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Big U

Big U

Titel: Big U Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson
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geheimen Aktivitäten zu tun hat. Wie auch immer, die Verantwortung liegt jetzt bei uns. Wir müssen die Quelle der Radioaktivität ausfindig machen, nach Möglichkeiten suchen, die Rattenplage einzudämmen und, wenn möglich, hinter Sinn und Zweck der geheimen Aktivitäten kommen. Ich habe einen Plan ausgearbeitet, brauche aber Hilfe. Ich brauche Leute, die sich in den Tunneln auskennen, so wie Fred; Leute, die mit Schußwaffen umgehen können – wir haben einige hier; große Leute in guter körperlicher Verfassung, wie Bud; Leute, die wissenschaftlich bewandert sind, wie Casimir; und vielleicht noch jemanden, der alles über Fernwahrnehmung weiß, was wiederum Professor Bud wäre.
    Ein Vorteil des Plex war, daß er dich lehrte, alles Groteske sofort zu akzeptieren. Wir zweifelten nicht an Virgil. Er prägte sich eine Liste von Ausrüstung ein, die er für uns zusammenstellen mußte, während Hyacinth uns solange zusetzte, bis wir den einunddreißigsten März als Datum für unsere Expedition festgelegt hatten. Fred Fine sagte, er wüßte, wo er echte Dumdumgeschosse für unsere Waffen herbekommen könne, und wollte uns einreden, daß man Ratten am besten mit einem Schwert tötete, worauf er eine ausführliche Vorführung folgen ließ, bis Virgil ihm sagte, daß er sich setzen sollte. Als wir zu einem Amateurstoßtrupp geworden waren, stellten wir fest, daß uns die Lust auf eine Party gründlich vergangen war, daher gingen wir bald alle nach Hause und versuchten vergeblich, zu schlafen.
    Der Streik selbst wurde zu Tode studiert und analysiert, daher bleibt es mir erspart, eine Schilderung zu Papier zu bringen. Die Streikenden hielten sich weitgehend im Plex auf. Sie hatten die Absicht, Aktivitäten im Plex zu behindern, nicht ihn abzuschotten, und fürchteten, wenn sie ihn verließen, würde S. S. Krupp sie nicht wieder hereinlassen.
    Dennoch übernahmen einige Streikposten die Eingänge. Eine Delegation von B-Männern und Professoren richteten am Haupteingang einen informellen Posten ein, weitere zwei Dutzend bildeten eine Linie und versperrten den Zugang zu den Verladerampen. Bei den meisten davon handelte es sich um Kroatobaltoslowenen, die mit ihren schweren Wollmänteln und dicken Pelzmützen unermüdlich auf und ab paradierten; in ihrer Gesellschaft befanden sich einige schwarze und spanische Arbeiter, die etwas konventioneller gekleidet waren, und drei Professoren der Politologie, von denen jeder einen natürlich gefärbten, synthetikgefütterten High-Tech-Parka trug, die per Computer so entwickelt worden waren, daß sie den Körper trockenhielten, aber Schweiß durchließen. Die meisten Arbeiter trugen gelbe oder orangerote Arbeitshandschuhe, aber die Professoren hatten sich für warme isländische Wollfäustlinge entschieden – vermutlich, damit ihre Finger beweglich blieben, falls sie sich Notizen machen mußten.
    Ihre erste Prüfung erlebten die Streikposten um acht Uhr fünf, als der morgendliche Konvoi der Müllfahrzeuge eintraf. Die Lastwagenfahrer wendeten und fuhren ohne Ärger zu machen wieder fort. Vermutlich würde die Verwaltung aufgeschlossener reagieren, wenn sich der Müll im Plex stapelte. Aus diesem Grund durfte nur der gefährliche Giftmüll aus den Laboratorien das Gelände des Plex verlassen; der gewöhnliche Abfall konnte nur entsorgt werden, wenn die Leute der Verwaltung und die Kuratoren ihn persönlich hinausschleppten und mit ihren Cadillacs wegfuhren.
    Etwas später kam ein doppelt isolierter Kühltransporter angebraust, der nach einer zweitägigen Fahrt über eintausendfünfhundert Meilen von Iowa hierher dampfte und mit genug steinhart gefrorenem Rindfleisch beladen war, daß man die amerikanische Megaversität zwei Tage lang versorgen konnte. Das kam nicht in Frage, da die Leute, die in der Mensa arbeiteten, jetzt allesamt Streikbrecher waren. Die Politologieprofessoren bemerkten nicht, daß ihre Genossen sich alle zurückgezogen und in kleine Gruppen aufgeteilt und ihre Schilder auf den Boden gelegt hatten. Sie gingen auf den Lastwagen zu, winkten mit den Armen über den Köpfen und winkten ihn zurück; schließlich bremste das riesige Fahrzeug seufzend ab. Ein Anarcho-Trotzkist mit geföntem Haar und einem dünnen blonden Oberlippenbärtchen trat zur Fahrerseite und sah weit über seinen Kopf nach oben, wo ein schwarzer Lederhandschuh Größe 25 eine riesige Wildlederbörse hielt, die aufgeklappt war und eine Teamsters-Karte zeigte. Der Lastwagenfahrer sagte nichts. Der

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