BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)
Leichen gesehn, aber wir haben auf der Wache alle das Fax von der Zentrale gelesen. Gegen diesen Kerl sehn die Moonshiner wie ’ne Bande Säuglinge aus. Echt krank, was er mit den Frauen und diesem Farmer gemacht hat. Richtig teuflische Sachen.«
Teuflisch . Ja, der Priester wusste, dass die Teufel heutzutage überall lauerten, hinter jeder Ecke. Menschliche Teufel. Psychopathen. Es war traurig zu sehen, dass die Übel der Welt sogar bis hierher vorgedrungen waren. »Gibt es Hinweise?«, fragte er schwach.
»Nee, ich wünscht’, ich könnt’ Ihnen was andres sagen, aber bis jetz’ ham unsere Leute noch nix. Aber wir werden ihn kriegen, wer auch immer dieser kranke Hurensohn is’ – und entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise, Pater.«
»Kein Problem. Viel Erfolg!« Ich hoffe, ihr schnappt ihn und tretet ihm kräftig in die Eier, dachte er. Schlagt dem Dreckskerl die Fresse ein ... »Ich gehe lieber wieder rein und sehe nach Annie.«
»Gute Nacht, Pater. Und noch mal Entschuldigung wegen der Störung.«
»Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Passen Sie auf sich auf.«
Mullen fuhr in seinem Streifenwagen davon. Alexander beobachtete, wie die rubinroten Rücklichter in der Auffahrt verschwanden. Gott, was für eine Nacht, dachte er. Dann schloss er die schwere Eichentür.
Und verriegelte sie.
»Sie schläft«, sagte Charity und schloss leise die Tür zu Annies Schlafzimmer. »Sie war sofort weg, wie ausgeschaltet.«
»Gut«, sagte Alexander. »Ruhe ist genau das, was sie jetzt braucht.«
»Die Arme«, fügte Jerrica hinzu. »Ich schätze, das war einfach alles zu viel.«
Alexander nickte. »Ja. Ein langer, heißer Tag, dann der schwere Wein und zum Schluss noch ein Cop mit Mordnachrichten ...«
»Und dass ich mit dieser gruseligen Bighead-Geschichte angefangen habe, hat es nicht unbedingt besser gemacht. Ich und meine große Klappe.«
»Machen Sie sich keine Vorwürfe – niemand war schuld«, beteuerte der Priester. »Wichtig ist, dass sie okay ist. Ich bin mir sicher, dass sie einfach nur ein bisschen Schlaf braucht.«
»Den brauche ich auch«, sagte Charity mit einem Gähnen.
»Den brauchen wir alle «, stellte der Priester abschließend fest.
»Dann gute Nacht«, sagte Charity und ging die Treppe hinauf. Alexander wollte es ihr gleichtun, doch Jerrica berührte ihn am Arm. »Leisten Sie mir noch für ein letztes Glas Wein Gesellschaft?«
Er dachte kurz darüber nach, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, danke. Ich glaube, ich habe genug; noch mehr Alkohol, und ich bin wahrscheinlich der Nächste, der in Ohnmacht fällt.« Sie schien enttäuscht zu sein, als er das sagte, aber auch merkwürdig unruhig. »Sind Sie okay?«
»Sicher«, sagte sie, aber ihre Gedanken waren offenbar woanders. Sie folgte ihm die Treppe hinauf und als sie oben waren, machte sie einen noch abwesenderen Eindruck, rieb sich die Arme, die Augen zu Boden gerichtet.
Der Priester zog eine Augenbraue hoch. »Sind Sie sicher, dass Sie okay sind, Jerrica?«
»Ja, ja. Ich schätze, die ganze Aufregung hat mich ein bisschen mitgenommen. Gute Nacht, Pater.«
Er ging an ihr vorbei zu seiner eigenen Zimmertür. »Gute Nacht.«
»Oh, und Pater?« Sie schenkte ihm ein letztes Lächeln. »Vielen Dank noch mal, dass Sie mich in der Bar vor diesen Idioten gerettet haben.«
Alexander lachte. »Das Tagewerk eines Priesters.« Dann hörte er, wie sich ihre Tür schloss, während er seine zuzog. Er rieb sich nachdenklich das Kinn. Ja, irgendetwas stimmte nicht; Jerrica schien plötzlich völlig überdreht zu sein, fast schon hyperaktiv.
Ich frage mich, was ihr plötzlich so zu schaffen macht, dachte er.
(II)
»Was du jetzt brauchst, Jerrica, ist eine kalte Dusche«, murmelte sie zu sich selbst. Sie wollte nicht über die plötzliche Furcht nachdenken, die nichts mit diesen dämlichen Bighead-Geschichten zu tun hatte, nicht einmal mit den grauenvollen Offenbarungen des Polizisten. Es war die Furcht vor ihr selbst, die sie mit einem Mal gepackt hatte.
Eine vertraute Furcht.
Denn wenn es nicht das eine war, dann war es das andere. Diese bösartige, unwiderstehliche Gier begann sich zu regen. Es war schon eine Weile her, nicht wahr? Sie dachte, sie hätte sie überwunden ...
Also suchte sie stattdessen Zuflucht in den Visionen ihres Fleisches. Sobald sie nackt unter der Dusche stand, ließ sie sich wieder von ihren Fantasien vereinnahmen; wieder träumte sie davon, dass sie beide dort zusammen unter dem kühlen Strahl
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