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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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bei Dad und Jasper bleiben“, meinte sie. „Mein Zimmer ist schließlich schon fast fertig. Sobald die neuen Laken aus dem Wäschetrockner kommen, kann ich mein Bett beziehen.“
    „Am besten, du verbringst noch eine Nacht bei deiner Mutter“, sagte Slade, nachdem er sich geräuspert hatte. Merkwürdigerweise brannten ihm die Augen ein bisschen. Um sich irgendwie zu beschäftigen, griff er wieder nach seinem Kaffeebecher. „Da du sie ja dann eine Weile nicht sehen wirst.“
    Shea seufzte.
    Layne warf Slade einen dankbaren Blick zu. Und das war’s dann.
    Shea und Layne fuhren im Mietwagen davon.
    Slade trank seinen Kaffee aus, stellte den Becher in die Spüle und betrachtete die vielen neuen Anschaffungen, die sich in der Küche türmten: Geschirr, und, Grundgütiger, sogar einen Mixer. Das alles musste irgendwann weggeräumt werden.
    Dann schaute er zu Jasper hinunter, der fröhlich schwanzwedelnd der Dinge harrte, die da kommen mochten.
    Slade lachte, beugte sich zu ihm hinunter und kraulte ihnhinter den Ohren. „Komm, gehen wir raus und genießen die unendliche Weite, für die Montana so berühmt ist.“
    Das ließ sich Jasper nicht zweimal sagen.
    Sie spazierten bis zum Fluss hinunter und sahen dem rauschenden Wasser zu, das sich seinen Weg zwischen den Felsen bahnte und auf dessen Oberfläche die Sonnenstrahlen tanzten.
    Der Augenblick war fast perfekt gewesen – bis Hutch Carmody ihn ruinierte, indem er ausgerechnet jetzt mit seinem klapprigen alten Pick-up daherkommen musste. Bei dem vielen Geld, das der Mann hat, dachte Slade, sollte man eigentlich annehmen, er würde ein anständiges Auto fahren.
    Slade schob energisch das Kinn vor. „Was nun?“, brummte er und schaute Jasper an.
    Hutch stellte den Wagen ab und kam über die Böschung auf Slade und den Hund zu.
    Jasper wedelte zur Begrüßung mit dem Schwanz und ließ sich von Hutch hinter den Ohren streicheln.
    „Was willst du?“, fragte Slade ohne Umschweife. Small Talk lag ihm nicht.
    Hutch lachte rau. Sein Blick war jedoch alles andere als heiter. „Das ist aber eine nicht gerade freundliche Begrüßung.“
    „Wir sind auch keine Freunde“, erwiderte Slade.
    „Wir sind vieles nicht“, entgegnete Hutch schroff. Er ließ den Blick über den Fluss und das üppige Weideland schweifen, das am Horizont von großen Pinien und Tannen gesäumt wurde. „Schönes Plätzchen.“
    „Fürs Erste reicht es mir.“ Slade war klar, warum sein Halbbruder hier war. Hutch wollte ihn wieder überreden, seinen Anteil an der Whisper-Creek-Ranch zu verkaufen. Was Slade nicht wusste, war, warum ihm selbst der Gedanke so zuwider war, auf seinen Teil der Ranch zu verzichten. Er hatte ihn ohnehin nie haben wollen.
    Hutchs Angebot war schließlich mehr als fair. Allerdings verstand Slade nur zu gut, warum der Mann unbedingt alles besitzen wollte, anstatt es mit einem Bruder zu teilen, den er eigentlich lieber ignorieren würde.
    Hutch seufzte und starrte eine Weile auf den Fluss, als würde ihn das Wasser unerhört faszinieren. Vielleicht tat es das ja auch.
    Es war tatsächlich ein schöner Anblick, dieses fließende Band aus Sonnenlicht.
    „Ich habe einen Vorschlag für dich“, sagte er schließlich und schaute Slade dabei in die Augen.
    „Was für einen Vorschlag?“ Slade war etwas irritiert, was selten passierte. „Wenn es mehr Geld ist, kannst du es vergessen. Ich besitze genug für zehn Leben – ganz zu schweigen für das eine, was ich habe.“
    Hutch lächelte, doch wieder hatte sein Lächeln nichts Freundliches an sich. Es ließ lediglich auf eine gewisse Beharrlichkeit schließen, die Slade bestens von sich selbst kannte.
    „Ich rede von einem Pferderennen.“
    Slade bemühte sich, seine Überraschung zu verbergen. „Ich habe kein Pferd“, teilte er seinem Bruder mit und kam sich wegen seines albernen Arguments sofort wie ein Idiot vor. Jeder wusste, dass er kein Pferd besaß.
    „Dann solltest du dir vielleicht eines zulegen“, erwiderte Hutch gelassen. „Je schneller, desto besser.“
    „Worauf zum Teufel willst du hinaus, Carmody?“
    Hutch bückte sich, hob ein Stöckchen auf und warf es für Jasper, der – das personifizierte Glück auf vier Beinen – ihm sofort hinterherjagte.
    „Wie gesagt“, antwortete John Carmodys ehelicher Sohn und Erbe. „Ich schlage ein Wettrennen vor. Wenn du gewinnst, ziehe ich aus dem Ranchhaus auf Whisper Creek aus und du kannst statt mir darin wohnen. Ich baue mir ein eigenes Haus oder stelle mir einen

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