BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)
rückwärts der Länge nach zu Boden.
KLATSCH!
Tot.
Erst da wurde Alexander bewusst, dass er in seine schwarze Priesterhose gepisst und geschissen hatte.
EPILOG
»Sind Sie sicher, dass alles okay ist?«, fragte Alexander.
»Es geht mir gut«, antwortete Charity. »Ich bin müde, geschockt ...«
»Verständlicherweise.«
»... aber ich bin unverletzt. Nicht mal ein Kratzer.«
Der Morgen dämmerte und Luntville lag mittlerweile 20 Meilen hinter ihnen. Charitys dunkelbraunes Haar flatterte wild im Fahrtwind des offenen Mercedesfensters.
»Er hat alles umgebracht, was sich bewegte«, überlegte Alexander, eine Hand aufs Lenkrad gelegt, während die andere eine Lucky anzündete, »und jede Frau vergewaltigt, die ihm über den Weg lief. Aber Sie hat er nicht einmal angerührt. Ich frage mich, warum.«
Weil er wusste, dass ich seine Schwester bin, antwortete Charity in Gedanken. Er konnte seiner eigenen Schwester, seinem eigenen Fleisch und Blut, nichts zuleide tun.
Aber das konnte sie dem Priester natürlich nicht erzählen. Das konnte sie niemandem erzählen, niemals. Also sagte sie nur: »Wer weiß? Wahrscheinlich hat Gott mir geholfen.«
»So wird es sein. Er hat uns beiden geholfen.«
»Aber was sollen wir sagen? Was sollen wir den Leuten erzählen, über das, was dort passiert ist?«
»Wir werden überhaupt nichts erzählen«, schlug Alexander ernst vor. »Ich werde einen anonymen Anruf an die Nationalgarde und die Polizei von Virginia tätigen. Sie werden das Ding im See und die Leichen von Bighead und seinem Vater finden. Sollen die Behörden sich damit herumärgern.«
»Ja, das wird wohl das Beste sein«, stimmte Charity zu und lehnte sich auf dem Ledersitz zurück. Zur Linken zogen unbeeindruckt die Appalachen vorbei, rechts weitläufige, vom Sonnenaufgang getönte Felder und Weiden. Sie schloss die Augen und genoss das Gefühl des Windes auf ihrem Gesicht.
Doch dann begann der Wagen zu schlingern.
Charity blickte erschrocken auf. »Pater?« Doch der Priester, die baumelnde Zigarette im Mund, schien das Lenkrad zu umklammern, sein Gesicht knallrot und schmerzverzerrt.
»Pater Alexander! Was ist ...«
Der Mercedes schlingerte mit quietschenden Reifen hin und her über die Straße. Die rechte Hand des Priesters umklammerte hilflos seine linke Schulter und die linke Seite seiner Brust.
Danach hatte Charity nur noch Zeit für einen Schrei.
Was zur ..., dachte Alexander. Was ... ist passiert?
»Du hast den verdammten Wagen zu Schrott gefahren, das ist passiert«, erklang die Antwort. Doch es war nicht Charity, die es sagte.
Nein, es war Jesus.
Verwirrt warf der Priester Ihm einen fragenden Blick zu. Ja, es war wieder Jesus, diesmal in beigefarbenen Dockers und einem schwarzen T-Shirt mit den drei Stooges darauf. Er nippte an einer Flasche Kakao. Und Er kicherte. »Ja, Mann, Halford wird stinksauer sein. Sieh nur, was du mit seinem Mercedes gemacht hast! Mann, wie gut, dass du Priester geworden bist, denn als Fahrlehrer hättest du es nicht weit gebracht.«
Alexander sah hin. Der Mercedes hatte tatsächlich einen Unfall gehabt, seine saubere weiße Front war eingedrückt, halb um einen Baum gewickelt. Schwacher Dampf stieg von dem demolierten Kühlergrill auf. Blassgrünes Frostschutzmittel tropfte auf den Boden.
»Charity!«, rief er und stürzte zum Wrack, wo er sie auf dem Beifahrersitz liegen sah.
»Vergiss es«, sagte Jesus.
Alexander drehte sich wütend um. »Nein! Sag mir nicht, dass sie tot ist! Sie kann nicht tot sein!«
»Entspann dich, Fittipaldi. Sie ist nicht tot. Sie ist nicht einmal ernsthaft verletzt. Nur ein kleiner Schlag auf den Kopf. Sie wird in ein paar Minuten zu sich kommen.«
»Trotzdem, Jesus – äh, ich meine, Herr –, trotzdem sollte ich sie wenigstens aus dem Wagen holen ...«
»Vergiss es«, antwortete Jesus. Der Sohn Gottes leerte Seine Kakaoflasche und warf sie in den Wald. »Sie hatte ihren Sicherheitsgurt angelegt und du nicht. Comprende? «
»Was?«
»Reine Dummheit. Aber so läuft es nun mal meistens.« Jesus schob frustriert Sein langes Haar zurück. »Du hattest einen Herzinfarkt. Du hast den Wagen zu Schrott gefahren. Du bist gestorben.«
Alexander fiel die Kinnlade herunter. »Ich ...«
»Du bist tot, Mann. Hast den Löffel abgegeben. Mann, Scheiße, was hast du erwartet? Der ganze Alkohol, die ganzen Zigaretten all die Jahre lang. Glaubst du Mir immer noch nicht? Dann sieh doch!«
Langsam und voller Furcht blickte der Priester wieder in den
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