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Big U

Big U

Titel: Big U Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson
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Orgelpfeife.
    CASIMIR: Verdammt, keine Ahnung. Das ist Musiktheorie.
    EPHRAIM: Scheiße. He, Bud, hast du ein Maßband? CASIMIR: Irgendwann würde ich gern einmal Musiktheorie belegen. Einer meiner Professoren erzählt interessante Sachen über die Ähnlichkeit darin, wie Orgelpfeifen durch Tasten und Register bedient werden, und die Art, wie RAM-Bits von Computern gelesen werden.
    BUD: Ich hab eins mit zweieinhalb Meter.
    FRED FINE: Meinereiner hört nicht besonders viel Musik. Es wäre schön, wenn man Zeit für den Luxus des Lebens hätte. In einigen D&D-Szenarien haben Musiker magische Eigenschaften. Einstein und Planck spielten zusammen Violinsonaten.
    EPHRAIM: Wir müssen die Länge der Flure vermessen!
    Hier wurde das Gespräch in drei Teile aufgesplittet. Ephraim und ich gingen hinaus, um den Flur zu vermessen. Hyacinth bekam Appetit auf Oreos und stapfte mit einer verbissenen Entschlossenheit, der sich niemand entgegenzustellen traute, in die Küche. Casimir folgte ihr. Sarah, Fred Fine und Virgil blieben im Wohnzimmer.
    FRED FINE: Was ist dein Hauptfach?
    SARAH: Englisch.
    FRED FINE: Ah, sehr interessant. Meinereiner dachte, du würdest Forstwirtschaft studieren.
    SARAH: Warum?
    FRED FINE: Hat unser Gastgeber nichts von einem Wald gesagt?
    SARAH: Das ist was anderes. Ich habe ihn an meine Wand gemalt.
    FRED FINE: Schau an, schau an, schau an. Ein kleines illegales Wandgemälde, ja? Keine Bange, ich melde dich nicht. Handelt es sich dabei zufällig um ein außerirdisches Szenario?
    SARAH: Nein, verdammt, genau das Gegenteil. Sieh mal, dieses Gebäude ist doch schon ein außerirdisches Szenario.
    FRED FINE: Nein, da irrst du dich. Das ist die Realität. Es handelt sich um ein autarkes Ökosystem, das mit transuniversalen Warp-Generatoren angetrieben wird.
    (Es folgt ein längeres Schweigen.)
    VIRGIL: Fred, wie fandest du Merriams Vorlesung über mathematische Physik?
    (Wieder ein längeres Schweigen.)
    FRED FINE: Tja. Sehr gut. Faszinierend. Kann ich nur empfehlen.
    SARAH: Wo ist das Badezimmer?
    FRED FINE: Hast du deine Pfeffermühle schon mal gegen einen dieser Terroristen ziehen müssen?
    SARAH: Vielleicht können wir uns darüber ein an-dermal unterhalten.
    FRED FINE: Ich würde eher eine großkalibrige Schrotflinte empfehlen.
    SARAH: Bin gleich wieder da.
    FRED FINE: Natürlich würde daraus in einem magischen Universum ein beidhändiges Schwert werden, das jemand mit einem zierlichen Charakter nur sehr schwer schwingen kann.
    Derweil unterhielten sich Casimir und Hyacinth in der Küche. Sie hatten sich schon einmal getroffen, als sie am selben Abend in meiner Suite reinschauten; besonders gut kannten sie einander nicht, aber Casimir hatte genügend gehört und vermutete, daß sie keine ausgeprägte heterosexuelle Neigung besaß. Sie wußte eine Menge über ihn durch Sarah.
    HYACINTH: Möchtest du auch Oreos haben? CASIMIR: Nein, eigentlich nicht. Danke. HYACINTH: Möchtest du über etwas reden? CASIMIR: Woher weißt du das? HYACINTH: (zermalmt Oreo-Füllung mit den
    Schneidezähnen.) Also, manchmal sind manche Dinge ganz leicht zu erkennen.
    CASIMIR: Ich mache mir echt Sorgen um Sarah. Ich glaube, mit ihr stimmt etwas nicht. Wirklich seltsam, daß sie als Vorsitzende zurückgetreten ist, wo sie den Job doch so gut gemacht hat. Und seither ist irgendwie schwer mit ihr auszukommen.
    HYACINTH: Irgendwie zickig?
    CASIMIR: Ja, genau.
    HYACINTH: Ich finde sie überhaupt nicht zickig. Ich
     
    glaube nur, es geht ihr viel durch den Kopf und ihre guten Freunde müssen eben ein wenig Geduld haben, bis sie mit sich im Reinen ist.
    CASIMIR: Ja, dem stimme ich zu. Ich dachte mir nur
    – na ja, es geht mich ja nichts an. HYACINTH: Was? CASIMIR: Oh, letztes Semester dachte ich mir, daß
    sie was mit einem anderen Typen hat, weißt du? Aber sie wollte mir nichts über ihn sagen. Hat es ein Zerwürfnis gegeben, das eine schmerzliche Erfahrung für sie bedeutet hat?
    HYACINTH: Nein, nein, sie und ihr Partner kommen wunderbar miteinander aus. Aber sie wäre sicher erfreut, wenn sie wüßte, daß du dir solche Sorgen um sie machst.
    (Langes Schweigen.)
    HYACINTH: (legt einen Arm um Casimirs Taille und stopft ihm mit der anderen Oreos in den Mund.) He, ist schrecklich, was? Paß auf, Casimir, sie mag dich wirklich sehr. Im Ernst. Und es macht sie traurig, daß sie dir diese Seelenqualen zufügen muß – oder sie wünscht, du würdest sie dir nicht selbst zufügen. Sie findet dich ganz toll. CASIMIR: (stammelnd). Was ist

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