Big U
großer Raum entstand. Im Kerzenlicht konnten sie nicht viel erkennen, nur jede Menge Silber und zahlreiche Dolche und Stöcke. Die Frauen sangen in vollendetem Einklang.
»Ihr könnt in keiner Weise an unserem Leben teilhaben, wenn ihr nicht eins mit uns geworden seid«, fuhr Yllas fort.
Sarah und Begleitung lehnten das Angebot mit den Füßen ab. Sie waren noch nicht weit gekommen, da fing Yllas an zu plärren. »Mannweiber! Heteras! Verräterinnen! Unreine! Haltet sie auf!«
Türen in der Nähe wurden aufgerissen, mehrere Frauen sprangen heraus und zückten Pfeil und Bogen, die sie aus dem Lager der Sportschützen geholt hatten. Sarah griff verstohlen nach ihrer Waffe, aber Hyacinth hinderte sie daran.
»Bringt sie zum AVFW«, befahl Yllas, »und wenn Astarte uns gesagt hat, was zu tun ist, werden wir sie eine nach der anderen wegbringen und ihnen Unterstützung und Beratung zuteil werden lassen.«
Von den Bogenschützinnen eskortiert gingen sie mehrere Minuten durch die Flure der Achsenmächte, verließen den Gewerkschaftsblock und betraten den Sportbereich. Dort wurden sie zwei SUBlern mit Schrotflinten übergeben, die sie in den abgedunkelten Flur hinter den Squashplätzen führten. Vor jeder Miniaturtür, die sie passierten, hing ein Vorhängeschloß; wenn sie durch die winzigen Fenster schauten, sahen sie auf jedem Platz Leute. Schließlich kamen sie zu einer offenen Tür und wurden auf einen freien Platz gedrängt, worauf die Tür hinter ihnen verschlossen wurde. Auf dem Laufsteg über den Plätzen patrouillierten zwei Wachen hin und her. Über der Tür war ein hastig mit Magic Marker beschriftetes Schild angebracht worden:
WILLKOMMEN IM ALTERNATIVEN
VÖLKERFREIHEIT-WORKSHOP
Den Achsenmächten fehlte es eindeutig an Erfahrung, was die Führung von Gefängnisse anbetraf. Sie durchsuchten die Frauen nicht einmal nach Waffen. Die Wachen waren nicht besonders gut bewaffnet und folgten keinem ersichtlichen Prozedere; außerdem schienen sie den einfachsten Anforderungen nicht gewachsen zu sein, zum Beispiel Wünschen nach weiblichen Hygieneartikeln. Alle schwierigen Entscheidungen wie diese mußten einer vorgesetzten Dienststelle weitergegeben werden, die sich am Ende des oberen Laufstegs eingenistet hatte.
Nach einigen Stunden waren einige weitere Leute in ihre Zelle gesteckt worden, darunter einige große Sportler. Die Flucht war ein Kinderspiel. Sie warteten, bis die patrouillierenden Wachen auf dem Laufsteg an einem Ende anlangten, dann packten zwei große Männer Hyacinth einfach an den Beinen und warfen sie über das Geländer. Sie rollte sich auf den Bauch und schoß auf die beiden Wachen, die nicht einmal Zeit hatten, ihre Waffen zu zücken. Der Rest des inkompetenten, somnambulen Personals wurde entwaffnet und alle anderen befreit. Fünf temperamentvolle Flüchtlinge liefen den Laufsteg entlang zum Büro des Großmuftis, während sie ununterbrochen auf dessen Tür schossen. Als sie deren verbeulte und durchlöcherte Überreste schließlich eintraten, befanden sie sich im Reservierungsbüro für die Plätze. Ein Terrorist saß mit einem Gewehr auf dem Schoß vor einem Farbfernseher, dessen Kathodenröhre zerschossen war. Hyacinth, Lucy und Sarah, die sich dafür nicht interessierten, machten sich mit mehreren anderen Flüchtlingen im Schlepptau auf den Weg zum Bunker. Das Reich von Virgil war nicht mehr fern.
Nicht weit vom Sportbereich entfernt inspizierte Klystron/Chris im vierten Stock seine Truppen. Chip hatte gerade einen der Vorposten an der Grenze besucht, als Klystron/Chris ihn zurückgerufen und seiner grünschnäbeligen Sorglosigkeit wegen zurechtgewiesen hatte. Genau hier, legte er dar, konnte ein talentierter Aufständischer ungesehen die Treppe herunterschleichen und einen unüberwindbaren Feuerposten einrichten! Die GASF-Soldaten erstarrten ob seiner Intuition in Ehrfurcht und dehnten ihre Linien entsprechend aus.
Als Klystron/Chris auf den Stufen stand und freundlich mit seinen Männern plauderte, ertönte von unten dreimal das Gurren einer gemeinen Großstadttaube, das Zeichen, das vor anrückenden Feinden warnte. Klystron/Chris wirbelte herum, sprang durch eine Gruppe langsamerer Adjutanten, ging auf der untersten Stufe in die Hocke und spähte den Flur entlang. Seine Männer nahmen Verteidigungshaltung ein oder rollten sich in Deckung.
Er beugte sich gerade weit genug vor, daß er die Vorhut der anrückenden Streitmacht sehen konnte. Dabei ertönte die Stimme von Shekondar
Weitere Kostenlose Bücher