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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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halb im Ernst, halb im Spaß. „Du weißt, dass ich deinen Kochkünsten nicht widerstehen kann, vor allem, wenn du backst. Außerdem bist du nicht hier, um zu kochen. Du bist hier Gast, Opal.“
    „Wie auch immer“, antwortete Opal trocken. „Es gibt kaum etwas, was ich lieber tue, als für jemanden zu kochen, den ich mag.“
    Joslyn war gerührt. Außerdem war die Liebe zum Kochen etwas, das sie und Opal gemeinsam hatten.
    Opal hatte ihr vor Jahren die Grundlagen vermittelt, die Joslyn dann selbst vertieft hatte. Sie hatte Fernsehköchen auf die Finger geschaut, Kochbücher studiert und eigene Rezepte ausprobiert. Die ganze Zeit über hatte sie normal gegessen, aber offenbar reichte es nicht, damit ihr Arzt oder Opal davon überzeugt waren.
    „Das ist das Schöne daran“, stimmte sie zu. „Zu kochen und das Essen dann mit jemandem zu teilen.“
    Opal nickte und schien etwas erwidern zu wollen. Doch dann gähnte sie, blinzelte ein paarmal hinter den blank geputzten Gläsern ihrer trendigen Brille und sagte schmunzelnd: „Heute bin ich ziemlich früh aufgestanden. Ich wollte diesen Bus auf keinen Fall versäumen.“
    Joslyn lächelte. Es war noch nicht einmal fünf Uhr, aber Opal sah wirklich müde und erschöpft aus. „Wenn du dir sicher bist, dass du nicht zu Abend essen möchtest, begleite ich dich hinüber ins Gästehaus. Dann kannst du dich ausruhen.“
    Opal lachte rau. „Ich bin mir sicher.“ Ihre dunklen Augen blitzten schelmisch. „Glaub mir, wenn ich hungrig bin, esse ich.“ Sie atmete tief durch. Dann schüttelte sie den Kopf. „Das Gästehaus, sagst du? Du meine Güte! Das habe ich früher nur betreten, wenn Besuch gekommen ist und ich alles für die Gäste vorbereitet habe. Jetzt bin ich der Gast.“
    „So ist es.“ Joslyn stand auf und umarmte ihre Freundin, die sich ebenfalls erhoben hatte.
    „Ich hole deinen Koffer.“ Joslyn ging zum Auto, das sie in der Einfahrt direkt vor dem Herrenhaus geparkt hatte.
    Opal folgte ihr. Ihre blank polierten Schuhe, die nun nicht mehr ganz so strahlend glänzten, knirschten auf dem Kies.
    Im Gästehaus führte Joslyn Opal dann ins Schlafzimmer und stellte den Koffer auf die Bank am Fußende des Messingbetts.
    Opal bewunderte den bunten Strauß in der Vase auf dem Nachttisch. „Blumen …“, stieß sie staunend aus. „Du hast ja wirklich an alles gedacht.“
    „Es gibt jede Menge frische Handtücher“, erklärte Joslyn. Sie wollte, dass sich Opal möglichst wohlfühlte. „Und die Kaffeemaschine ist so programmiert, dass sie sich um Punkt sieben Uhr morgens einschaltet.“
    Solange Joslyn denken konnte, war Opal ohne Ausnahme immer um genau diese Uhrzeit aufgestanden – egal, ob krank oder gesund, ausgeruht oder müde. Sie hatte immer gesagt, dass ihre innere Weckuhr auf sieben eingestellt war und sie um genau diese Zeit unwillkürlich die Augen öffnete.
    „Wunderbar“, sagte Opal leise. „Ich werde jetzt ein schönes,heißes Bad nehmen und dann vielleicht im Bett noch ein wenig lesen. Das hilft mir beim Einschlafen.“
    „Falls du irgendetwas brauchst …“, begann Joslyn. Sie selbst würde natürlich erst sehr viel später schlafen, doch sie konnte ja noch ein neues Kapitel ihres Immobilien-Kurses durchackern.
    „Danke, alles bestens“, antwortete Opal entschieden. „Geh du nur zurück ins große Haus, kümmere dich um deine Katze und alles, was du sonst noch zu erledigen hast. Mach dir keine Sorgen um mich.“
    Zögernd nickte Joslyn. Dann wünschte sie Opal eine gute Nacht, umarmte sie noch einmal und machte sich auf den Weg hinüber ins Herrenhaus.
    Am heutigen Nachmittag wirkte es größer und unbewohnter denn je. Joslyn war daher froh über Lucy-Maudes Termin in der Tierklinik. Dr. Ryan, der Tierarzt, teilte sich mit mehreren Kollegen eine gut laufende Praxis, und einmal pro Woche hatten sie länger Sprechzeiten.
    Joslyn setzte die wenig erfreute Lucy-Maude wieder in den Karton, den sie schon beim Umzug verwendet hatte, und ging zu ihrem Wagen.
    „Für eine Sterilisation ist es ein bisschen spät“, erklärte sie der beleidigten Katze, die in ihrem Karton jaulte und an den Wänden kratzte, obwohl Joslyn eine Decke hineingelegt und sich vergewissert hatte, dass genügend Luftlöcher vorhanden waren. „Aber du musst untersucht und geimpft werden.“
    Joslyn fiel auf, dass sie schon wieder mit einer Katze redete. Doch solange das Tier keine Antwort gab, war noch alles einigermaßen in Ordnung.
    Rückblickend würde Slade nie genau

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