BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)
Nachglühen verblassender Erregung hinterlassen. Sie musste noch einmal kommen, die letzte Spur von Erregung tilgen, aber so spät wagte sie es nicht. Ihr Vibrator wäre in einem so stillen Haus zu gut zu hören gewesen und selbst wenn sie ihre Finger benutzte, würde sie vielleicht zu laut stöhnen oder sogar schreien.
Großer Gott, Jerrica. Was ist nur mit dir los?
Sie versuchte es zu objektivieren, sich selbst zu rechtfertigen, wie sie es immer tat. Ich hatte einen Juckreiz und ich habe gekratzt , dachte sie, und dann, grober: Meine Pussy hat gejuckt und ich habe sie mit Goops Schwanz gekratzt. Oh, ja, und ich schätze, mein Arsch hat auch gejuckt . Nein, es gab keine Entschuldigung dafür, ganz sicher nicht. Sexsucht hin oder her, sie war immer noch ein zivilisiertes menschliches Wesen und sie wusste, dass das, was sie getan hatte, falsch war. Ich habe ein zurückgebliebenes Landei verführt, das sich in mich verknallt hat. Ich habe ihn benutzt .
Sie versuchte, es zu vergessen, etwas Schlaf zu finden. Inzwischen hatte das Wetterleuchten aufgehört und sie dort in der Dunkelheit, die nur vage vom Mondlicht aufgeweicht wurde, allein gelassen. Die Restfeuchtigkeit der Dusche erwärmte sich auf ihrer Haut; ihre Finger glitten müßig durch ihr feuchtes Schamhaar. Durch die Wand konnte sie hören, wie Charity im Schlaf stöhnte. Ein Albtraum, vermutete Jerrica. Arme Charity ...
Doch dann hörte sie noch etwas, nicht von der anderen Seite der Wand, sondern von der anderen Seite ihrer Zimmertür.
Schritte.
Wer ist denn jetzt noch hier oben?
Sie stand auf und schlich nackt zur Tür. Die Schritte passierten ihr Zimmer und gingen weiter. Sie konnte nicht widerstehen.
Sie öffnete die Tür nur einen Zentimeter und schielte mit einem Auge in den Flur. Eine Gestalt stand vor dem letzten Zimmer, eine Gestalt in schwarz. In diesem Moment drehte sie sich um, als hätte sie etwas bemerkt. Das weiße Quadrat des Priesterkragens leuchtete in der Dunkelheit.
Der Priester. Er ist angekommen.
Er blickte flüchtig den Flur entlang, dann zuckte er die Schultern und ging in sein Zimmer.
Jerrica schloss ihre Tür und blinzelte verwirrt in der Dunkelheit. Der Priester war angekommen – na und? Doch aus irgendeinem Grund erschien ihr die nächtliche Ankunft dieser Gestalt wie ein Vorzeichen, wie eine seltsame Vorahnung von Schrecken. Vielleicht sandte Gott ihr eine Nachricht, um sie an ihre Schuld zu erinnern. Jerrica zuckte die Schultern. Sie glaubte sowieso nicht an Gott.
Doch sie musste wohl an den Teufel glauben, wenn auch unterbewusst, denn was sonst sollte den Traum erklären, den sie einige Minuten später träumte, als sie eingeschlafen war?
Sie träumte davon, dass sie aus einem Tümpel dampfender Exkremente auftauchte; sie war kurz davor gewesen, darin zu ertrinken, und als ihr Gesicht endlich die Oberfläche durchbrach, würgte sie und hustete Brocken von Scheiße aus. Grobe Hände zogen sie heraus auf ein Ufer aus heißem, schleimigem Sand. Doch es waren keine Männer, die sie herauszogen, es waren Dinge , Diener dieser dämonischen Gefilde. Mit Gesichtern aus Ton und gemeißelten Schlitzen statt Augen blickten sie auf sie herab, grinsten, stießen ein tiefes, hohles Kichern aus. Ein endloser Bergrücken aus feuergeschwärztem Fels umgab den Tümpel. Der Himmel war blutrot, ein schwarzer Mond schien herab. Jerrica wehrte sich ohne Erfolg. Die Diener quälten sie mit Inbrunst, ihre fetten dreifingrigen Hände befummelten ihren nackten, verschleimten Körper, bis sie sich wünschte, wieder in dem Tümpel zu sein und in den Fäkalien zu ertrinken. Das Kichern nahm zu, als ihre luziferischen Erektionen wuchsen. Die Hände eines Teufelsdieners spreizten ihre Arschbacken, während der Monsterschwanz eines anderen sich brutal in ihren Anus bohrte. Jerrica kotzte und schrie. Der Schrei hallte wie ein Schuss durch die Schlucht. Der stämmige Schwanz in ihrem Darm schien in gleichem Maße zu wachsen wie ihr Entsetzen. Er wuchs und wuchs, ja, dehnte sich durch ihre Eingeweide hindurch aus, bis seine pfirsichgroße Eichel ihren Hals hinauf drang und schließlich durch ihren Mund hinausstieß.
ACHT
(I)
Klopf-klopf-klopf
Charitys linkes Auge öffnete sich, die rechte Seite ihres Gesichtes lag im Kopfkissen begraben. Morgen?, dachte sie. Schon? Sonnenlicht strahlte durch die Scheibe der Balkontür; Vögel waren zu hören, die offenbar irgendein Fest feierten.
Klopf-klopf-klopf
»Charity? Bist du wach?«
»Ja«, murmelte
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