Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

Titel: BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
Vom Netzwerk:
weiter pumpten, rein und raus, rein und raus, eine scheinbare Ewigkeit.
    Ein tiefes Grunzen erklang. Der Vergewaltiger zog seinen erschlaffenden Penis heraus, der so groß war wie eine Tube Plätzchenteig. Sissy lag bewegungslos unter ihm – Annie dachte, sie sei tot, doch dann bewegte sich ihr Kopf und ihre Augen flatterten. Und in dem Moment wich auch Annies Lähmung.
    Die Gestalt stand auf, drehte sich um ...
    Annie schrie und flüchtete in den Wald.
    (XV)
    »Deine Mama wurde vergewaltigt, Liebes«, fuhr Annie fort. »Dort im Schlamm am See. Wurde schlimmer vergewaltigt, als man’s je für möglich halten würde. Ich hätte was tun sollen, hätte versuchen sollen, ihr zu helfen – aber ich hatte einfach zu viel Angst. Also rannte ich, rannte bis in die Stadt und stürmte ins alte Sallee Place. Gott sei Dank waren viele von den Männern da und spielten Karten, Wayne und Brian, Johnnie Pelan, die Ketchum-Jungs und dieser nette Bärtige, Davy Barnett hieß er, glaub’ ich. Ich erzählte ihnen, was passiert war, und sie stürmten sofort los, schnappten sich ihre Gewehre und Schrotflinten und rannten zur Abtei, so schnell sie konnten ...«
    (XVI)
    Annie folgte ihnen, konnte kaum Schritt halten, ihre Lungen schmerzten. Es war fast ganz dunkel, als sie zum See kamen, und, ja, er war immer noch da, hatte sich wieder auf Sissy gestürzt und rammelte sie da im Dreck fast zu Tode. Die Männer riefen durcheinander: »Verdammte Scheiße!« »Was zur Hölle?« »Pumpt ihn voll Blei, Jungs! So was macht kein gottverdammtes Arschloch mit einer unsrer Frau’n!« Die Gestalt erhob sich halb, als sie zu schießen begannen, der Lärm war ohrenbetäubend in der Dunkelheit. Eine Salve nach der anderen, bis die Kugeln ihn durchlöchert und getötet hatten. Aber Sissy ...
    (XVII)
    »Sie töteten ihn, das taten sie, aber deine Mama ...« Annie konnte das Schluchzen nicht mehr unterdrücken und ließ die Tränen fließen. »Deine arme Mama war von der Vergewaltigung schwer verletzt worden. Wirklich ganz schlimm verletzt, da unten. Wir brachten sie nach Hause und Doc Nutman kam rüber und sagte, dass es ’n Wunder wär’, dass sie überhaupt noch lebte. Aber sie erholte sich nie mehr richtig. Partielles Koma, sagte der Doc. Die nächsten neun Monate lag Sissy nur im Bett und sagte kein Wort. Starrte nur die Wand an und wurde jeden Tag dicker.«
    So. Endlich. Nach all den Jahren hatte Annie endlich die Wahrheit über diese entsetzliche Dezembernacht herausgelassen, und über die noch viel entsetzlichere Szene, die sich neun Monate später abgespielt hatte. Es war nicht fair, dass Charity auf diese Weise erfahren musste, was mit ihrer Mama passiert war, aber es lief nun mal nicht immer so, wie man es gern hätte.
    Annie lenkte den Pick-up von der Hauptstraße auf den Zufahrtsweg zur Abtei. Sie hatte gedacht, dass sie sich besser fühlen würde, wenn sie die Wahrheit erzählt hatte, aber es war nicht so.
    Es war nicht so, wusste sie, weil da immer noch ein kleines bisschen Wahrheit war, das sie nicht erzählt hatte. Die feineren Details würde sie nie erzählen können.
    Doch bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnte, tauchte die eigentümliche Ziegelsteinfront der Abtei im Scheinwerferlicht auf.

EINUNDZWANZIG
    (I)
    Tschink-tschink-tschink!
    Ein bekanntes Geräusch für Alexander und mit jedem Schlag ging er einen weiteren Schritt nach unten, ohne Hemd, seine schwarze Priesterhose immer noch feucht vom –
    Tschink-tschink-tschink!
    – Wasser des Sees.
    Er fühlte sich wie ein Zombie, als er den Pfad hinauf und durch die schwach beleuchtete Abtei ging, genauso, wie er damals zur Basis zurückgegangen war, nach dieser wirklich üblen Scheiße mit den Charlies im Urwald. Der Mann mit dem Tausend-Yard-Starren ...
    Nein, nichts konnte ihn jetzt noch überraschen; deshalb überraschte es ihn auch nicht, als er im Keller ankam und erkannte, wer diese Geräusche verursachte.
    Jerrica.
    »Jerrica?«, fragte er.
    Sie war immer noch splitternackt, aber jetzt wie besessen –
    Tschink-tschink-tschink!
    – als sie die Spitzhacke immer wieder auf die Wand niedersausen ließ, kleine Bröckchen Mörtel und Stein splitterten bei jedem Schlag ab und spritzten auf ihre Wangen, stachen ihr ins Gesicht, ohne dass sie es wahrzunehmen schien.
    Die Flammen der Spirituslampen sahen wie Phosphor-Heiligenscheine aus. Das seltsame Licht leckte über das Gesicht des Priesters, über seine Brust.
    »Jerrica!«
    Tschink-tschink-tschink!
    Sie hörte ihn

Weitere Kostenlose Bücher