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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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beschloss, auf die Bemerkung ihrer Mutter nicht näher einzugehen. „Warum kommst du nicht zu uns?“, fragte sie. „Nach Parable zu Opal und mir.“
    Dana seufzte. „Ach, Schatz, ich würde dich und Opal furchtbar gern sehen, doch Brian hat in zwei Wochen eine große Vernissage in Chicago. Wir sind deshalb beide total im Stress, weil noch alles in Kisten verpackt und transportfertig gemacht werden muss.“
    Joslyn schloss einen Moment lang die Augen. „Oh.“ Sie konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen.
    Am anderen Ende der Leitung herrschte kurzes, gekränktes Schweigen. „Du glaubst, die Vernissage ist nur eine Ausrede, stimmt’s? Du denkst, ich habe Angst, nach allem, was passiert ist, wieder nach Parable zu kommen, nicht wahr?“, fragte Dana leise. Sie klang alles andere als vorwurfsvoll.
    „Natürlich nicht, Mom“, antwortete Joslyn genauso sanft. „Ich weiß, dass du nicht lügst.“
    Dana seufzte. „Brian darf sich diese Ausstellung nicht entgehen lassen. Das können wir uns nicht leisten“, fuhr sie fort. „Er hat ein paar passionierte Sammler in Chicago. Und angesichts der Wirtschaftslage und der Tatsache, dass Kunst als Luxus angesehen wird …“
    „Ich verstehe schon, Mom“, erwiderte Joslyn. Sie verstand es wirklich. In Boomzeiten war Brian mit seinen Auftragsarbeiten gar nicht mehr nachgekommen. Porträts, Landschaften und farbenfrohe abstrakte Malereien hatten sich praktisch von selbst verkauft. Mittlerweile war das längst nicht mehr so.
    „Ich komme dich nach Brians Ausstellung besuchen“, versprachDana. Sie klang nun wieder fröhlich. „Sag Opal, dass ich sie vermisse und mich schon bald bei ihr melden werde. Dann arrangiere ich ein Treffen für uns drei.“
    „Klar, ich richte es aus.“
    Sie unterhielten sich noch ein wenig und verabschiedeten sich schließlich.
    Eine halbe Stunde später begann Joslyns knurrender Magen sie daran zu erinnern, dass sie zu Mittag nichts gegessen hatte. Sie wusste, dass es Kendra nicht im Geringsten stören würde, wenn sie ihren Kühlschrank und ihre Speisekammer plünderte. Doch irgendwie kam es Joslyn nicht richtig vor, sich einfach zu bedienen. Die paar Dinge, die sie im Kühlschrank des Gästehauses gelassen hatte, reizten sie allerdings auch nicht.
    Sie hatte ohnehin keine Lust, sich etwas zu kochen.
    Also beschloss sie spontan, sich schnell im „Butter Biscuit Café“ etwas zu holen. Sie hatte Lust auf richtige Hausmannskost, auf einen „Seelentröster“ – auf etwas, was Opal kochen würde. Wie zum Beispiel Brathähnchen mit Kartoffelpüree und Soße.
    Du lieber Himmel! Allein bei dem Gedanken an das viele Fett begann ihre Hose zu kneifen. Andererseits, wann hatte sie das letzte Mal so richtig gesündigt? In den letzten paar Jahren hatte sie nichts als gearbeitet und sich Sorgen gemacht. Und ihr Arzt in Phoenix hatte ihr doch geraten, fünf Kilo zuzunehmen, nicht wahr? Ein Plus von gut zwei Kilo ließe sich mit Brathähnchen & Co. heute spielend erreichen.
    Fünf Minuten später bog sie auf den Parkplatz des „Butter Biscuit Café“ ein. Die alte Tankstelle, bei der Opals Bus stehen bleiben würde und die dringend einen neuen Farbanstrich brauchte, befand sich direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite.
    Joslyn lächelte, als sie an das bevorstehende Wiedersehen dachte. Gleichzeitig stellte sie in Gedanken eine To-do-Liste auf: Bett im Gästehaus frisch beziehen, Bad putzen, gründlich abstauben und saugen und einen Strauß Blumen aus Kendras Garten als bunten Willkommensgruß vorbereiten.
    Im Café herrschte Hochbetrieb; alle Tische waren besetzt. Joslyn war wegen der vielen Dinge, die sie noch zu erledigen hatte, und ihrer Vorfreude auf Opal so in Gedanken versunken, dass sie den großen Mann neben sich an der Kasse anfangs nicht erkannte. Er stand zwischen einer Frau mit kastanienrotem Haar, die wie ein Model aussah, und einem sehr hübschen jungen Mädchen.
    Slade Barlow bedachte Joslyn mit seinem typischen verschmitzten Lächeln, bei dem ihr Körper regelmäßig verrücktspielte, und sagte leise Hallo.
    Sie fühlte sich überrumpelt. Slade zu treffen war doch etwas, worauf man sich als Frau vorbereiten musste! Immerhin schaffte sie es, ein freundliches Gesicht zu machen und seinen Gruß zu erwidern.
    Er machte sie mit seiner Exfrau Layne und seiner Stieftochter Shea bekannt.
    Layne blickte sie interessiert an und lächelte in sich hinein.
    Shea, der Teenager, war äußerst aufgeschlossen. „Wir sind wegen des

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