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BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

Titel: BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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den Bergrücken geht – es könnte in weniger als einer halben Stunde an der Abtei sein. Wir müssen Jerrica und Pater Alexander holen.«
    Annie schien der Vorschlag nicht zu gefallen, auch wenn sie nicht direkt widersprach. »Wir könnten sterben, Liebes, weißt du das?«
    Charity knirschte mit den Zähnen. »Wir werden sie nicht im Stich lassen! Wir müssen sie wenigstens warnen!«
    »Na gut.« Annies Stimme klang, als würde man rostiges Metall abschleifen. »Wir fahren an der Abtei vorbei. Aber gib nicht mir die Schuld, wenn wir da nicht mehr wegkommen.«
    »Gut.« Aber in Charitys Gedanken wirbelten immer noch die Fragen. »Du musst mir etwas erklären. Dieses ... Ding – das Ding, das ich durch das Loch gesehen habe. Das war Bighead, oder?«
    »Ja«, antwortete Annie, den Blick auf die dunkle Straße gerichtet.
    »Aber ich habe das Grab gesehen. Jemand hat es aufgegraben. Und jemand hat in den Sargdeckel BIGHEAD, FAHR ZUR HÖLLE gekratzt. Wenn Bighead als Kind gestorben ist und begraben wurde, wie um alles in der Welt können wir ihn dann gerade gesehen haben?«
    (II)
    Mit dieser Frage hätte Annie rechnen müssen. Nach allem, was die arme Charity gesehen hatte ...
    Das Lenkrad fühlte sich wie ein polierter Knochen an. »Ich werd’ es dir erzählen, Charity. Ich glaub’, du hast ’n Recht drauf, es zu erfahren.«
    »Was du nicht sagst.«
    Und Annies Gedanken schweiften ab.
    Zurück, zurück ... Zu jenem Tag vor 30 Jahren ...
    (III)
    Die Männer aus der Stadt hatten sich um das Ding gekümmert, damals vor neun Monaten. Aber das hatte nichts geändert, nicht für Annies Schwester. Die Männer hatten es erschossen, es getötet. Sich drum gekümmert, dachte sie.
    Aber für Sissy änderte das nichts, nicht wahr?
    Annie war die Hebamme der Stadt, wegen irgendeines Problems in ihrem Bauch konnte sie keine eigenen Kinder bekommen. Aber ihre Schwester ...
    Ihre Schwester lag vor ihr auf dem Tisch, die Beine weit gespreizt. Ihr Gesicht war von der Anstrengung gerötet, ihre Vagina dehnte sich. Große, reife Brüste sonderten einen dünnen Milchfilm ab.
    Annie konzentrierte sich auf ihre Arbeit, sie hielt die Hände unter den gespreizten Schenkeln ihrer Schwester ausgebreitet. Es kommt, es kommt, dachte sie.
    Doch was würde es sein?
    »Mein GOTT!«
    Es kam nicht so, wie es sollte. Es kam ... durch den Bauch ...
    Es fraß sich seinen Weg aus dem Leib ihrer Schwester heraus ...
    (IV)
    »Du musst wissen, das alles passierte ein Jahr, nachdem du geboren wurdest, Charity. Was ich dir erzählt hab’ – dass deine Ma mit ’ner Schrotflinte Selbstmord begangen hat –, war nur ’ne Erfindung. Sie starb im Kindbett. Meine liebe Schwester Sissy, deine wundervolle Mama«, erzählte Annie. Sie fuhr zügig mit dem Pick-up durch die Stadt und auf den Bergrücken zu, auf dem die Abtei lag.
    »Ja, ’n Jahr oder so, nachdem deine Mama dich bekommen hatte«, fuhr Annie fort, »passierte was, im nächsten Winter ... Deine Mama war’s, die Bighead auf die Welt brachte. Und als er auf der Welt war, war sie tot ...«
    (V)
    Es fraß sich heraus.
    Es fraß sich seinen Weg aus Sissys aufgedunsenem Bauch.
    Nagend, kauend, mit glitzernden Zähnen ...
    »Wir wissen, was’s wirklich is’!«, rief einer von den Männern. »Es is’ nich’ natürlich! Es muss sterben!«
    Und das Ding kämpfte sich aus dem Bauch ihrer Schwester heraus ...
    (VI)
    »Deine Mama war’s ... die Bighead auf die Welt brachte«, gestand Annie.
    Charity starrte auf die Straße. »Aber ich habe das Grab von Bighead gesehen! Es ist geöffnet worden! Das Ding ist als Kind gestorben!«
    Ein Kloß setzte sich in Annies Kehle fest. Einen Moment lang konnte sie nicht sprechen. Was sollte sie sagen? Wie konnte sie ihre Tat gestehen?
    Sie fühlte sich wie aus Stein, als sie sagte: »Es war nich’ Bighead, der in dem Grab bestattet wurde, das du auf ’m Friedhof gesehen hast. Es war ... ein anderes Kind.«
    »Ein anderes Kind! Wovon redest du?«
    »Es war ’ne Totgeburt«, fuhr Annie fort. »Das Kind von Geraldine Larkins ...«
    (VII)
    Annie hatte davon gehört. Geraldine Larkins hatte sich so sehnlich ein Baby gewünscht ...
    Doch es kam tot auf die Welt.
    Zu viel Inzucht, hatten sie gesagt. Zu viel Moonshine und zu viel Schlechtigkeit. Geraldine hatte einen wunderschönen kleinen Jungen geboren ...
    Aber es war ein toter Junge.
    Sie hatten ihn im Wald verscharrt; Annie hatte sie auf einem ihrer Spaziergänge gesehen. Sie hatte gesehen, wie sie das arme kleine Baby

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