau und strahlten. „Vielleicht möchtest du dich zu uns setzen?“
    „Ich wollte mir etwas nach Hause mitnehmen“, antwortete Joslyn lahm. „Da wartet nämlich noch jede Menge Arbeit auf mich.“
    Slade schmunzelte. Seine blauen Augen funkelten. „Dann eben nächstes Mal.“
    Joslyn griff sich eine Speisekarte und studierte sie so intensiv, als würde es sich um die Hieroglyphen auf dem berühmten Stein von Rosette handeln. „Klar“, meinte sie und nickte abwesend. „Nächstes Mal.“

12. KAPITEL
    A uch nachdem Joslyn Kirk mit ein paar Tüten aus dem „Butter Biscuit“ geflüchtet war, hatte Slade immer noch ihr Bild vor Augen. Es schien sich wie ein Tattoo in sein Gehirn eingebrannt zu haben.
    Er hatte immer noch den blumigen Duft ihrer Haare in der Nase.
    Essie, die ihm offenbar seinen Anteil an der gestrigen Szene mit Hutch in ihrem Lokal verziehen hatte, lächelte und ließ zwei Kellnerinnen den ersten frei gewordenen Tisch abräumen und abwischen. Er, Layne und Shea nahmen Platz. Sie hatten Callie eingeladen, sie zu begleiten, doch die hatte dankend abgelehnt. In dieser Woche war nämlich sie als Gastgeberin der Damen-Pokerrunde an der Reihe.
    „Bei meiner Mom“, hatte er einer sichtlich erleichterten Layne erklärt, „kann nichts mit einer Partie ‚Five Card Stud‘ konkurrieren.“
    „Du hast in den letzten zwanzig Minuten kein Wort von dem mitbekommen, was wir gesagt haben“, erwiderte Layne trocken, nachdem Shea kurz aufgestanden war, weil gerade ihr schickes Smartphone geklingelt hatte.
    Als Sheriff musste Slade nicht selten zwanzig Stunden am Stück durcharbeiten, wenn die Umstände es erforderten. Doch Rasterfahndungen und zeitaufwendige langweilige Überwachungen waren, wie er heute festgestellt hatte, nichts im Vergleich zu einem Einkaufsbummel mit zwei Frauen.
    Er hätte schwören können, dass die beiden seit heute Morgen in jedem einzelnen Laden in Great Falls gewesen waren, um Möbel, Küchengeräte, Handtücher und Bettzeug sowie Töpfe und Pfannen auszusuchen – sprich, alles, was man ihrer Meinung nach eben für einen Haushalt brauchte. Essies Hackbraten war das Einzige gewesen, womit man ihn abends aus dem Ranchhaus und weg von Jasper hatte locken können, der in seinem eleganten Hundebett mit dem aufgestickten Namen schlummerte.
    „Du warst schon immer davon überzeugt, dass das unser Hauptproblem wäre.“ Slade war sich bewusst, dass seine Antwortmit einiger Verspätung kam, doch es war ihm egal. Er war hundemüde. „Dass ich dir nie zugehört habe, meine ich.“
    „Das stimmt auch.“ Layne lächelte. „Ich habe dich sogar auf die Probe gestellt – nur, um zu beweisen, dass ich recht habe. Ich habe beispielsweise gesagt: ‚Im Garten trampeln gerade drei rosa Elefanten durch die Blumenbeete.‘ Worauf du – natürlich völlig abwesend – geantwortet hast, das sei ‚großartig, einfach großartig‘.“
    Slade trank einen Schluck Kaffee und lächelte erschöpft. „Du hast mir also die ganze Zeit eine Falle nach der anderen gestellt“, zog er sie auf.
    Eine Weile schwiegen sie einträchtig.
    „Diese Frau, die wir vorhin getroffen haben, während wir auf einen Tisch gewartet haben …“ Layne vergewisserte sich, dass Shea außer Hörweite war und auch die anderen Gäste im Lokal nicht neugierig die Ohren spitzten. „… wie war noch mal ihr Name? Joslyn?“
    Als hätte sie es vergessen … Seit sie Joslyn vorhin begegnet waren, hatte Layne es in Wahrheit doch gar nicht mehr erwarten können, sich nach ihr zu erkundigen.
    Slade stellte seine Tasse ab. „Ja“, antwortete er gelassen. „Joslyn.“
    „Du magst sie“, stellte Layne fest.
    Unbehaglich rutschte Slade auf seinem Stuhl hin und her. „Klar mag ich sie. Wir sind ja zusammen aufgewachsen – gewissermaßen.“
    Sogar „gewissermaßen“ ist übertrieben, tadelte er sich insgeheim, und das weißt du genau. Joslyn war die Prinzessin und du der Bettelprinz.
    „Nein“, widersprach Layne. Ihre Augen blitzten. „Ich meinte, du magst sie. Dass sie dir gefällt, war nur eine Spur weniger auffällig als eine Reklametafel mit blinkenden Lichtern. Und angesichts der Tatsache, dass sie rot geworden ist und sich dermaßen in diese Speisekarte vertieft hat, als stünden dort die Lottozahlen für die nächste Woche, würde ich meinen, es beruht auf Gegenseitigkeit.“
    Slade fühlte sich

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